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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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riskierte dabei Kopf und Kragen. Würde das jemand tun, der ebendiese Kinder wenige Tage zuvor verraten hatte?
    »Ich denke, sie jagen, Robin.«
    »Gewiss nicht.«
    »Und wenn ich dir sage, dass ich mir sicher bin?«
    »Dann, Hauptmann, lautet meine Antwort, dass du dich irren musst.«
    »Hm.« Neel drehte sich um, wandte dem Mann den Rücken zu und lehnte sich gegen den Tisch. »Ich frage mich, was einen kleinen Feigling wie dich dazu bringt, mir so hartnäckig ins Gesicht zu lügen.« Er hatte sich nicht umsonst weggedreht. In seinem Gesicht war sicher zu lesen, dass er Spielchen mit dem Mann trieb. Und diese genoss.
    »Hauptmann.« Langsam, aber sicher war echte Verzweiflung in Robins Stimme zu erkennen. »Diese Kinder geben ihr Bestes, um euch nicht unangenehm aufzufallen. Es sind gute Kinder, sie tun nichts Falsches, und wenn doch, dann weil sie keine andere Wahl haben.«
    Neel drehte sich wieder um und sah dem Mann direkt ins Gesicht. »Wer hat sie dann verraten?«
    »Was ... ? Ich verstehe nicht...«
    »Die Kleine hat Wild erlegt, jenseits des Zauns. Sie wurde verraten. Von euch, von deiner Familie!«
    Robin schüttelte den Kopf so heftig, als würde er einen Krampfanfall erleiden.
    »Sie wurde erpresst - ebenfalls von euch.«
    »Nein!«
    »Nein?« Neel fixierte den Mann, sah ihn unter seinem Blick zittern. »Dann bedeutet das wohl, dass das kleine Biest gelogen und deine Familie beschuldigt hat, um seine eigene Haut zu retten. Oder was denkst du, Robin Rissel?«
    Der Mann sank in sich zusammen. »Ich hatte es ihr verboten.« Neel erahnte die Worte eher, als dass er sie verstand. »Aber seit ich nicht mehr arbeite ... hört sie nicht mehr auf das, was ich sage, sie tut -«
    »Deine Frau?«, fragte Neel. Er wusste mehr, als er hatte erfahren wollen, aber seine Ahnung hatte so unnachgiebig gepocht und die Gelegenheit war so günstig gewesen. Er hatte den Mann mit seinem Nachnamen angesprochen - mit Joys Nachnamen. Und Robin Rissel hatte nicht widersprochen.
    Er hatte Joys Vater gefunden.
    Robin nickte schwach. »Es ist alles nur deshalb.« Er wies auf die Geschwüre um seine Körpermitte. »Maggy ist verzweifelt und macht sich Sorgen, was aus ihr und ihrem Sohn wird, wenn ich nicht mehr bin. Sie versucht, Münzen und Essen anzusammeln, sie arbeitet von früh bis in die Nacht hinein, sie -«
    »Sie verrät Kinder.« Neel seufzte. »Sag ihr, dass ihr Münzen nichts nützen, wenn du tot bist. Je mehr Münzen sie hat, umso bessere Beute wird sie sein.«
    Robin stieß ein unglückliches Lachen hervor. »Sie will über den Zaun fliehen, wenn ich tot bin. Soll sie ruhig. Diese Stadt hat den Meinen kein Glück gebracht.«
    »Nein, du hättest deine erste Familie besser nicht im Stich gelassen, um hierher zurückzukommen«, erwiderte Neel, drehte sich um und verließ die schäbige Kate. Doch die Worte holten ihn dennoch ein.
    »Weißt du, wo sie sind? Leben sie? Weißt du, wie es ihnen geht?«
    Neel war klar, dass der Mann Joy und ihre Schwester meinte. Aber er hatte keine Antwort für ihn.

18
    meine freiheit hängt nun an einer kette.

    Drei nicht enden wollende Tage lang versteckte ich mich in der Düsternis von Alex Villa. Ich durfte keine Lampe anzünden, nicht einmal eine Kerze, dabei lagerten in jedem Schrank welche. Die beiden Kamine blieben kalt und ich fror. Alex sagte, dass es auffallen würde, wenn Licht im Inneren des Hauses brannte. Ich hatte eine ganz andere Vermutung: Sie fürchtete sich vor Feuer. Alex orientierte sich an Klicklauten, die sie ausstieß, damit sie von Hindernissen zurückgeworfen wurden, sowie an Luftströmungen, die sie sogar spürte, wenn jeder andere glaubte, es sei vollkommen windstill. Feuer übertönte mit seinem Knistern ihre Laute und es verwirbelte die Luft, es nahm ihr jegliche Orientierung. Ich hielt es für klüger, sie nicht darauf anzusprechen. Unsere Beziehung war weit davon entfernt, herzlich zu sein - wir beide erinnerten uns daran, dass ich Schuld daran trug, dass Neel keinen Anspruch auf Alex erhoben hatte. Ich war die Letzte, von der sie auf ihre Schwachstellen angesprochen werden wollte, und ich akzeptierte das bereitwillig.
    Am vierten Tag, kurz nachdem die Sonne hinter Dark Canopy verschwunden war (inzwischen war ich überzeugt davon, dass sich meine Wunde nicht infiziert hatte), bekamen wir Besuch. Newton kam zu Flagg's Boulder, um mich zum Hotel zu begleiten. Ich erfuhr erst von ihm, dass Alex sich um alles gekümmert hatte. Sie hatte bei einem alten Freund ihres

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