Dark Future: Herz aus Eis
großartig.
Allerdings war es
mehr. Verdammt, verdammt, verdammt.
Sie bog sich ihm entgegen, als er das Tempo steigerte und mit ihr zusammen in einen Strudel der Lust sprang, bis sie beide von ihrem Orgasmus mitgerissen wurden und gemeinsam ihre Erlösung herausschrien. Sie sank auf seine Brust, schloss die Augen und wünschte sich, dieser Moment könnte für immer dauern.
Und sie würden glücklich miteinander leben bis ans Ende ihrer Tage …
Ein selbstironisches Lachen kam in ihr hoch. Plötzlich sah sie Wizard als den Helden aus den Märchen vor sich, die ihre Mutter ihr vorgelesen hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war.
O Gott.
War es das, was sie wollte? Mit ihm zusammen?
Sie vertraute ihm nicht.
Oder?
Was zur Hölle wusste sie schon über Vertrauen?
Sie rollte von ihm herunter auf die Seite und bemerkte, dass er sie ansah. Seine Miene war kühl und distanziert wie immer, und in ihr wallte Reue auf. Was hatte sie erwartet? Altmodische Ritterlichkeit? Hübsche Worte und eine Liebeserklärung?
»Von allen Idioten im eisigen Norden …«, murmelte sie und war über die Richtung, in die ihre Gedanken gingen, wütend.
»Ich verstehe nicht. Bitte präzisiere das.« Er sah sie fragend an und hatte den Kopf leicht schräg gelegt.
»Ein Mädchen hat ein Recht darauf, von ein bisschen Romantik zu träumen.« Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr klar, wie albern sie klangen. Der Impuls, die Hände vors Gesicht zu schlagen, war stark, aber sie wehrte sich dagegen und hielt seinem Blick stand. Sie war kein kleines Mädchen mehr, das von alten Märchen träumte, und Wizard war alles andere als der romantische Held. Sie glaubte nicht, dass es in seinem Körper auch nur ein einziges Chromosom für Emotionen gab. Computerboy war darauf einfach nicht programmiert. Und bis zu diesem Moment hätte sie schwören können, dass sie es auch nicht war.
Er starrte sie an, sagte nichts, die grauen Augen leicht zusammengekniffen, nachdenklich. »Romantik. Komplimente. Geschenke«, zählte er auf und nickte knapp. »Verstanden.«
Er strich mit den Fingern durch ihr langes Haar und beugte sich vor. Seine Pupillen waren zu tiefen, dunklen Teichen geweitet, umgeben von einem schmalen grauen Rand. Gott, er war so umwerfend. »Raina …«
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
Mit der Hand streichelte er über ihr Schlüsselbein, über ihre Brust zu ihrer Brustspitze. Ihr Nippel richtete sich auf und wurde hart.
»Deine Augen haben den perfekten Abstand zueinander«, flüsterte er.
Sie blinzelte.
»Und deine Ohren sind proportional zu deinem Gesicht. Die Kollagenfasern deiner Epidermis geben dir ein faltenfreies und jugendliches Erscheinungsbild.« Ernst blickte er sie an. »Komplimente.«
»Äh …« Sie runzelte die Stirn. »Meine Epidermis?«
»Morgen werde ich eine Panzerweste aus Titan für dich bestellen. Leicht und undurchdringlich.« Seine Mundwinkel gingen ein bisschen nach oben, und er sah unglaublich zufrieden mit sich selbst aus. »Geschenke.«
Ihr entschlüpfte ein überraschtes Lachen. Er warb mit Titan um ihre Liebe. Das war definitiv ein neuartiger und origineller Ansatz.
Wizard zog an der Decke und legte sie ihr um. Raina blickte ihn an, hin- und hergerissen zwischen Lachen und Weinen. Er wirkte so aufrichtig, so ehrlich. Dann schlang er einen Arm locker um ihre Schultern und verzog den Mund zu diesem männlichen Lächeln, das sie leider viel zu selten zu sehen bekam.
»Romantik«, sagte er und rollte neben sie, so dass seine Brust an ihren Rücken geschmiegt war.
Sie spürte das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs, während sie darauf wartete, dass er noch etwas sagte. Sein Atem ging regelmäßig, und nach ein paar Minuten wurde ihr klar, dass er eingeschlafen war.
Sie konnte nicht anders. Sie lachte. Leise, um ihn nicht aufzuwecken. Sie kuschelte sich an ihn und schloss die Augen. Komplimente. Geschenke. Romantik. Und dann drehte sich ihr Traummann auf den Rücken und schnarchte leise.
»Hey!« Jemand klopfte an die Seite des Trucks. Raina richtete sich abrupt auf und stieß dabei mit dem Kopf gegen Wizards Wange. Er hatte offensichtlich denselben Impuls verspürt.
»Bist du da drin? Raina?« Sawyers Stimme.
Bumm, bumm, bumm.
»Komm schon!«, rief Yuriko.
Was zur Hölle sollte das Gehämmer gegen ihren Truck?
Jemand heulte wie ein Hund und regte damit die echten Hunde zum Jaulen an, bis die Nacht von Geräuschen erfüllt
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