Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
Vom Netzwerk:
Hals.
     
    Tatiana betrachtete ihre Hose, und ihr Blick verfinsterte sich. Das Blut, das den Stoff durchtränkte, war die nüchterne Erinnerung an ihre Situation.
    Sie blickte auf und bemerkte, dass Tristan sie beobachtete. Seine Miene wirkte zugleich liebevoll und grimmig.
    »Ich bin mit dem Protokoll, Dankbarkeit für großartigen Sex auszudrücken, nicht unbedingt vertraut«, sagte sie. »Für außergewöhnlich großartigen Sex. Ich habe nie etwas Ähnliches erlebt.«
    Er lachte kurz auf und warf ihr einen Blick sprachloser Belustigung zu. »Damit hast du es erfasst. Ja. Äh … damit hast du es definitiv erfasst.« Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs feuchte Haar und lachte wieder. »Du bist ein Wunder, Ana. Ein erstaunliches Geschenk.«
    Ein Geschenk. Er betrachtete sie als Geschenk.
    Als sie seine Worte hörte, machte sich etwas in ihr breit, etwas Warmes, Fremdes und seltsam Beängstigendes.
    »Ich muss gehen«, sagte er. Sein Tonfall hatte sich geändert, war härter geworden, nervöser.
    Aha, dachte sie. Das Geheimnis menschlicher Interaktion. Sie fühlte sich Tristan in diesem Moment näher als jemals einem anderen Menschen zuvor, und er war mit seinen Gedanken schon weit, weit weg.
    »Ich weiß.« Sie strich sich durch ihr nasses Haar und versuchte, es zu entwirren. »Wir müssen zu den anderen zurückkehren und sichergehen, dass es allen gutgeht und dass sie in Sicherheit sind. Wir müssen einen Plan entwerfen.«
    »Das ist es nicht …« Er schüttelte den Kopf und wandte den Blick ab. »Ana, in der Nacht, als wir uns bei
Abbott’s
begegneten, war ich da, um Ausrüstung in Empfang zu nehmen. Virusproben. Gewebeproben. Yasha und Viktor sollten sie für mich stehlen. Ich war dort, um die Lieferung abzuholen.« Er zog seine Hose an und machte den Verschluss zu. »Ich muss herausfinden, warum sie nicht geliefert haben, und ich muss die Ware finden. In der Nacht habe ich die Entscheidung getroffen, hierher zurückzukehren. Ich habe geglaubt, ohne die verlorene Ware zurechtzukommen, habe geglaubt, ich könnte mich an den mutierten Plünderern vorbeischleichen und meine Experimente mit den Vorräten fortführen, die hier im Labor waren.« Er holte tief Luft und stieß dann den Atem aus. »Aber da alles zerstört ist, habe ich keine Wahl. Ich muss gehen.«
    »Verstanden.«
    Ruckartig hob er den Kopf, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und sah sie aufmerksam an. »Warum hast du das gesagt?«
    »Was gesagt?«
    »Verstanden.«
    Sie zuckte mit den Schultern und war mit einem Mal befangen. »Habe ich das Wort falsch benutzt?«
    »Nein. Es ist nur … Es erinnert mich an jemanden, und ich komme nicht drauf, an wen …« Er hob die zerrissenen Überreste seines Shirts auf, schnaubte und steckte den Stoff in das Bündchen seiner Hose, so dass er ihm an der Hüfte herabhing. Dann nahm er seinen Werkzeuggürtel und schlang ihn um seine nackte Brust.
    Tatiana gefiel der Anblick. Es war etwas gefährlich Anziehendes an dem Schimmer seiner feuchten Haut im Schein der Lumi-Lichter und den gekreuzten Gurten des schwarzen Geschirrs über seinen Schultern.
    »Du willst ins Ödland gehen«, stellte sie fest.
    »Ja.« Er mied ihren Blick. »Ja.«
    »Ich kann dich nicht gehen lassen, Tristan.« Sie sprach mit leiser, ruhiger Stimme, doch ein Teil von ihr wollte vor Verzweiflung aufheulen. »Du bist mit einer Seuche infiziert, die sich innerhalb weniger Wochen in der gesamten Nördlichen Hemisphäre ausbreiten könnte. Vielleicht sogar bis hin zum Äquatorialgürtel und weiter. Ich kann dich hier nicht rauslassen.«
    Durch die Nase atmete er ein. »Ich bin immun.«
    Drei einfache Wörter. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm glaubte. Dann stellte sie die offensichtlichste Frage. »Hast du versucht, deine Immunglobuline zu gewinnen und eine passive Immunisierung herzustellen?«
    »Ja, und es hat nicht geklappt.«
    Es gab zu viele Fragen, die sie ihm im Moment stellen konnte. Wieso war er immun? Warum konnte seine Immunität nicht mit den anderen geteilt werden? Neugierde war allerdings momentan kein Grund, um ihren Aufbruch hinauszuzögern, also beließ sie es dabei und ging nur auf den wichtigsten Punkt ein. »Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst? Woher soll ich wissen, dass du wirklich immun bist?«
    In seinen Augen flackerte etwas auf, und sie glaubte fast, ihn gekränkt zu haben. War ihre Frage zu direkt gewesen? Wieder war sie an den

Weitere Kostenlose Bücher