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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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etwas gehört. Aber von wo? Und wer war es? Nathan und Joy konnten es nicht sein. Sie hätten sich bemerkbar gemacht.
    Vorsichtig schlich sie den Gang entlang und machte sich auf den Moment gefasst, in dem sie von jemandem angesprungen wurde. Doch nichts passierte. Sie bog um die Ecke, wobei sie die Taschenlampe wie eine Waffe vor sich gerichtet hielt. Auch der große Mittelgang war leer.
    Vielleicht bildete sie sich die Geräusche ja nur ein. Doch dann fiel ihr Blick auf ein pinkfarbenes Futonbett mit violetten Kissen, das vor dem Gang mit der Bettwäsche stand.
    Ein Schatten bewegte sich. Sie hörte das Klicken, mit der eine Taschenlampe eingeschaltet wurde, und gleich darauf wurde sie von einem Lichtstrahl geblendet. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte, etwas zu erkennen.
    Das Licht fiel von ihrem Gesicht ab, als die Person vor ihr auf die Knie stürzte. Der Mann, der einen schwarzen Kapuzenpullover und zerrissene Jeans trug, schwankte ein paarmal mit dem Oberkörper hin und her, bevor er umkippte, auf die Seite fiel und die Taschenlampe seinen Fingern entglitt. Er gab keinen Ton von sich, als er zu Boden ging und mit abgewandtem Gesicht liegen blieb. Ein paar Strähnen seines schwarzen Haars lagen auf seiner Wange. Aries bewegte sich langsam auf ihn zu und fragte sich, ob sie etwas sagen sollte. Wenn sie doch nur eine richtige Waffe gehabt hätte. Sie hätte in die Sportartikelabteilung gehen und sich einen Baseballschläger holen sollen. Warum war ihr das nicht schon früher eingefallen?
    Aries ging näher, bis sie das Gesicht des Mannes sehen konnte.
    Ihr stockte der Atem.
    Es war Daniel.

CLEMENTINE
    Ihre Turnschuhe hatten ein Loch. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals ein Loch in einem Paar Schuhe gehabt zu haben. Jedenfalls nicht so. Nicht vom Laufen.
    Sie war müde. Ihre Beine hatten noch nie in ihrem Leben so wehgetan. Ihre Füße brannten. Der untere Teil ihres Rückens war völlig verkrampft und ihre Schultern schmerzten, weil sie die ganze Zeit den Rucksack tragen musste. Sie wusste, dass sie Pausen einlegen sollte, doch sie hatte Angst, dass sie nicht mehr hochkommen würde, wenn sie sich erst einmal hingesetzt hatte. Seit zwei Tagen ging sie die Straße entlang. Zwei Tage, in denen sie keinen Menschen gesehen hatte. Über Letzteres beklagte sie sich nicht, obwohl es ihr in dieser neuen Welt fehlte, Leute um sich zu haben, mit denen sie reden konnte.
    Lieber Heath, ich rede zurzeit ganz schön viel mit dir. Ich wünschte, du könntest mir antworten. Du fehlst mir. Ich glaube nicht, dass ich vorher jemals darüber nachgedacht habe. Du warst einfach immer da, selbst wenn es nur deine Stimme am anderen Ende des Telefons war. Aber haben wir je richtige Gespräche geführt? Hätten wir mehr zueinander sagen sollen?
    Ich hoffe wirklich, dass du noch am Leben bist und auf mich wartest. Das würde dann mein ganzes Gequassel in meinem Kopf wenigstens ein bisschen rechtfertigen. Und dann würde ich auch wissen, dass ich mit dir und nicht nur mit einem Geist rede.
    Sie dachte über den letzten Satz nach und wiederholte ihn ein paarmal in Gedanken. Sie wollte es zwar nicht glauben, aber insgeheim hatte sie schon akzeptiert, dass ihr Bruder höchstwahrscheinlich nicht mehr auf dieser Welt war. Sie versuchte, nicht darüber nachzudenken. Sie wollte weiterhin optimistisch sein. Sie brauchte ein Ziel – wenn Heath tot war, war ihre Reise sinnlos. Wo sollte sie dann hingehen?
    Wenn du tot bist und im Himmel oder in irgendeinem Jenseits, das du gefunden hast, sag bitte Mom und Dad, dass es mir gut geht und dass sie sich keine Sorgen um mich machen sollen. Ihre Cheerleader-Tochter ist zäh.
    Sie blieb stehen, fasste mit der Hand nach hinten und griff sich ihre Wasserflasche, die sie an einem Bach aufgefüllt hatte, an dem sie vorbeigekommen war. Als sie einen großen Schluck trank, spürte sie kaum, wie die kühle Flüssigkeit über ihre Zunge rann. Nichts schmeckte mehr richtig. Selbst ihre Geschmacksnerven waren erschöpft. Wann hatte sie das letzte Mal gegessen? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Essen hatte jeden Reiz verloren.
    Die Dunkelheit brach herein, doch sie bemerkte es kaum. Ihre Füße bewegten sich über den Asphalt, immer ein Schritt nach dem anderen. Rechts, links, rechts und dann wieder links.
    Eins und zwei und drei und vier, eins und zwei und drei und vier, eins, zwei, drei und vier, die Gewinner hier sind wir. Los, Glenmore Goblins!
    Footballspiele und längst vergessen

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