Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
Vom Netzwerk:
oder?“
    Ihr Gesprächspartner schwieg einige Sekunden.
    „Es wird Sie jemand abholen.“
    „Danke“, zischte Peta und knallte den Hörer auf die Gabel.

Kapitel 12
    Jesse war zur Toilette gegangen, um sich die Hände zu waschen und nachzudenken. Er musste eine Entscheidung treffen: Entweder er ließ sich auf Devons Welt ein, mit allen Ängsten, Schrecken und Gefahren, die dazugehörten. Oder er verschloss die Augen vor der Wahrheit und führte sein bisheriges Leben weiter. Als wäre nichts geschehen. Jesse trocknete seine Hände unter einer Höllenmaschine von Fön, deren kräftiges Gebläse röhrte wie ein startender Jet. Noah, der junge Mann aus der Gold Bar , war tot. Devon hatte seine Befürchtung bestätigt. Die Frau, mit der Jesse den Holländer zuletzt gesehen hatte, war ebenfalls eine Vampirin. Sie hatten ihn ermordet.
    Und ich Idiot bin ihr in den Park nachgelaufen!
    Wie sollte man sich gegen Vampire schützen, wenn man sie nicht erkennen konnte? Weil sie aussahen und sich benahmen wie Menschen? Jesse zog die Hände unter dem Heißluftgebläse hervor und die Turbine verstummte.
Noahs Familie hatte ein Recht darauf, zu erfahren, was mit ihm geschehen war. Dass der Sohn, Bruder, Enkel, Cousin nie wieder nach Hause kommen würde. Sie würden ein Leben lang vergeblich auf seine Rückkehr warten. Sie würden nach ihm suchen und ihn nie finden. Sie würden leiden, sich Vorwürfe machen, vielleicht sogar an seinem Verschwinden zerbrechen. Es lag in Jesses Macht, ihnen zu helfen. Was sollte er tun? Noahs Freund Marco anrufen? Die Polizei informieren? Einen anonymen Hinweis geben?
    Die Wahrheit werden dir nur die Falschen glauben , kamen ihm Devons Worte vor dem Krankenhaus in den Sinn.
    Er konnte nichts unternehmen, ohne sie beide in Gefahr zu bringen. Ihre Sicherheit gegen den Seelenfrieden einer unbekannten Familie irgendwo in Holland. Jesse betrachtete sein Gesicht im Spiegel. Würde er damit leben können?
    Finden wir es heraus.
    Er öffnete die Tür und ging zurück zum Tisch.
     
    „Du hast dich entschieden“, sagte Devon, sobald er sich gesetzt hatte. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Jesse nickte. Jetzt, da er wusste, was er wollte, fühlte er sich erleichtert und gelöst.
    „Du könntest alles vergessen.“ Devon beugte sich vor. Seine Finger berührten fast Jesses Hand. Aber nur fast. Jesse widerstand der plötzlichen Versuchung, die Lücke zu schließen. „Ich könnte dir dabei helfen. Vampire wären für dich wieder Fantasiegestalten aus Büchern und Filmen.“
    „Würde ich dich auch vergessen?“
    „Ja. Doch es würde dich nicht stören.“
    Auf der Toilette hatte Jesse diese Vorstellung relativ kalt gelassen. Nun, da er Devon gegenübersaß, zog sich bei dem Gedanken alles in ihm zusammen. „Es hat bei unserer ersten Begegnung nicht funktioniert“, erwiderte er selbstbewusst. „Warum sollte es diesmal klappen?“
    Devon musterte ihn durchdringend. „Ich weiß nicht, warum es nicht funktioniert hat. Wenn ich es richtig gemacht hätte, wärst du der Vampirin nie in den Park gefolgt.“
„Und dieses Gespräch hätte nie stattgefunden.“
    „Nein.“
    Jesse grinste frech. „Dann bin ich froh, dass du es nicht richtig gemacht hast.“
    „Tatsächlich?“ Devons Blick löste ein feines Kribbeln in seiner Magengegend aus.
    „Was passiert jetzt?“ Jesses Frage schloss alles ein; Devon, sich selbst, die anderen Vampire.
    „Jetzt“, gab Devon mit Bedauern zurück, „muss ich gehen.“
    „Oh.“ Jesse versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen.
    „Das frühe Aufstehen macht sich bemerkbar“, erklärte Devon und fügte mit einem Anflug von Humor hinzu: „Dagegen ist selbst jemand in meinem Alter machtlos.“
    Er braucht Blut , durchzuckte es Jesse.
    Willkommen in der Realität.
    „Wir sollten vorsichtig sein.“ Devon erhob sich und nahm seine Jacke vom Haken. „Zumindest, bis die Vampire, die dich angegriffen haben, gefunden wurden.“
    „Warum?“
    „Die drei stellen eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Vampirbevölkerung dar. Ich habe ihnen erlaubt, zu entkommen und damit gegen unsere Gesetze verstoßen. Sollten meine Artgenossen davon erfahren, könnte es für uns beide unangenehm werden. Bisher denken sie, ich hätte dein Gedächtnis manipuliert und dir die Geschichte von der hilflosen Frau im Park eingepflanzt. Wenn sie von diesem Treffen erfahren, werden sie es nicht mehr glauben.“
    Jesse nickte beklommen. Und hörte sich den einen Satz sagen, von dem er

Weitere Kostenlose Bücher