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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Commander Yuriko gerichtete, als er vom Scooter stieg. Raina wusste, wie es sich anfühlte, wenn man Ziel dieser bedachten, intensiven Konzentration war. Seine Augen waren auf Yuriko fixiert, als gäbe es sonst nichts mehr um ihn herum. Zusammen gingen sie in ein Gebäude in der Nähe.
    Tja, da haben wir’s.
Er hatte nicht mal einen Blick verschwendet, um zu schauen, ob sie möglicherweise auch da war. Raina drehte sich um, zog sich mit knappen, ungeduldigen Bewegungen den Parka aus und war wütend auf sich, weil sie Dinge empfand, die sie eigentlich nicht empfinden sollte. Und sie war wütend auf Wizard, weil er diese Dinge offensichtlich nicht empfand.
    Sie verlor ihren verfluchten Verstand.

[home]
    12 . KAPITEL
    U nfähig, tatenlos herumzusitzen, hüllte Raina sich in zwei Schichten Thermokleidung, die laut Werbevideo entwickelt worden war, um Feuchtigkeit von ihrem Körper abzutransportieren, während sie sie gleichzeitig angenehm warm hielt.
Ja, genau.
Als wäre ihr hier im ewigen Winter jemals warm. Sie machte die Verschlüsse an ihren wärmeisolierten Joggingschuhen zu, konzentrierte sich auf ihr Training und verließ den Truck.
    Ein tiefschwarzer, sternenklarer Himmel wölbte sich über das Camp. Sie begann zu laufen, die Beine pumpten, die Arme bewegten sich im Rhythmus. Drei Runden, fünf. Ihr Kopf leerte sich, die Empfindungen, mit denen sie sich nicht hatte auseinandersetzen wollen, schwanden dahin, als die körperliche Anstrengung, ihre Muskeln zu bewegen, die Führung übernahm. Sie zwang sich, an nichts anderes zu denken als an die fließende Bewegung ihrer Arme und Beine, während sie lief, und schon bald vergaß sie Zeit und Raum.
    Und sie vergaß den Mann, der sie in jedem ihrer Gedanken verfolgte.
    Noch eine Runde, sagte sie sich, obwohl sie vor fünf Runden dasselbe gedacht hatte. Wenn sie an den Punkt totaler körperlicher Erschöpfung kam, würde sie vielleicht den seltsamen Virus austreiben können, der ihre rationalen Gedankengänge übernommen hatte und sie so eifersüchtig machte, dass es tatsächlich weh tat.
    Sie sehnte sich nach Wizard, doch das war nicht das Problem. Das Problem war, dass sie ihn vermisst hatte. Dass sie es vermisst hatte, sich mit ihm zu unterhalten. Dass sie es vermisst hatte, diesen winzigen Anflug eines Lächelns zu sehen, das sie manchmal aus ihm herauskitzeln konnte. Wenn sie ihn nur körperlich begehrt hätte, dann hätte sie es einfach so eingerichtet, eine heiße Nacht in seinen Armen zu verbringen und dann ohne einen Blick zurück zu gehen.
    Ja, sie wollte mit ihm schlafen, aber sie wollte auch mit ihm zusammen sein. Es war nur so, dass sie es nicht über sich bringen konnte, in Yurikos Territorium einzudringen und ihn sich zu nehmen.
Verflucht.
Die erste richtige Freundin, die sie je gehabt hatte, und diese Frau musste ausgerechnet ein Vorrecht auf den Mann haben, den Raina wollte.
    Als sie um die Ecke bog, sah sie die beiden in der Ferne stehen. Sie liefen über das Gelände, die Köpfe zusammengesteckt, und führten eine geflüsterte Unterhaltung. Was auch immer sie diskutierten, Raina war nicht eingeweiht, und die Verbitterung schnitt ihr wie eine kalte Klinge durchs Herz. Sie wollte alles darauf verwetten, dass Yuriko und Wizard eine gemeinsame Geschichte hatten, obwohl keiner von beiden je einen Hinweis gegeben hatte, was zwischen ihnen war. Trotzdem verriet sie diese Aura der Anspannung, die über ihnen schwebte wie ein Schwarm Mücken im Frühling. Raina zwang sich weiterzulaufen und bemerkte sehr wohl, wie Wizard sich langsam umdrehte, als sie vorbeilief, den Blick auf sie gerichtet.
    Sie hatte nur laufen wollen. Sie hatte ihn ignorieren und den Kopf nicht einmal ein klitzekleines bisschen zu ihm umwenden wollen. Doch sie verriet sich – ihre Augen wanderten zu ihm, und ihr stockte der Atem, als ihr eigenes heißes Verlangen sich in seiner Miene widerspiegelte.
    Was zum Teufel …
Er ging mit einer Frau spazieren und begehrte eine andere. Und so idiotisch, wie sie selbst sich im Augenblick verhielt, freute sie sich darüber, dass er mitten im Gespräch verstummt war und sich umgedreht hatte, um mit dieser schmachtenden Sehnsucht ihre Bewegungen zu beobachten.
    Aber andererseits fühlte sie sich schuldig, weil sie Yuriko nicht weh tun wollte.
    Stirnrunzelnd bemerkte sie, dass Yuriko den Blickwechsel mit einem Ausdruck auf dem Gesicht verfolgte, den sie nur als »ehrlich belustigt« bezeichnen konnte. Also
würde
es Yuriko verletzen, wenn Raina mit

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