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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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Joy kümmerten sich um die Lebensmittel.
    Der Supermarkt war etwa achtzehn Häuserblocks entfernt. Einer von diesen riesigen Alles-in-einem-und-unter-einem-Dach-Verbrauchermärkten. Sie waren nicht einmal sicher, ob sie sich Zugang verschaffen konnten. Sie wussten nicht, wer dort auf sie wartete oder ob das Gebäude überhaupt noch stand. Das Erdbeben hatte so viel zerstört und in letzter Zeit hatte es viele Brände gegeben. Über der Stadt hingen dichte Rauchschwaden. So viele unberechenbare Faktoren. Aber sie mussten es versuchen.
    Sie warteten hinter der verriegelten Tür, während Jack und Eve nachsahen, ob die Straßen leer waren. Gedankenverloren drückte Aries die Bremsen an ihrer Lenkstange. Es war, als würden sie sich psychisch auf einen Krieg vorbereiten. Sie waren Fahrradkuriere, die ausgeschickt wurden, um Lebensmittel für die Rettung ihrer Truppen zu beschaffen.
    »Ich komme mir vor, als würde ich gleich direkt in die Hölle fahren«, gestand Joy. »Früher bin ich immer gern einkaufen gegangen.«
    »Ich auch«, erwiderte Aries. »Aber ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so gefährlich war. Bis auf die vier Samstage vor Weihnachten vielleicht.«
    Nathan grinste etwas gezwungen.
    »Alles klar!« Eve lehnte sich über das Treppengeländer. »Fahrt nicht nach rechts. Eben ist eine Gruppe von ihnen in diese Richtung gerannt. Geradeaus ist alles frei, aber zwei Blocks weiter bei dem Irish Pub ist eine Menge Rauch. Die Low Road ist frei, die würde ich nehmen.«
    Nathan wartete, während Eve die Treppe herunterrannte. Sie würden zum ersten Mal getrennt sein, seit das Ganze angefangen hatte. Eve versuchte, stark zu sein, doch Aries sah die Angst in ihren Augen. Eve schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest.
    »Ich bin bald wieder da«, tröstete Nathan sie, als klar war, dass sie ihn nicht loslassen wollte.
    »Das will ich dir auch raten«, flüsterte sie, während sie widerwillig die Arme sinken ließ. »Ich brauche dich noch.«
    Nathan nickte und wandte sich wieder an die Gruppe. »Also los!« Er beugte sich vor, zog den Riegel zurück und gab der Eisentür einen kräftigen Stoß. Frische Nachtluft schlug Aries ins Gesicht. Zum ersten Mal seit Wochen wünschte sie, es würde regnen. Die fallenden Tropfen hätten das Geräusch übertönt, das sie gleich machen würden.
    »Und nicht vergessen«, rief Aries, »wenn wir in Schwierigkeiten geraten, trennen wir uns. Dann treffen wir uns auf der Rückseite des Supermarkts wieder. An der Laderampe. Dort wird es dunkler sein als auf dem Parkplatz. Und wenn es dort Probleme gibt, gehen wir rein und schnappen uns, was wir können.«
    »Klingt gut«, erwiderte Nathan.
    Joy nickte.
    Aries schob ihr Rad auf die Straße, setzte den Fuß auf das Pedal und schwang ihr Bein über den Sattel. Das Rad war eigentlich zu klein für sie und Jack hatte den Sattel höher gestellt, damit sie mit den Knien nicht an die Lenkstange stieß. In einem Lagerraum hatte er eine kleine Flasche mit Öl gefunden und fast den ganzen Tag damit zugebracht, die Ketten zu ölen, damit sie besser liefen.
    Sie fuhren leise in die Nacht. Die Reifen knarrten auf dem Asphalt, doch es war nicht sehr laut. Falls sie einem der Killer nicht direkt vor die Füße fuhren, würden sie es bis zum Supermarkt schaffen, ohne entdeckt zu werden. Ihr Herz klopfte wie verrückt in ihrer Brust, doch die Muskeln in ihren Armen lockerten sich ein wenig. Die Luft lag kühl auf ihrem Gesicht und Aries atmete tief ein. Nach dem Gestank in der schimmeligen Wohnung war das eine wunderbare Abwechslung.
    Es war schlimm.
    Das Erdbeben hatte einen großen Teil der Stadt zerstört. Die meisten Gebäude standen noch irgendwie, doch die Straßen waren mit Glassplittern übersät und dicke Brocken aus Beton und Ziegelsteinen erschwerten das Fahren noch mehr. Es gab auch Löcher in den Straßen, von denen einige sehr tief waren.
    Überall standen zurückgelassene Autos herum, die es ihnen unmöglich machten, in einer geraden Linie zu fahren. Die Straßen wurden zu einem Labyrinth, in dem sie nur mühsam vorankamen, weil sie sich im Zickzack zwischen den Fahrzeugen durchschlängeln mussten. Bei vielen Autos standen die Türen offen, was das Ganze noch mehr zu einem Hindernislauf machte. Aries scherte nach links aus, um einem Transporter auszuweichen, und musste aufpassen, nicht gegen einen Briefkasten zu prallen.
    Unzählige Leichen lagen auf den Straßen, den Gehsteigen, in den Autos, auf Bänken, überall. Einige von

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