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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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sie nach längerem Suchen gefunden hatten. Sie ließen den Gettoblaster zurück und gingen wieder nach oben, um mit den anderen zusammen auf den Morgen zu warten. Aries setzte sich neben Jack und legte sich ihre Jacke wie eine Decke um den Oberkörper. Es sollte sie eher trösten als wärmen. Sie würde sowieso nicht schlafen können.
    Gegen zwei Uhr morgens, als die meisten schon auf ihren Stühlen eingeschlafen waren, schlich sich Ms Darcy davon. Sie tat so, als würde sie zur Toilette gehen; sie nahm nicht einmal ihre Handtasche oder ihre Jacke mit. Aries, die sie gehen sah, ignorierte die Stimme in sich, die die Lehrerin anflehen wollte zu bleiben.
    Nach etwa zehn Minuten flüsterte ihr Jack ins Ohr: »Sie kommt nicht zurück, oder?«
    »Nein.«
    Aries stellte sich vor, wie ihre Eltern im Wohnzimmer saßen und Händchen haltend die Nachrichten im Fernsehen verfolgten. Sie machten sich vermutlich schreckliche Sorgen. Wahrscheinlich stand ihr Vater alle zehn Minuten auf und ging im Zimmer auf und ab, während ihre Mutter in die Küche eilte, um Kaffee für ihn zu machen und nachzusehen, ob das Telefon wieder funktionierte. Sie versuchte, das Bild im Kopf zu behalten, weil die Alternativen viel zu grausam waren. Sie wollte sich noch nicht vorstellen, dass ihre Eltern tot waren. Sie wollte glauben, dass sie sie wiedersehen würde.
    Nicht so wie Sara.
    »Wenn morgen früh niemand kommt, müssen wir uns etwas einfallen lassen«, sagte sie.
    Sie wachte auf, als Joy sie sachte schüttelte. Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie irgendwann nach fünf Uhr morgens auf die Uhr gesehen hatte.
    »Wie spät ist es?« Aries rieb sich die Augen und streckte sich auf ihrem Sitz, wobei ihre Jacke auf den Boden rutschte. Die Kälte im Theater schnitt ihr in die Haut und ließ sie heftig zittern.
    »Kurz nach sieben«, sagte Joy. »Ms Darcy ist weg. Colin ist im Foyer und tobt. Du solltest besser kommen.«
    Sie war mit einem Schlag hellwach. Das Foyer hatte Fenster, die zur Straße gingen. Colin war dort von draußen gut zu erkennen. Die Killer, die sie gestern Abend gesehen hatte, waren vielleicht noch unterwegs. Wenn der Falsche vorbeiging, waren sie alle tot.
    Mach dich bereit. Es wird sich gleich öffnen.
    Die Menschheit hat ein Heilmittel für eine Krankheit gefunden, von der sie nicht einmal wusste, dass es sie gibt.
    Zwischen dem, was der Verrückte und Daniel gesagt hatten, gab es einen Zusammenhang. Das Erdbeben hatte etwas ausgelöst. Etwas Grauenvolles.
    Und es würden noch mehr Menschen sterben.
    Sie warteten alle im Foyer. Die Morgensonne fiel durch die Scheiben und Aries wurde sofort wärmer. Sie warf einen Blick nach draußen, doch es schien alles ruhig zu sein. Noch.
    »Geht von den Fenstern weg«, sagte sie. »Wir müssen wieder ins Theater. Hier kann uns jeder sehen.«
    »Aber das wollen wir doch«, sagte Becka. »Wir wollen doch, dass man uns findet, oder nicht?«
    »Nicht, wenn es die Falschen sind«, erwiderte Aries.
    »Und was genau meinst du damit?« Amandas Stimme stieg um mehrere Oktaven.
    Aries musste aufpassen, was sie sagte. Sie wusste, dass es verrückt klang. Die anderen hatten immer noch keine Ahnung, welche Gefahr ihnen draußen drohte. Sie gingen davon aus, dass es gestern Abend nur ein Erdbeben gegeben hatte. Sie hatten nicht gesehen, wie Menschen zu Tode geprügelt wurden.
    »Da draußen sind Randalierer«, sagte sie schließlich und merkte selbst, dass das wie eine billige Ausrede klang. »Sie könnten auf uns losgehen.«
    »Das soll wohl ein Witz sein.« Colin lachte lauthals. »Randalierer? Davor hast du solche Angst? Wen kümmert das? Du bist so ein Angsthase, Aries. Geh wieder rein und lass die Männer reden.«
    »Ich bin wieder reingegangen«, sagte sie bestimmt. »Ich bin wieder in den Bus gegangen und habe nach Sara gesucht. Sie war tot. Und was hast du getan? Du bist weggerannt wie ein Feigling. Du hast sie im Stich gelassen.«
    »Das nimmst du zurück.«
    »Nein.«
    Jack stellte sich zwischen sie und hob beschwichtigend die Hände, als hätte er Angst, sie würden anfangen, sich gegenseitig die Augen auszukratzen. »Hey, Leute, jetzt kommt mal wieder runter«, sagte er. »Wir sind alle müde und das hier bringt uns nicht weiter. Wir setzen uns jetzt hin und reden darüber, dann finden wir auch eine Lösung.«
    »Ich will nach Hause«, rief Becka.
    »Ja, wir wollen alle nach Hause«, bemerkte Colin, der Aries immer noch anstarrte. »Aber die Zicke hier ist ja der Meinung,

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