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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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nachdenklich den Kopf, als wunderte er sich über seine eigene Gutmütigkeit. »Und was macht ein Bursche in meinem Alter, der nur heiße Luft im Kopf hat? Richtig, er geht zur Armee und verpflichtet sich. Und damit es sich lohnt, bewirbt er sich beim härtesten Haufen, der Joint Task Forc e 2. Zu der Zeit war es das Passende für mich. Irgendwann war ich jedenfalls über Cheryl hinweg. Mary Ellen half mir dabei. Sie war auch bei der Armee und aus demselben Holz geschnitzt wie ich. Als ich Mary Ellen zum ersten Mal sah, hatte ich keine Schmetterlinge im Bauch. Ich konnte auch noch klar denken. Und deshalb wusste ich sofort, dass ich mein Leben mit ihr teilen wollte. Wir waren echte Kameraden.«
    »Aber kein Liebespaar«, stellte ich fest.
    »Vielleicht nicht so, wie Sie sich das vorstellen. Aber für uns war’s genau das Richtige. Keine rosa Wolke Nummer sieben. Kein Wolkenkuckucksheim. Dafür aber Verlässlichkeit, Treue und die Bereitschaft, alles für den andern zu geben. Es war eben mehr als bloßes Verliebtsein. Manchmal vermisste ich allerdings schon den Rausch, die Aufregung.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte ich. »Dann kam Cheryl zurück.«
    »Genau. Dann kam Cheryl.« Hank blickte in sich hinein. »Sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr die Frau, die sich in irgendeine unmögliche Beziehung hineinsteigerte. Cheryl war erwachsen geworden. Und als wir uns durch Zufall wiedertrafen, spürte ich auch sofort das alte Feuer. Sie liebte mich. Und ich liebte sie. Wir trafen uns heimlich und natürlich kam Mary Ellen dahinter. Glauben Sie mir, Lydia, ich habe mich noch nie in meinem Leben so schäbig gefühlt. Ich hatte meine Frau verraten. Und doch wusste ich, dass ich nicht anders hätte handeln können. Ich liebte sie beide, Cheryl und Mary Ellen. Jede auf ihre Weise. Es war Cheryl, die mir die Entscheidung abnahm. Sie ging. Und ich kehrte zu Mary Ellen zurück. Aber glauben Sie mir: Vergessen habe ich sie bis heute nicht.«
    »Kein schlechtes Gewissen deswegen?«, fragte ich.
    Hank schüttelte langsam den Kopf. »Nein, erstaunlicherweise nicht. Man kann zwei Menschen lieben, nur wird man beide dadurch verletzen. Das ist einfach so, ein Naturgesetz. Und wer kann sich schon gegen die Natur wehren?«
    »Hank, was soll ich machen?«, fragte ich verzweifelt.
    »Ich finde, Jack hat sehr verantwortungsvoll gehandelt. Wie Cheryl damals mir gegenüber.«
    »Aber ich kann ihn nicht vergessen! Es vergeht keine Stunde, in der ich nicht an ihn denke. Eigentlich habe ich nur einen einzigen Wunsch: Ich möchte bei ihm sein!« Meine Stimme zitterte. »Und ic h … ich habe wahnsinnige Schuldgefühle Mark gegenüber. Er verdient es nicht, wie ich ihn behandle. Bevor Jack aufgetaucht ist, war er so selbstsicher, mein ruhender Pol. Wir gehörten zusammen. Wir haben einander immer vertraut, ohne Vorbehalt. Es gab keine Geheimnisse zwischen uns. Nun spüre ich seine Angst. Und das macht mich so wütend.«
    »Aber verstehen Sie denn nicht, wovor er Angst hat?«, fragte Hank.
    Natürlich kannte ich die Antwort. »Er fürchtet, dass er mich verlieren könnte. Aber je mehr er mich bedrängt, desto mehr weiche ich vor ihm zurück.«
    Hank sah mich ernst an. »Sie werden keine Lösung für dieses Problem finden. Liebe ist ein tückisches Gefühl. Ich habe Kerle gekannt, die im Krieg schlimme Dinge erlebt haben und daran nicht zerbrochen sind. Aber die Liebe hat sie fertiggemacht.«
    »Lieben Sie diese Cheryl immer noch?« Meine Stimme war nur noch ein raues Flüstern.
    »Ja. Und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Da geht es mir wie Ihnen.« Er lächelte mich traurig an und deutete einen Salut an. »Ich wünsche noch eine gute Nacht.«

Da Hank meine…
    D a Hank meine Sicherheit draußen nicht garantieren konnte, setzte sich Dad mit seinem Hausarrest durch. Solange Charles Solomon sein Unwesen trieb, hatte ich keine andere Wahl: Ich musste mich dieser Entscheidung fügen.
    Hank bemühte sich gerade, unsere etwas rückständige Alarmanlage auf Vordermann zu bringen. Er verknüpfte sie mit einer Vielzahl von Bewegungssensoren, die er überall im Haus und auf dem Grundstück verteilte. Er schien etwas gutmachen zu wollen: Dass Solomons Leiche unter seiner Aufsicht verschwunden war, hatte sein Ehrgefühl mächtig angekratzt.
    Meine Mutter hatte der Schule mitgeteilt, dass ich bis auf Weiteres wegen eines ansteckenden Keimes das Bett hüten müsse.
    Am Nachmittag hörte ich Marks Motorrad. Hank ließ ihn herein. Mein

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