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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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sondern sah sie nur mit seinen wundervollen, schönen Augen an, offensichtlich noch immer nicht überzeugt.
    »Das Laserraster ist zu engmaschig für dich, um hindurchzuschlüpfen«, sagte sie. »Ich bin kleiner und schmaler als du.« Sie legte ihre Hand in seinen Nacken, zog ihn zu sich heran und küsste ihn mit derselben drängenden Leidenschaft, die er zuvor gezeigt hatte. »Und ich bin beweglicher. Außerdem bin ich schon einmal durch ein solches Lasergitter geklettert.« Bei der Erinnerung daran erschauderte sie. Die gequälten Schreie der Männer hinter ihr, die von den Laserstrahlen zerschnitten worden waren, waren ihr noch klar und deutlich in Erinnerung. »Es ist die einzig vernünftige Entscheidung, mich zu schicken.«
    Auf seinem Gesicht spiegelten sich die unterschiedlichsten Emotionen wider. Es gab keinen Zweifel daran, wie schwierig die Situation für ihn war. Er wollte, dass sie hinter ihm blieb, wollte sich der Gefahr zuerst stellen, wollte sie abschirmen und beschützen. Sie wusste das.
    Zuzulassen, dass sie neben ihn trat und genauso verwundbar war und genauso in Gefahr schwebte, war schwierig für ihn. Zuzulassen, dass sie die gefährlichste Position einnahm, war beinahe unmöglich. Auch das wusste sie.
    »Geh«, flüsterte er heiser, als würde ihm das Wort aus dem Innersten gerissen. Er ließ sie los. Angespannt und schnell zog er seine Hand zurück, als hieße es: Jetzt oder nie. Sie drehte sich um und hielt noch einmal kurz inne, um ihm über die Schulter hinweg einen Blick zuzuwerfen.
    »Ich
werde
es schaffen, Tristan.« Da. Sie hatte es gesagt. Vielleicht würde es sich dadurch erfüllen.
    »Ana, ich …« Er verstummte und verschloss das, was auch immer er hatte sagen wollen, hinter zusammengebissenen Zähnen und einer grimmigen Miene. »Pass auf dich auf, Ana.«
    Sie rollte mit den Schultern und dehnte noch einmal die Finger. »Das habe ich vor.«
    Den Kopf in den Nacken gelegt, sah sie durch die Öffnung und studierte den Schacht, der über ihr aufragte. Dunkelheit stieg auf. Kein Geräusch, kein Licht. Nur vier Wände, die einen viereckigen Schacht bildeten, der endlos zu sein schien.
    Und kreuz und quer zuckten dünne rote Linien durch den Schacht. Der rote Tod.
    »Warte!«
    Tatiana erstarrte und drehte sich um.
    Lamia kam über den freien Platz auf den Lift zugestürmt. Ihre dunklen Haare flogen wie ein Vorhang hinter ihr her. Schlitternd kam sie zum Stehen, und Sorge und Anspannung standen ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Versprecht mir … dass ihr zurückkommt«, keuchte sie atemlos.
    Sie flehte damit um so vieles. Dass sie unversehrt wiederkehrten. Dass sie mit einem Heilmittel oder zumindest mit ein bisschen Hoffnung und Zuversicht zurückkamen. Unter der Erde gefangen, durch Tristans Sicherungssystem eingesperrt, vertrauten diese Menschen ihm sein Leben an.
    Und sie vertrauten ihm
wirklich.
Niemand hatte dem Plan widersprochen, den sie verkündet hatten, nachdem sie aus der Höhle zurückgekommen waren. Jeder von ihnen hatte das Gerät zum Nachweis von durch Blut übertragenen Krankheiten benutzt, und bei jedem von ihnen hatte das Licht rot aufgeleuchtet.
    Nur nicht bei Tristan und Tatiana. Also waren sie die Einzigen, die gehen konnten.
    »Versprecht es mir.« Lamia trat näher, ließ die Arme hängen und blickte erst Tristan und dann Tatiana an. »Und versprecht mir, dass ihr auf euch aufpasst. Ihr beide.«
    Sie warf die Arme um Tatiana und drückte sie ganz fest. Tatiana stand da, fühlte sich unwohl und ein bisschen erschrocken, wie an dem Tag, als sie dem alten Mann den Ring zurückgebracht hatte. Sie war sich nicht sicher, wie sie reagieren und wohin sie ihre Hände tun sollte.
    Plötzlich veränderte sich etwas. In ihrem Innern fühlte es sich nicht mehr seltsam an, sondern stattdessen … warm. Mit einem Seufzen schlang sie die Arme um Lamia und tätschelte ihr behutsam den Rücken.
    »Haltet euch fern von den Zugangstunneln«, sagte sie und fing über Lamias Schulter hinweg Tristans Blick auf.
Tätschel. Tätschel.
»Falls ihr irgendetwas hört, was auch nur im Entferntesten ein Plünderer sein könnte, bringt eine Ladung Sprengstoff an und jagt die Tunnel in die Luft.«
    »Ich weiß«, erklang Lamias dünnes Flüstern.
    »Wenn es jemandem abrupt schlechter geht, sperrt ihn ein. Zögert nicht. Macht euch keine Vorwürfe. Tut, was ihr tun müsst«, befahl Tristan.
    »Ist das deine Auffassung von einem liebevollen Abschied, Tris?« Lamia ließ die Arme sinken, wandte sich

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