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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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sich auf. »Ich höre immer wieder, dass diese Ungeheuer angreifen, ohne ein Wort zu sagen. Durchgeknallte Spinner und so. Aber irgendwie treffe ich auch immer wieder solche wie dich, die einfach nicht die Klappe halten können. Und wenn so etwas passiert, fange ich an, mir einen von den Irren zu wünschen, damit ich meine Ruhe habe.«
    Der Mann schmunzelte und spuckte auf die Erde. »Du willst also deine Ruhe haben?«
    »Ja. Also halt jetzt endlich den Mund und verschwinde!«
    Doch der Mann ging nicht.
    »Ist das nicht Zeitverschwendung mit dem Loch da?«, fragte er. »Ich nehme mal an, das ist für die Kleine, mit der du gestern Abend hergekommen bist. Es überrascht mich nicht. Ich hätte sie wahrscheinlich auch getötet, wenn ich Gelegenheit dazu gehabt hätte. Aber warum begräbst du sie? Lass sie doch einfach im Wald liegen. Die Wölfe freuen sich sicher.«
    Mason erstarrte. »Du hörst jetzt besser sofort auf. Du hast keine Ahnung, was du da sagst.«
    »Ach nein? Du hast sie doch abgemurkst, oder nicht? Und deshalb gräbst du jetzt ein Loch.«
    »Wenn du auf einen Kampf aus bist – den kannst du haben!« Seine Finger umklammerten die Schaufel und ignorierten die brennenden Schmerzen in den Handflächen, als die Blasen aufplatzten und bluteten.
    »Warum sollte ich das wollen? Ich kämpfe nicht gegen meinesgleichen.«
    Mason hielt inne. »Über was zum Teufel redest du da?«
    Der Mann brach in schallendes Gelächter aus. Selbst als er sich wieder beruhigt hatte, schmunzelte er noch. Mason stand kurz davor, vor Wut zu explodieren. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er seine Schaufel in das grinsende Gesicht der Bestie schmetterte. Wie es aussehen würde, wenn sie zu Boden ging, so wie der Mann im Diefenbaker Park.
    »Du weißt es wirklich nicht, stimmt’s?«, sagte der Mann schließlich. »Du hast es noch nicht begriffen.«
    »Was?«
    »Du gehörst zu uns, Junge. Du bist genau die Art von Mensch, die sie haben wollen.«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Mason bei ihm war. Er packte den Mann an seinem Hemd und stieß ihn nach hinten. Dann starrte er ihm direkt in die schwarz geäderten Augen. »Du lügst!« Er schubste den Mann wieder. »Nimm das zurück!« Und noch einmal.
    Das Grinsen verschwand und in den Augen des Mannes blitzte Wut auf. »Pass bloß auf, Junge. Ich brauche nur zu schreien, dann kommen die anderen. Wenn du es mit uns allen zu tun hast, bist du bestimmt nicht mehr so vorlaut.«
    »Nimm das zurück!«
    »Was soll ich zurücknehmen? Hast du in letzter Zeit schon mal einen Blick in den Spiegel geworfen?« Der Mann riss sich los und ging ein paar Schritte rückwärts. Als er weit genug von Mason weg war, drehte er sich um und lief auf die Hauptstraße zu. »Vielleicht habe ich ja auch gelogen. Was ziemlich wahrscheinlich ist. Vielleicht auch nicht. Wenn sie dich haben wollen, werden sie schon kommen.«
    Mason drehte sich um und schleuderte die Schaufel von sich, so weit er konnte. Sie prallte gegen einen Baum und fiel ein Stück weiter zu Boden. Das Loch war tief genug.
    Als er wieder im Zimmer war, ging er direkt ins Bad. Er wollte Chickadee nicht anfassen, solange er so schmutzig war. Nachdem er sich vollständig ausgezogen hatte, goss er Wasser aus einer Flasche in das Waschbecken und packte eine der kleinen Seifen aus. Dann nahm er einen weißen Waschlappen und fing an, sich den Schweiß und den Schmutz abzuwaschen.
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er gar nicht in den Spiegel gesehen hatte. Er erstarrte mitten in der Bewegung, den nassen Waschlappen auf der Brust, und stierte mit leerem Blick auf das Waschbecken.
    Was ist los, Mason? Warum siehst du dich nicht an?
    Er war nur ein bisschen durcheinander, sagte er sich. Der Kerl da draußen wollte ihn doch nur erschrecken, weil er zu klein war, um es mit Mason aufzunehmen. Es war das Einzige, was der Mann fertigbrachte, es war seine Art, Mason zu verletzen, weil er zu feige war, um etwas anderes zu tun. Wahrscheinlich trommelte der Kerl jetzt gerade seine Freunde zusammen, um sie alle ins Motel zu bringen und Mason kaltzumachen. Und um sicherzustellen, dass Mason auch brav an Ort und Stelle blieb, hatte das Ungeheuer versucht, ihm solche Angst einzujagen, dass er im Zimmer Zeit mit Grübeln verschwendete.
    Wenn es tatsächlich so war, warum konnte er dann nicht den Kopf heben und sich im Spiegel ansehen?
    Das war doch albern. Es gab keinen logischen Grund dafür, solche Angst zu haben. Er hatte nichts Falsches getan und würde auch

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