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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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schüttelte den Kopf. »Die Polizei vermutet, dass Dad sich mit dem organisierten Verbrechen eingelassen hat. Es soll um Schulden bei der Mafia gegangen sein.«
    Matthew schaute Mark über den Brillenrand hinweg an, als hätte er nicht richtig gehört. »Das ist nicht dein Ernst! Mit der Mafia?«
    »Das hat mir zumindest die Polizei mitgeteilt.« Mark seufzte. »Es ist alles ziemlich kompliziert. Kurz bevor mein Vater getötet wurde, hatte er sich von meiner Mutter getrennt.«
    »Warum das denn?«, fragte Rachel. Ihr Mitgefühl war nun blanker Empörung gewichen. »Sag bloß nicht, wegen einer anderen Frau!«
    »Doch, genau deswegen«, sagte Mark.
    »Ich blick da nicht mehr durch.« Matthew kratzte sich am Kopf. »Deine Eltern waren doch ein Herz und eine Seele! Ich habe dich immer um sie beneidet!«
    Matthew hatte vor fünf Jahren die Scheidung seiner Eltern miterleben müsse n – ein Rosenkrieg, schmutzig und demütigend für alle Beteiligten. Umso erstaunlicher war es, wie normal er bei all dem geblieben war. Allerdings hatte er den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen und war freiwillig bei einer Tante eingezogen, die sich nun rührend um ihn kümmerte. Interessanterweise hatte Matthews Mutter nach der Scheidung den Namen ihres Mannes behalten. Keiner verstand das. Am allerwenigsten Matthew selbst. In meinem Alter gab es viele wie Matthew Carlisle, deren Eltern geschieden waren. Rachel war auch so ein Fall, genau wie Megan. Mom und Dad kamen mir da manchmal wie die große Ausnahme vor. Noch sind sie die Ausnahme, verbesserte ich mich insgeheim, weil ich sofort an unser dunkles Familiengeheimnis denken musste.
    Mark wurde unruhig. Ich sah ihm an, dass er keine Lust hatte, mit Matthew über seine Familie zu reden. »Wo sind eigentlich Megan und Kyle?«, fragte er, wohl um die Unterhaltung in eine andere Richtung zu lenken. Der Schulgong ertönte zum ersten Mal. Wir machten uns auf den Weg, um uns dem Unvermeidlichen zu stellen.
    »Wir hatten uns für heute Morgen hier auf dem Parkplatz verabredet«, sagte Rachel. »Aber vielleicht sind sie schon vorausgegangen.«
    Wir schlossen uns dem Pulk an, der jetzt zum Haupteingang drängte.
    »Megan war in den Ferien ziemlich seltsam drauf«, sagte Matthew. »In der ersten Woche hat sie sich noch zurückgehalten, dann hat sie auf einmal alles angegraben, was nicht bei drei auf den Palmen war. Hauptsache, der Typ war schwarzhaarig, durchtrainiert und braun gebrannt. Klares Beuteschema.«
    »Kyle hat sich aber auch wie ein Vollidiot benommen«, verteidigte Rachel ihre Freundin. »Wenn du die ganze Zeit so an mir herumgemeckert hättest wie Kyle an ihr, wäre ich auch nicht besonders nett zu dir gewesen.«
    »Ja, aber zwischen nicht nett sein und mit anderen Typen rummachen liegen immer noch Welten«, beharrte Matthew. Er hielt uns die Tür auf und zusammen mit einem Dutzend anderer Schüler betraten wir die Eingangshalle.
    Es herrschte ein unglaubliches Getümmel. Mädchen fielen sich aufgekratzt um den Hals, lachten und gackerten, während die Jungs sich steif umarmten wie Krieger, die siegreich aus einer Schlacht zurückgekehrt waren.
    Die Kurspläne hatte man uns schon in den Sommerferien zugeschickt. Wir verabschiedeten uns von Matthew und Rachel und verabredeten uns für die Pause in der Cafeteria. Zusammen mit Mark steuerte ich den Biologieraum an, wo wir hofften, Megan und Kyle zu treffen.
    Tatsächlich waren sie schon da, saßen aber im Gegensatz zu letztem Jahr an getrennten Tischen. Ich erschrak, als ich in ihre Gesichter schaute. Megan winkte uns müde zu, während Kyle tapfer zu lächeln versuchte.
    »Ach du Scheiße«, murmelte ich. »Das sieht aber nicht nach einem harmlosen Urlaubsstreit aus.« Mark nickte zustimmend.
    Immer mehr Schüler strömten in den Raum. Die Jungs klopften Mark zur Begrüßung auf die Schulter, während einige der Mädchen mir freundlich zunickten.
    »Ich setze mich neben Megan«, sagte ich. Megan war blond und pummelig. Letztes Jahr war sie zusammen mit ihrer Familie aus Winnipeg hergezogen, und wir hatten uns gleich angefreundet. Ihr Freund Kyle spielte schon seit drei Jahren mit Mark im Basketballteam. Er war ein großgewachsener Schlaks mit viel zu langen Armen, der trotzdem auch als Schwimmer eine prima Figur machte.
    Megan drückte meine Hand, als ich neben ihr Platz nahm. Sie hatte rot geweinte Augen, versuchte aber dennoch zu lächeln, als ich sie fragte, wie es ihr gehe.
    »Rachel hat dir bestimmt schon alles erzählt«, sagte

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