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dark destiny

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Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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ich meinem Vater die Hausarbeit machte, musste nicht bedeuten, dass ich sie gerne machte), als ich ein blondes Mädchen bemerkte, das sich hinter einer der Brombeerhecken an mich heranschlich und ihr Bestes tat, nicht entdeckt zu werden. Ich wusste sofort, wer sie war: Valeria, die kleine Jägerin. Und noch ehe ich mich entschieden hatte, was ich zu ihr sagen wollte, wusste ich plötzlich, dass ich es ihr gleichtun würde. Auch ich würde wieder jagen. Es war die einzige Möglichkeit, etwas zu unserem Einkommen beizutragen und nicht an der erfolglosen Suche nach Arbeit zu verzweifeln. Warum war ich nicht eher darauf gekommen? (Nun ja, vermutlich, weil es streng verboten war ...)
    »Ich habe dich gesehen«, rief ich. »Kannst rauskommen.«
    Sie gehorchte nur zögernd und blickte missmutig und ein wenig verschämt drein. »Ich wollte nicht spitzeln.« Für eine ernst zu nehmende Entschuldigung klang ihr Tonfall eindeutig zu frech.
    »Natürlich nicht. Was wolltest du dann? Mich überfallen?«
    Sie deutete mit dem Kinn auf die Schaumberge in meinem Bottich. »Darf ich etwas von deiner Seife haben?«
    »Vielleicht. Wenn du mir hilfst, die Wäsche zu waschen, kannst du die übrige Seife behalten.«
    Sie trat ohne viele Worte zu mir und half kräftig mit. Man merkte ihr an, dass sie harte Arbeit gewöhnt war, und ihre Gesellschaft war mir so angenehm, dass ich ihr nicht nur die Seife gab, sondern auch mein Mittagessen mit ihr teilte.
    »Ich habe dich mit Neel gesehen«, sagte sie, den Mund voller Brot. Wir aßen draußen, da sie sich verständlicherweise nicht in das Haus meines Vaters wagte. »Er ist nicht wie die anderen Percents, oder?«
    »Nein«, antwortete ich. »Keiner von ihnen ist wie der andere, auch wenn sie dich das glauben machen wollen. Das ist nur ein Trick, damit du dich angesichts ihrer großen Zahl kleiner fühlst. In Wahrheit ist jeder Percent ein einzelner Mann, mit eigenem Charakter und eigener Meinung.«
    Sie überlegte kurz. »Das klingt tatsächlich weniger gefährlich.«
    »Aber das ist es nicht.« Ich wollte keinesfalls, dass sie unvorsichtig wurde. »Manche sind freundlich, manche sehr klug. Andere ...« Ich hielt inne, damit sie den Gedanken selbst zu Ende führte.
    »Sind besonders gemein und sehr dumm.«
    Kluges Kind. Ich nickte. Wie so oft musste ich an das Mädchen in der Bar denken. Nachts träumte ich manchmal von ihren fragenden dunklen Augen und ihren Hunderten kleinen Zöpfen. Bis heute hatte ich nicht erfahren, ob mein Eingreifen irgendetwas bewirkt hatte - oder ob es ihr meinetwegen nun schlechter ging als zuvor. Ich kannte nicht einmal ihren Namen.
    »Und darum«, erklärte ich, »ist es wichtig, dass wir stark werden, aber daran nicht verhärten. Wenn es an der Zeit ist, müssen wir kämpfen. Gegen unsere Feinde. Und die sind manchmal schwer zu erkennen.«
    Valeria grinste, zugegeben ein wenig dreckig. »Neel sieht nicht so aus, als wäre er dein Feind.«
    Ich zwinkerte ihr zu. »Das liegt ganz in Neels Hand.«
    •   •   •
    Am Nachmittag setzte ich meinen Plan in die Tat um. Mein Messer trug ich immer bei mir, aber nur damit bewaffnet, jagte es sich nicht besonders erfolgreich. Ich wusste, dass Neel eine Armbrust besaß, die man ihm bei seiner Degradierung nicht weggenommen hatte; sie lag unter unserem Bett. Sie zu holen und quer durch die Stadt zu tragen, war ein Risiko; da ich allerdings jeden Tag gegen die Gesetze verstieß, bereitete es mir keine allzu großen Sorgen. Ich musste mir eben etwas einfallen lassen, um die klobige Armbrust zu verstecken.
    Des Rätsels Lösung war Unkraut.
    Brennnesseln, Milchkraut, Löwenzahn, Rapunzelsalat, Breit- und Spitzwegerich wucherten überall in herrlichen Mengen und zahlreiche Städter zogen mit Säcken los, um möglichst viel davon zu sammeln. Auch ich besaß einen großen Sack zu diesem Zweck und in diesem fiel die Armbrust zwischen all den grünen Blättern überhaupt nicht auf. Es würde wohl keine Patrouille auf die Idee kommen, meinen Krautsack zu durchwühlen.
    Da ich den Beutel erst füllen musste, war es beinahe Abend, als ich schwer beladen (was ich mir nicht anmerken lassen durfte) Richtung Stadtrand marschierte. Ich hatte mich für die Gegend entschieden, wo ich bereits früher den Zaun überwunden hatte. Hier kannte ich die Stellen, die in den Abendstunden gute Chancen auf Wild versprachen.
    Ich fand die Streben des Zauns, die ich mehr als ein Jahr zuvor durchgetrennt hatte. Man hatte sie wieder zusammengeschweißt, aber

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