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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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noch immer auf seinen Lippen.
    »Du würdest uns verlassen. Die Stadt, das Land - das alles hier.«
    Er horchte auf. Das klang nicht ganz uninteressant.
    »Die Triade besitzt ein Schiff. Ein kleines nur, aber tauglich, um damit über das Meer zu segeln.«
    »Wohin?«
    »Zu einem Land jenseits des Meeres. Tu nicht so, als würdest du zum ersten Mal davon hören, Neel. Ich weiß, dass du und deine Freunde von den fremdländischen Boten wissen, die die Triade über Jahre hat ermorden lassen. Ich weiß von eurer albernen, kleinen Vereinigung. Wie habt ihr euch genannt? Flagg's Boulder? Beleidige mich nicht, indem du mich für dumm verkaufst.«
    In Neel regte sich Neugier. So lange hatte er jedes Risiko auf sich genommen, um mehr über die Länder jenseits des Meeres zu erfahren. Cloud war nun Teil der Triade und verfügte über ein Wissen, dessen Umfang Neel für so groß erachtete, dass ihm allein das Ausmaß Respekt einflößte, ganz abgesehen vom Inhalt.
    »Warum wurden die Boten getötet? Was haben sie, was der Triade Angst macht?«
    Cloud wiegte nachdenklich den Kopf. »Genau das versuche ich herauszufinden. Noch gelte ich nicht als vollends vertrauenswürdig. Die beiden anderen Präsidenten sprechen von einer Gefahr für unsere Sicherheit, wenn ich das Thema auf die Fremdländer bringe, aber sie geben mir keine weiteren Informationen.«
    »Dann war dein Plan, Teil der Triade zu werden, um zu erfahren, welchen Krieg wir überhaupt bestreiten, wohl erfolglos.«
    »Halte mich nicht zum Narren, Neel, ich warne dich ein letztes
    Mal.« Dass Cloud leise und besonnen sprach, untermalte, dass er es ernst meinte. »Ich werde diese Informationen erhalten, wenn ich geduldig bin. Allerdings wäre es mir lieber, ich würde sie früher bekommen.«
    »Um während deiner Amtszeit darauf reagieren zu können.«
    »Sehr richtig. Nur werden die anderen Präsidenten das verhindern, wenn sie spüren, dass sich unsere Pläne im Weg stehen. Ich bin mir nicht sicher, was sie zu verhindern versuchen, aber allein dass sie es nicht offen verlauten lassen, lässt mich vermuten, dass es etwas ist, was vielleicht besser nicht verhindert werden sollte.«
    Neel verstand, was sein Mentor vage andeutete. »Du glaubst, die Fremden hätten Frieden zwischen Menschen und Percents geschaffen.«
    Cloud widersprach nicht.
    »Aber nehmen wir an, es wäre so. Warum sollte die Triade dann verhindern, dass sie uns lehren, wie es möglich ist?«
    Erneut sagte Cloud nichts. Er füllte nur ein Glas mit Flüssigkeit aus einer Karaffe, trank einen Schluck und sah Neel dann an, als wäre die Antwort ganz einfach.
    »Verstehe. Hier komme ich ins Spiel.«
    »Richtig«, stimmte Cloud zu. »Indem du dein Regiment, die Triade und damit offiziell auch mich verrätst, flüchtest, das Boot stiehlst und in das Land jenseits des Meeres segelst. Du bringst in Erfahrung, was die Fremden uns voraushaben, kehrst zurück und bleibst so lange am Leben, bis du deine Informationen unbemerkt an mich weitergeben kannst.«
    »Und dann?«
    Cloud zuckte mit den Schultern. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht. Aber -«
    »Ohne deine Mission zu gefährden. Verrätern gegenüber darf man nicht zimperlich sein.«
    »Nein, das darf man nicht.« Wieder nahm Cloud einen Schluck. Neel glaubte zu riechen, dass Gebrannter in dem Glas war.
    »Lass mich das zusammenfassen, Cloud, ehrenwerter Präsident«, sagte er voller Ironie. »Der Auftrag bedeutet, dass ich für dich sterben soll, ob in der Fremde oder hier. Warum sollte ich das tun?«
    Mit einem Krachen stellte Cloud den Becher auf den Tisch zurück. »Weil ich dich zu diesem Zweck geschaffen habe.«
    Neel schluckte. »Das hast du nicht. Du hast mich ausgebildet, das ist alles.«
    »Das ist das Gleiche!«, erwiderte Cloud zornig. »Ich habe dich großgezogen und zu einem Mann gemacht, einem Mann, der tut, was getan werden muss - egal wie riskant es ist. Du hast dich eindrucksvoll bewiesen.«
    Er meinte Joy. Der Gedanke an sie schmerzte. »Ich habe zu viel gelernt«, entgegnete Neel leise. »Nämlich, dass es nichts nützt, das Richtige zu tun.«
    »Sie lebt doch.« Spott schwang in Clouds Stimme. Und er traf sein Ziel.
    Ja, sie lebte. Aber sie war ihm nicht gefolgt, und auch wenn Neel beharrlich versuchte, sich etwas anderes einzureden, war ihm klar, warum: Sie hatte seine Stärke geliebt, seine Überlegenheit. Nicht ihn. Nun, da nichts mehr davon übrig war, gab es für sie keinen Grund mehr, um ihre Liebe zu kämpfen. Vermutlich hatte

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