Dark Future: Herz aus Eis
war.
»Heute findet das Treffen des Zwei-Fünfzig-Clubs statt! Na los!«, brüllte Sawyer.
Raina schlüpfte in ihre Klamotten, während sie in den vorderen Teil des Trucks stolperte. Kurz darauf öffnete sie die Tür der Fahrerkabine. Sawyer stand da und grinste sie an. Hinter ihm stand eine große Gruppe Rebellen, unter denen sich auch Yuriko und Trey befanden.
»Komm schon, Mädchen.« Sawyer bedeutete ihr, näher zu kommen. »Kletter runter und mach mit. Das Thermometer zeigt hier draußen minus fünfzig Grad, und wenn du dich nicht beeilst, verpasst du den Spaß!«
Verwirrt schnüffelte Raina. »Was habt ihr getrunken?«
Sawyer drehte sich um und schlang den Arm um Treys Schultern. »Wir haben noch nichts getrunken. Bis jetzt. Das wäre zu riskant. Wenn wir allerdings fertig sind … Tja, dann könnte ich glatt …«
Kopfschüttelnd wandte Raina sich Yuriko zu. »Hast du Lust, mir das hier zu erklären?«
»Die aktuelle Temperatur beträgt minus fünfzig Grad Celsius. Und die Russische Steinsauna erreicht demnächst eine Temperatur von zweihundert Grad«, entgegnete Yuriko, und ihre Augen funkelten vergnügt.
»Und was bedeutet das?« Raina hob fragend die Hände.
»Der Zwei-Fünfzig-Club.«
»Okay.« Sie sah von einem dümmlich grinsenden Sawyer zu einem nüchternen Trey, der wirkte, als könnte er zu lächeln beginnen, wenn sie nur lange genug wartete. Sie waren offensichtlich alle komplett verrückt geworden. Eine andere Erklärung gab es nicht. »Was ist dieser Zwei-Fünfzig-Club, und warum sollte ich daran teilnehmen wollen?«
»Wir sitzen in der Sauna, bis sie die vollen zweihundert Grad erreicht hat. Dann rennen wir zum Wachturm und wieder zurück.« Trey warf einen Blick zum Wachturm und wieder zu Raina.
Sie starrte ihn an. »Entschuldige bitte. Draußen? Bei minus fünfzig Grad?«
»Du hast es erfasst. Erst in die Sauna, dann eine Runde durchs Camp in der frischen Luft.« Sawyer gluckste. »Nackt. Komm schon.«
»Nackt?«, quietschte Raina. »Hier draußen? In der Kälte?« Sie wich zurück, schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände. »Nein danke. Ohne mich. Niemals.«
»O doch«, erwiderte Yuriko und schwang sich in die Fahrerkabine hinauf, wo sie Raina unterhakte. »Aber du kannst natürlich Unterwäsche tragen, wenn du möchtest.« Sie zog den Halsausschnitt ihres Shirts etwas zur Seite, um den Halter ihres leuchtend pinkfarbenen BHs zu zeigen, und lachte, als Raina ein ersticktes Geräusch von sich gab.
»Komm, Wizard«, rief Yuriko über ihre Schulter hinweg. »Die Kälte macht dir doch nichts aus, also hast du keine Ausrede, um dich vor dem Clubtreffen zu drücken. Es ist ja nicht so, als hätten wir dich in den letzten Jahren nicht immer wieder eingeladen. Und es ist an der Zeit, dass wir dich gesellschaftsfähig machen. Isolation ist ungesund.«
Yuriko wartete nur kurz, bis Raina sich ihren Parka und ihre Stiefel geschnappt hatte, und zog sie dann hinter sich her aus dem Sattelzug.
Lachend rannte und schlitterte die Gruppe über das Gelände. Yuriko zog Raina hinter sich her. Kurz darauf spürte Raina, wie ein Arm um ihre Taille geschlungen wurde, und drehte sich um. Es war Wizard.
»Das ist verrückt.«
»Korrekt.«
Aber verrückt oder nicht, sie rannten mit den anderen zusammen zu einem Gebäude auf der anderen Seite des Lagers und zogen sich Kleidungsstück um Kleidungsstück aus, bis nur noch die Unterwäsche übrig blieb. Als sie aus ihrem Thermoshirt und der Hose schlüpfte, erlaubte Raina sich ein paar verstohlene Blicke auf Wizards breite Schultern, seinen muskulösen Rücken und seinen festen Hintern, der sich unter dem Stoff seiner Unterhose abzeichnete. Der Anblick allein war den Lauf durch die eisige Kälte schon wert.
Lachend und plappernd stürzte die Gruppe in die große Steinsauna. Der erfolgreiche Tag sorgte für eine fröhliche Stimmung. Trey lächelte endlich, und sein Blick war ein bisschen wehmütig, als er Yuriko betrachtete, die spielerisch an Sawyers Unterhose zupfte.
»Ich dachte, wir sollen es nackt tun«, neckte sie ihn.
Sawyer warf einen Blick zu Trey, der hinter Yuriko stand und ihn warnend ansah. »Unterwäsche ist okay«, entgegnete er.
Dampf wirbelte um sie und umfing sie wie wärmende Arme, als Raina und Wizard auf eine der oberen Bänke kletterten. Oben war es noch heißer, und schon kurz darauf war sie in die feuchte, schwüle Luft der Sauna gehüllt und fühlte sich erhitzt und schläfrig. Und glücklich.
Sie drehte den Kopf,
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