Dark Inside (German Edition)
noch auf dem Blatt und die Räder sahen so aus, als würden sie sich noch drehen. Hinkend schob sie das Rad einige Meter, um sich zu vergewissern, dass es in Ordnung war. Nachdem sie wieder in den Sattel gestiegen war, ignorierte sie die Schmerzen und begann zu treten. Wenn sie den Supermarkt erreichte, würde sie sich die Zeit nehmen und nachsehen, wie schwer verletzt sie war. Bis dahin blieb ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und den schmerzenden Haufen zu bezwingen, der ihr Körper war.
Erst nach mehreren Häuserblocks war sie wieder auf dem richtigen Weg. Sie kannte sich in der Gegend nicht sonderlich gut aus und bei Nacht, wenn die Schatten ihren Orientierungssinn verwirrten, war es noch schwieriger. Schließlich fand sie den Weg, der am Wasser entlang in die Stadt führte. Sie trat in die Pedale, während ihr Herz wie wild in der Brust klopfte.
Als sie den Supermarkt vor sich sah, hätte sie vor Erleichterung fast geweint. Das riesige, strahlend weiße Gebäude ragte in den Nachthimmel, umgeben von endlosen Reihen leerer Parkplätze. Es schien bei dem Erdbeben keinerlei Schäden davongetragen zu haben. Selbst das Glas in den Fenstern war noch intakt, was sie feststellte, als sie zum Eingang fuhr. Sie rüttelte an den Türen, die jedoch verschlossen waren. Dann legte sie die Hände an die Scheiben und versuchte hineinzusehen. Drinnen war es dunkel, die Gänge schienen leer zu sein. Sie konnte nichts Ungewöhnliches entdecken.
Es war ein Wunder, dass der Supermarkt noch nicht geplündert worden war. Aber sie hatten sich ihn deshalb ausgesucht, weil er etwas weiter draußen in einem Industriegebiet lag und sie gehofft hatten, dass dort weniger Leute sein würden. Vielleicht war das der Grund dafür. Der Costco war viel näher, aber mitten in der Stadt, und sie waren sich einig gewesen, dass es dort riskanter sein würde.
Sie beschloss, zur Rückseite zu fahren und nachzusehen, ob die anderen schon dort waren. In ihrem Kopf meldete sich eine leise Stimme und fragte, was sie tun würde, wenn Nathan und Joy nicht auftauchten. Sie versuchte, nicht darauf zu achten, doch die Stimme war stark.
Sie musste stärker sein.
Als sie hinter dem Gebäude war, stieg sie ab und schob das Rad neben sich her. Die Laderampe war am anderen Ende. Das große Tor war heruntergelassen und abgeschlossen. Sie ging zum Seiteneingang und drückte auf die Klinke. Wenn abgesperrt war, würde sie einen anderen Weg hinein finden müssen. Sie hatte keine Ahnung, wie man in ein Gebäude einbrach.
Die Tür ging auf.
Abgestandene Luft schlug ihr entgegen. Im Innern war es stockdunkel. Sie blieb einige Minuten an der Tür stehen und lauschte auf die Leere des Gebäudes. Wenn jemand im Supermarkt war, hatte er vielleicht nicht gehört, wie sie die Tür aufgemacht hatte. Doch wenn sich jemand dort versteckte, hätte er dann die Tür nicht wieder abgeschlossen? Es wäre das Erste gewesen, was sie getan hätte. Sie zog die Taschenlampe heraus, die Jack in einer der Wohnungen gefunden hatte, schaltete sie ein und richtete den Lichtstrahl in den großen Raum. Es war nicht viel zu sehen, nur viele Kartons, ein Schreibtisch und zwei Korridore, die in verschiedene Richtungen führten.
Es gab keinen Hinweis darauf, dass in letzter Zeit jemand hier gewesen war. Keiner der Kartons war geöffnet worden und auf dem Schreibtisch lag eine dünne Staubschicht. Sie richtete das Licht der Taschenlampe auf den Boden und suchte nach frischen Fußabdrücken im Staub. Es waren keine zu sehen.
Aries ging durch eine Tür in den Verkaufsbereich und durchsuchte die Gänge, um sicher zu sein, dass sie allein war.
In der Elektronikabteilung blieb sie zum ersten Mal stehen, um einige Packungen Batterien mitzunehmen. Als sie ihren Blick über die Regale schweifen ließ, fiel ihr etwas ins Auge und sie ging noch ein Stück weiter in den Gang hinein. Vor ihr hingen Dutzende von Handfunkgeräten. Walkie-Talkies hatte ihr Vater immer dazu gesagt. Als sie noch jünger gewesen war, hatte er ihr einmal ein Paar davon geschenkt. Sie hatten die Funkgeräte zum Camping mitgenommen und sich miteinander unterhalten, wobei sie so getan hatten, als wären sie Überlebende in der Wildnis. Sie holte vier von den am teuersten aussehenden Geräten aus dem Regal.
Aries wollte gerade weitergehen, als jemand hustete.
Sie ignorierte die Schmerzen in ihrem Bein und wirbelte herum. Der Gang war leer. Kalte Schauer liefen ihr über den Rücken. Sie hatte eindeutig
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