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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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es kapiert hast«, murmelte Raina an Wizard gewandt, während sie beobachtete, wie die Kids gingen. »Du kannst den Kindern nicht einfach so Geld geben. Sie müssen alles, was sie bekommen, jagen und dafür kämpfen. Wenn es zu leicht ist, werden sie misstrauisch. Und falls sie nicht misstrauisch werden und zu blauäugig sind, kann das ihren Tod bedeuten.«
    »Diese Tatsache ist mir durchaus bekannt.« Wizard wandte sich um und machte sich auf den Weg zu seinem Truck.
    »Diese Tatsache ist dir durchaus bekannt?«, rief Raina ihm hinterher. »Kannst du nicht einfach sagen:
Ich weiß?
«

[home]
    5 . KAPITEL
    A uf halbem Weg zu seinem Sattelzug blieb Wizard abrupt stehen und wandte sich dann zur Seite, um stattdessen zu Rainas Truck zu gehen. Langsam schritt er um das Fahrzeug herum, als würde er nach einem Mangel suchen. Nach einer Weile machte er die Kühlerhaube auf, kletterte hinauf und sah sich den Motor an.
    Verärgert folgte Raina ihm und stellte ihre Fragen für den Moment hintan. »Was?«, wollte sie wissen und beobachtete, wie er sich noch weiter nach vorn beugte, um den Motor genauer untersuchen zu können.
    Wizard warf ihr einen Blick zu. »Keine Verbrennung. Das ist gut. Brennstoffzellen sind besser. Und ein Graphitspeicher für den Wasserstoff. Wie viel schaffst du? Achthundert Kilometer? Besser als ein Zylinderspeicher. Weniger sperrig. Zusätzlich Solarkollektoren.«
    »Ja, ich schaffe ungefähr achthundert Kilometer. Und ja, ich habe Solarkollektoren, wozu auch immer die zu dieser Jahreszeit gut sein sollen, wenn wir nicht mehr als vier Stunden Sonnenschein bekommen.«
    »Achthundert? Das reicht nicht.« Wizard bastelte an einem der Kabel herum, die zur Brennstoffzelle führten. »Ich werde den Truck umrüsten.«
    »Wofür reicht es nicht?« Mit leicht zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an.
    Wizard sprang von der Stoßstange, drehte sich um und blickte zum Horizont. »Es gibt keine Wasserstoff-Füllstationen auf dem I-Pole. Achthundert Kilometer bringen dich nicht bis zur Station in Gladow.«
    Raina schüttelte den Kopf. Sie war sich sicher, dass sie sich verhört hatte. »Der I-Pole? Du kannst nicht meinen, was ich glaube, dass du meinst …«
    Er stand einfach nur da, den Blick auf den Horizont gerichtet, und sagte kein Wort. Und das machte sie nervös.
    »Niemand ist verrückt genug, den I-Pole zu befahren. Nicht einmal du.« Der Polar Interlink – oder I-Pole, wie man diese Polare Verbindungsstrecke gemeinhin nannte – war ein Relikt aus Vorkriegszeiten, ein Highway, der vor der Verordnung über fossile Brennstoffe und vor dem Zweiten Adelskrieg gebaut worden war.
    Sie hatte den Namen immer für seltsam gehalten: Adelskrieg. Als hätte ein nuklearer Holocaust irgendetwas Edles an sich. Der Zweite Adelskrieg hatte ein Drittel allen Lebens auf dem Planeten und die Zivilisation, wie man sie kannte, zerstört. Und er hatte das Reisen auf dem I-Pole beendet. An der Strecke gab es verlassene Tankstellen, aber keine Wasserstoff-Füllstationen. Kein Sattelzug schaffte zweitausend Kilometer ohne Wasserstoff. Als wäre das nicht schon abschreckend genug, führte der alte Highway direkt durch das Hoheitsgebiet der Eispiraten. Außerdem verlief er über den Pol, direkt unter dem größten, schlimmsten Loch in der Ozonschicht. Obwohl sie, wie sie zugeben musste, die Ersten wären, die die Station in Gladow erreichten, wenn sie den I-Pole befahren
könnten.
Der I-Pole führte also entweder direkt in den Reichtum oder – was wahrscheinlicher war – in den frühen Tod.
    Plötzlich drang der zweite Teil von Wizards Bemerkung in ihr Bewusstsein vor. »Was meinst du mit ›umrüsten‹? Du wirst den Motor des Trucks
nicht
umrüsten. Falls irgendetwas an meinem Fahrzeug gemacht werden muss, dann mache ich das selbst.«
    Er drehte sich zu ihr um, und sein Blick ging erst zu seinem eigenen Sattelzug und dann zurück in ihr Gesicht. »Mein Truck läuft mit Wasser.«
    »Ja, klar. Und meiner läuft mit Erdbeeren.«
    Er sah sie verständnislos an und lächelte dann dieses umwerfende Lächeln, das so schnell wieder verschwunden war, dass sie sich fragte, ob sie es sich vielleicht nur eingebildet hatte. Sie wollte ihn breit lächeln sehen, offen, so dass seine weißen Zähne in der Sonne aufblitzten.
    O Mann.
Es hatte sie echt erwischt.
    »Mit Erdbeeren … Ein Witz«, sagte er, und seine Miene leuchtete vor Verwunderung auf.
    Sehr seltsam.
»Äh, ja. Mein Truck fährt nicht wirklich mit Erdbeeren.«
    Er nickte

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