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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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kamen, und checkte beim Verlassen der Wohnung nicht die Straßen nach Angreifern.
    Ich ging wieder jagen.
    Neel hatte darauf bestanden, mir ein Geschenk zu machen. Es handelte sich um einen kurzen, solide gearbeiteten Bogen und einen Köcher voller Pfeile: dicke, die gut geschossen beinahe die Durchschlagskraft eines Armbrustbolzens entwickelten, sowie schnelle dünne, die ideal waren, um kleine Tiere zu erlegen, wenn man sie nicht zu Sauce verarbeiten wollte. Er hatte für die Waffe auch ein Versteck ausfindig gemacht in der Nähe des Tores, wo ich durch den Zaun entwischte, damit ich in der Stadt damit nicht gesehen wurde.
    Ich brach am frühen Morgen noch im Dunkeln erwartungsfroh auf, um die beiden Sonnenstunden im Wald genießen zu können. Der Tag schälte sich behutsam aus einer Nacht, in der es noch einmal Frost gegeben hatte. Raureif schimmerte im Morgengrauen und versilberte die Bäume, und über den Boden kroch bleicher Nebel, der es mir verwehrte, meine Füße zu sehen.
    Neel hatte in der Nacht kaum Schlaf gefunden. Dornige Gedanken hatten ihn gestichelt und wach gehalten, und obwohl sein lautes Denken auch mich oft geweckt hatte, fühlte ich mich ausgeschlafen und voller Energie. Mir war, als riefe der Tag nach mir, so wie ein Kind das andere ruft, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen: Joy! Komm raus, lass uns zusammen spielen!
    Im Wald fand ich kleine blaue Rankenblumen, deren Namen ich nicht kannte. Sie schienen direkt aus dem Nebel herauszuwachsen, wie Blüten, die aus einer Wolke sprossen, und ähnelten ein wenig der wilden Malve. Ich beschloss, später ein paar zu pflücken, um sie in ein Glas zu stellen, damit unser Zuhause etwas hübscher aussah. Munter schritt ich aus und schob in meiner Fantasie ein Sträußchen blauer Blumen vom Tisch zum Schrank und vom Schrank zum Nachttisch.
    Ich bewegte mich Richtung Bomberland, eine Wiese war mein Ziel, denn dort grasten mit etwas Glück Hirsche und Kaninchen. Im angrenzenden Unterholz hatte ich wenige Tage zuvor das gut genährte Rebhuhn geschossen, das inzwischen komplett verarbeitet war: Das Fleisch hatten wir gegessen, die Knochen zu Brühe verkocht, die Federn in ein altersschwaches Kissen gesteckt, die Krallen zu Nadeln verarbeitet und mit den Füßen und dem Kopf hatte Neel dafür gesorgt, dass der Hund seines Vorarbeiters ihn nicht mehr wütend anbellte, wann immer er ihn sah.
    Dass ich nicht allein auf der Lichtung war, spürte ich sehr schnell. Wider meine sonstige Vorsicht trieb mich das Gefühl jedoch seltsamerweise an, statt mich verharren zu lassen. Hastig brach ich durch das Gebüsch.
    Sie sahen mich im gleichen Moment, als ich sie erblickte. Und sie hatten mein Pferd.
    Josh stand neben einem Motorrad. Etwas abseits Zacharias, Kendra auf dem alten Clanpferd und Jake. Und Matthial. Unter ihm mein Pferd und zu dessen Füßen sein treuer Hund Rick. Der Rüde war grau geworden, er erinnerte mehr denn je an einen Wolf.
    Zwei weitere Männer und eine junge Frau traten hinzu. Ich kannte sie nicht, aber mich irritierten ihre Mienen. Da war kaum Interesse, keine Neugierde. Bloß Entschlossenheit, hart wie Stein.
    Matthial und ich starrten uns an, warteten auf die erste Reaktion des anderen. Flucht? Angriff? Oder ein respektvolles Wort?
    Da von ihm nichts kam, fühlte ich mich gezwungen zu handeln. Es passte mir nicht, dass er mich damit in die Enge trieb, aber vermutlich fühlte er genauso wie ich und mein Groll war unberechtigt.
    »Ein schöner Tag!«, rief ich ihm daher zu, weil es das Unverbindlichste war, was mir einfiel. »Es sieht nach Sonne aus.«
    Kendra verzog den Mund zu einem Lächeln, doch es wirkte eher, als fletschte sie die Zähne. »Sonne!«, rief sie, »begleitet meinen Weg, wenn ich mir hole, was mir zusteht. Der Feinde Blut.«
    Mein Magen zog sich zusammen. Ich kannte diese Parole aus den Geschichten über den Blutsonnentag, den letzten versuchten Aufstand. Und nun fiel mir auch auf, dass ausnahmslos alle bewaffnet waren.
    »Wohin reitest du, Matthial?« Ich sprach ganz bewusst nur ihn an, weil mich die Meinung der anderen überhaupt nichts anging. Ich konnte davon ausgehen, dass auch die drei Fremden sich seinem Clan angeschlossen und sich ihm untergeordnet hatten. Doch wieder war es Kendra, die mir Antwort gab.
    »Hast du es denn noch nicht gehört, Joy? Wo lebst du nur, dass du nicht mitbekommst, wie sich die Clans verbrüdern?«
    Die Clans hatten was? Ich sah von einem zum anderen und immer wieder zu Matthial. Niemand

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