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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Handrücken gegen das Mauerwerk. Ich hatte Mühe zu atmen, aber ein trockenes Lachen gelang mir noch.
    »So willst du mich aufhalten? Den ganzen Tag und die ganze Nacht lang?«
    Er merkte genau, dass ich ihn herausforderte. Er kannte die Späße, die ich mir mit ihm erlaubte. In letzter Zeit hatte ich gedacht, ich könnte auch sein Schauspiel einschätzen, aber heute ...
    Hinter seinen schmalen Lippen war keine Spur von einem Lächeln zu erahnen. Die Wut grub feine Linien in die Haut um seine Augen, die dunkler schienen als je zuvor.
    Ich hatte scherzen wollen, aber seine Reaktion wirkte verdammt ernst. Jeder meiner Atemzüge geriet flacher, weil er seine Brust so unnachgiebig gegen meine presste. Ich zappelte, versuchte mich von ihm zu lösen, aber er ließ mich nicht. Wenn er sachte zu mir war, vergaß ich oft, wie stark er sein konnte.
    »Neel?«, flüsterte ich, weil mir mulmig zumute wurde. Das Wort war ein einziges Piepsen.
    Er blinzelte mehrmals hektisch, als müsste er sich an etwas erinnern. An mich vielleicht und dass ich nicht sein Feind war. Dann sah er mich reglos an, immer noch diese kalte Wut in seinem Blick. Nur um schließlich seine Lippen auf meine zu drücken, so fest und lieblos, wie seine Hände um meine Arme gepresst waren.
    Hier war meine Chance, seine Kälte zu durchbrechen. Er war so nah, dass ich ihn dort erreichen konnte, wo er längst nicht so stark und unnachgiebig war, wie er es gerne wäre.
    Ich öffnete die Lippen, antwortete zart auf seine Kraft und spürte, wie er sich nach kurzem Zögern darauf einließ. Zuerst wurden seine Lippen weich. Dann seine Hände, sie ließen meine frei und strichen an meinen Seiten hinunter zu den Hüften und dann wieder hinauf zu meinen Brüsten. Und schließlich gab sein ganzer Körper die Spannung auf und ich hatte den Neel zurück, für den ich alles getan und gelassen hätte - würde er mich darum bitten.
    Ich zog ihm das Hemd aus der Hose, öffnete die Knöpfe, während er sich an meiner Kleidung zu schaffen machte. Zwischen zwei Küssen sah ich ein Lächeln aufblitzen.
    »Ich habe meine Taktik geändert«, murmelte er an meinem Mund. »Ich halte dich in meinem Bett gefangen. Da kann dir nichts passieren.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Meine Wäsche ist in deinem Bett immer in akuter Lebensgefahr.«
    Er lachte. »Du bist doch jetzt Jägerin, Joy. Da hast du genug Münzen, um dir neue Wäsche zu kaufen.«
    Ich versetzte ihm einen ganz sicher schmerzhaften Knuff gegen die Brust, nur um die Stelle gleich darauf ausgiebig zu küssen.
    Es war erstaunlich, wie schnell die Stimmung zwischen uns umschlagen konnte. Aus Partnern wurden Feinde, aus Feinden Geliebte, und noch während wir Geliebte waren, konnten wir Freunde sein.
    Wir schafften es nicht bis zum Bett. Wir sanken auf den Boden, unsere Kleider wurden zu unserem Lager, Haut an Haut, Brust an Brust, ich auf seinem Schoß, seine Arme um mich herum. Auf meiner Haut waren seine Lippen und auf seiner Haut war mein Schweiß.
    »Frierst du?«, flüsterte ich ihm zu, da er erschauderte.
    Er wollte den Kopf schütteln, erwischte sich beim Ansatz einer Lüge und hielt inne. »Immer. Aber jetzt gerade nur, weil es kalt ist. Das ist ein angenehmes Frieren.«
    Ich streichelte seine Haut überall, wo sie nicht mehr war wie früher, und versuchte, ihn zu wärmen, während wir uns liebten. Es war nicht richtig, sich mit kalter Haut zu lieben - das sollte nicht sein. Ob ich alles richtig machte, wusste ich nicht, aber er entspannte sich zusehends. Er seufzte, stöhnte, ließ den Kopf in den Nacken sinken, nur um sich gleich darauf wieder vorzubeugen und meine Schulter zu küssen.
    Und dann ging alles sehr schnell.
    Er schrie zornig auf, hob mich von seinem Schoß und setzte mich neben sich ab, als wöge ich nichts. Während er aufsprang, warf er mir sein Hemd über den Körper. Er selbst schoss nackt, wie er war, zum blass beschlagenen Fenster ...
    Wo ich gerade noch mehrere unkenntliche Gesichter verschwinden sah.

31
    krieg.
    am anfang scheint es, als sei der sieg allen sicher.

    Es waren ein paar Tage vergangen, seit Menschen durch unser Fenster gegafft hatten, und bis heute war niemand mit Fackeln und Forken vor unserer Tür aufgetaucht, um Neel, mir oder uns beiden den Garaus zu machen, wie es den Monstern in den Märchen immer passierte.
    Nur langsam gelang es mir, den Vorfall zu verdrängen. Ich wurde wieder mutiger, kontrollierte nicht jede Zimmerecke und den Platz unter dem Bett, wenn wir nach Hause

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