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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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haben!«
    »Das habe ich bisher auch gedacht.«
    »Dann bist du ja zur Hälfte ein Nachtgeschöpf!«, rief Mark.
    »Richtig, der Kandidat hat hundert Punkte«, erwiderte ich.
    Mark fuhr sich nervös durchs Haar. »Und das, was da mit mir passiert ist, als ich ein Vampir war un d …«
    »Und du mich gebissen hast«, vollendete ich den Satz. »Ja, ich denke, das ist die Erklärung dafür, warum mein Blut dich in einen Menschen zurückverwandeln konnte.«
    »Was wirst du jetzt tun?« Seine Stimme klang rau.
    »Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht.« Ich konnte Mark nicht in die Augen sehen.
    »Existiert er noch oder hat er schon den endgültigen Tod gefunden?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht. Warum willst du das wissen?«, fragte ich.
    Mark trank einen Schluck von seinem Kaffee, der mittlerweile kalt sein musste. »Also, ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber wenn man mir sagen würde, dass mein Vater nicht mein Vater ist, dann würde ich alles daransetzen, meinen Erzeuger kennenzulernen. Und ich könnte mir vorstellen, dass du bestimmt auch einige Fragen an deinen leiblichen Vater hast.«
    Mark hatte Recht. Fragen hatte ich in der Tat. »Wie gesagt, ich weiß nicht, ob es ihn noch gibt.«
    »Und wer könnte das wissen?«
    Ich dachte nach. »Lilith McCleery. Grandma eventuell, aber die will ich nicht fragen. Man soll keine schlafenden Hunde wecken.«
    »Ja, da hast du wohl Recht.« Mark nahm mich in den Arm. »Auch wenn es jetzt dumm klingt: Ich habe schon immer gewusst, dass du etwas Besonderes bist.«
    »Haha«, sagte ich gequält. Mark beugte sich zu mir und wollte mir einen Kuss geben, aber ich wehrte ihn ab. »Ich muss dir noch was sagen.«
    Mark hielt inne. »Was denn?«
    Ich wusste nicht, wie ich es ihm schonend beibringen sollte. Also sagte ich es geradeheraus. »Jack Valentine hat mir Emilia Frazettas Testament gegeben. Sie hat mich als ihre Alleinerbin eingesetzt. Euer altes Haus gehört jetzt mir.«
    Marks Oberkörper straffte sich leicht. »Herzlichen Glückwunsch«, sagte er nur. Es war, als stünde plötzlich eine unsichtbare Mauer zwischen uns.
    »Mark, sei kein Idiot!« Die Worte rutschten mir einfach so heraus. »Ich möchte gerne, dass ihr es wiederbekommt.«
    »Das wird nicht gehen.«
    »Warum?«, fragte ich verwirrt.
    »Weil das Haus in dem Moment, in dem du es mir oder meiner Mutter überschreibst, gepfändet wird. Du vergisst, dass uns mein Vater einen Haufen Schulden hinterlassen hat.« Seine Stimme war ruhig, sachlich, fast ein wenig abweisend.
    »Dann behalte ich das Haus und ihr könnt dort mietfrei wohnen.«
    »Lydia, ganz im Ernst: Mit diesem Kapitel haben meine Mutter und ich endgültig abgeschlossen. Wir können nicht mehr zurück.« Den letzten Satz schleuderte er mir förmlich entgegen. Selten hatte ich solche Trauer, solche Wut in seinen Augen gesehen.
    »Ich habe alles verloren, nachdem diese verdammten Nachtgeschöpfe aufgetaucht sind. Mein Dad ist tot! Meine Mutter versucht verzweifelt, uns ein neues Leben aufzubauen. Und du liebst Jack Valentine!«
    Ich wollte etwas sagen, aber Mark hob nur die Hand. »Lydia, halt mich nicht für dumm. Ich bekomme ganz genau mit, was um mich herum geschieht. Du liebst ihn! Und er dich. Trotzdem bist du bei mir geblieben. Ich will jetzt nicht fragen, warum. Aber ich hoffe, du hast es nicht aus Mitleid getan.«
    Mark stand noch immer an der Spüle und wartete auf eine Reaktion von mir. Es war still. So still, dass ich mein Herz schlagen hörte.
    »Du hast Angst«, sagte ich nach einer plötzlichen Eingebung.
    Er sah mich nur a n – erst ratlos, dann resigniert. »Natürlich habe ich Angst. Angst, dich zu verlieren.«
    Noch machte ich keine Anstalten, auf ihn zuzugehen. Ich war verwirrt und wie betäubt. Scham überkam mich, meine Hände zitterten. Was hatte ich Mark angetan! Ich stand so plötzlich auf, dass der Küchenstuhl umfiel und hart auf die Fliesen schlug. Mit drei Schritten war ich bei ihm, und bevor er etwas sagen konnte, hatte ich ihn geküsst. Es dauerte einen Moment, bis die Anspannung aus seinem Körper wich und er den Kuss erwiderte.
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bleibe bei dir«, flüsterte ich. Dabei wusste ich nicht, wen von uns beiden ich mit diesen Worten beruhigen wollte.
    Die dunkle Seite meines Herzens schien heimlich zu triumphieren, als ich Mark ein zweites Mal an mich zog und küsste.

Matthew, Rachel, Megan…
    M atthew, Rachel, Megan und Kyle warteten schon beim vereinbarten Treffpunkt an der Haltestelle Granville Ecke

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