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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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sein Knie, als müsste er seinem Herrn eine Stütze sein. »Jamie ruft die Clans zu ihr, einen nach dem anderen. Seit Wochen empfangen sie Besucher, teils aus weiter Ferne. Einige kommen aus anderen Städten, weil sie von Ja-mies Befreiter Königin gehört haben. Er führt ihnen Amber vor und redet auf sie ein, während Amber durch alle hindurchsieht, als wären sie aus Glas. Und wenn sie wieder gehen, sind sie bereit, ihm in den Krieg zu folgen.«
    Fassungslos blieb ich stehen. »Wie viele, Matthial?«
    »Zwölf Clans«, sagte er, »als ich bei Jamie war und mein Clan sich für Jamies Krieg und gegen mich entschieden hat. Inzwischen werden es deutlich mehr sein.« Verbitterung mischte sich in seine Stimme, Rick reagierte darauf mit einem Winseln. »Die aktuellen Zahlen kennt nur Kendra. Sie hatte gerade erst das Kind verloren, als wir bei Jamie waren. Die Trauer hat sie aufgewirbelt wie einen Sturm. Sie wollte in diesen Krieg und der ganze Clan war sich einig, ihr zu folgen. Was ich dir garantieren kann: Mars ist an vorderster Front dabei.«
    Das Bild meiner friedliebenden Schwester Penny, ausgerüstet mit Waffen, zuckte durch meinen Geist, verschwamm aber schnell wieder. Penny war keine Kämpferin und Mars war alles, aber nicht blöd. Er wusste, dass sein Clan junge Frauen brauchte, um langfristig zu überleben. Er würde sie nicht in den Krieg ziehen lassen.
    Aber ein Dutzend Clans!
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie viele Menschen - Kämpfer -das bedeuten könnte. Es gab Clans wie Matthials, die aus einer Handvoll Leuten bestanden. Aber andere, die weiter von den Städten entfernt lebten, waren größeren Dörfern gleich.
    »Egal wie viele ihr seid«, entgegnete ich, »ihr habt keine realistische Chance. Das muss euch doch bewusst sein? Matthial, die Percents verfügen über weitaus bessere Waffen!«
    Er schüttelte den Kopf. »Verfügten.« Er sah zum Himmel, vermutlich schätzte er die Zeit an der Sonne ab. Noch etwa eine Stunde blieb, ehe Dark Canopy eingeschaltet wurde. »In diesem Augenblick bricht der Clan der Waldleute gewaltsam durch den Zaun. Sie wissen, wo die Waffenlager sind. Und sie holen sich alles, was sie dort finden.«
    Ich starrte ihn an. Schloss die Augen und dachte, wie leicht das Leben sein könnte, wenn das alles hier nur ein Traum wäre. Doch als ich die Lider wieder öffnete, stand Matthial immer noch vor mir. Sein Gesicht war blasser als zuvor. Und mir kam die schreckliche Einsicht, dass er vermutlich einer der wenigen Rebellen war, die Angst vor dem Tod hatten.
    »Das gibt ein Gemetzel.« Ich weiß nicht, wer von uns es aussprach, aber das tat auch nichts zur Sache.
    »Wann finden die Angriffe statt?«
    Matthial breitete die Arme aus. »Jamie sagte, wir sollten uns bereithalten und würden es wissen, wenn es so weit ist.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Das klang nicht gut. Ich wusste nicht, wie viel Zeit ich noch hatte. Ich wusste nur eins: Es war zu wenig, um all die zu warnen, die eine Warnung verdient hatten.
    Ich streichelte Ricks Rücken, nahm mir einen Moment, um ihn hinter den Ohren zu kraulen, was er schon als Welpe so geliebt hat-
    »Wenn ich dich bitte, nicht in den Kampf zu ziehen«, murmelte ich an den Hund gewandt, obwohl ich natürlich Matthial meinte, »würdest du mir diesen Gefallen tun?« Was auch immer in den letzten Monaten geschehen war, ich konnte den Gedanken, ihm als Feind gegenüberzutreten, nicht ertragen.
    »Dann würde ich alles verlieren«, erwiderte er leise. »Alles. Egal wie es ausgeht.«
    Da lag er nicht ganz falsch. Er würde seinem Clan und seinen Freunden die Treue brechen. Matthial konnte schlecht loslassen, und was er gar nicht konnte, war, allein zu sein. Ich musste lächeln und gleichzeitig stiegen mir Tränen in die Augen, als ich mich daran erinnerte, wie er mich bei Gewitter immer gebeten hatte, bei ihm zu schlafen. Wasser rann über meine Wangen und tropfte in Ricks Fell.
    »Dann versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst.«
    »Immer. Du kennst mich.«
    »Und halt dich von denen fern, die mir lieb sind. Sonst ...« Ich ließ den Satz unvollendet, er verstand ihn trotzdem.
    Als ich Rick ein letztes Mal kraulte, schleckte er mir eine Träne aus dem Gesicht. »Pass auf Matthial auf, mein Guter. Pass auf, dass er sich an die Abmachung hält.« Die Abmachung, die ich für ihn getroffen hatte.
    Dann wandte ich mich ab und rannte los.
    Rannte gegen die Zeit.

32
    ich sehe das meer

    Etwas Schreckliches musste passiert sein. Joy kam um die Ecke

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