Dark Lights
sich später nicht retten konnte... wo war Darren eigentlich hingegangen? Als ich aufstehe wollte, packte der Barmann meinen Arm und hielt mich zurück. He, wo willst du hin? Na, auf die Toilette. Was wollte der eigentlich?! Achso. Komm danach aber wieder her, verstanden? Klar. murmelte ich schläfrig und rannte ins Badezimmer. Iiih! Wie sah es denn hier aus? Die Wände waren vollgekritzelt und kein Klo hatte einen Deckel. Hier würde ich ganz sicher nicht mein Geschäft machen. Aber deswegen war ich ja auch nicht hierhergekommen. Als ich das große Fenster neben dem verrosteten Waschbecken entdeckte, öffnete ich es ganz und stieg hinaus. Dabei verlor ich aber das Gleichgewicht, sodass ich mein Körper auf den Boden, der ungefähr zwei Meter unter mir lag, prallte. Blinzelnd rappelte ich mich auf. Mein Blick glitt umher. Wieso sahen die Menschen so witzig aus? Bei den Kerlen dort hinten unter der Laterne hatten die Haare einen Regenbogenstrahl. Wie ungewöhnlich. Aber hübsch. Erst wollte ich zu denen gehen, als mir Darren wieder einfiel. Ich musste ihn finden. Alleine war ich nicht sicher. Also torkelte ich zum Ende der Straße, wo keine Menschenseele, außer mir, war. Mein Herz fing an zu rasen. Mir war so schlecht! Hatte ich vielleicht doch zu viel getrunken? Mit einer Hand auf dem Zaun ging ich weiter. Vor der Abbiegung in eine Gasse hielt ich aber inne. Ein unmenschliches Fauchen drang in meine Ohren. Darren? War er das? Eine Frau schluchzte laut und flehte, weiterleben zu dürfen. Warum suchte der sich eigentlich nie Männer, die er töten wollte? Und warum machte es mir gerade nichts aus? Ein normaler Mensch hätte angefangen zu schreien oder wäre weggerannt. Doch ich war nicht wie andere. Lächelnd lehnte ich mich an den hohen Zaun hinter mir.Sollte ich mich sehen lassen? Oder einfach hier stehenbleiben? Bitte... ich tu alles, was du willst! Das höre ich ständig. Weißt du, der Teufel hat mich geschickt. Ich soll ihm deine verfluchte Seele holen.Ein zerfleischendes Geräusch ertönte. Erschrocken schnappte ich nach Luft und spähte ganz kurz hinüber. Mir kam alles hoch. Darren hatte der Frau fast den halben Kopf abgerissen. Ihre Adern hingen weit heraus, genau wie die Knochen. Und er trank immer weiter ihr Blut. Mit ganzer Kraft versuchte ich zu schlucken, was mir aber leider nicht gelang. Stattdessen musste ich in einen großen Busch, der fünfzig Meter von mir entfernt war, laufen und mich dort heftig übergeben. Mit angewidertem Gesicht torkelte ich danach zurück zu dem Zaun. Meine Kehle war so trocken. War hier nirgendswo ein bisschen Wasser? Ich öffnete meine rote Tasche und schob mir ein Pfefferminzkaugummi in den Mund. Der Geruch von Feuer drang mir in die Nase. Er- Nein! Ein Blick um die Ecke und mir wurde bestätigt, dass er den leblosen Körper der Frau gerade verbrannte. Jetzt konnte ich zu ihm gehen. Langsam trat ich hervor. Seine rechte Hand war die Schläfe gepresst. Es sah aus, als würde er bereuen, was er da getan hatte. Von dem Gestank hier musste ich kurz husten. Erschrocken drehte sich Darren um. M-Marleen! Was tust denn hier? Ich hatte gesagt, dass- Ich bin abgehauen. erwiderte mit einem strahlenden Lächeln und erwartete, dass er lachte, aber nein, der schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
Warum
? Es war zu laut dadrin. Außerdem hatte ich Angst ohne dich. Mit einem verführerischen Lächeln blickte ich ihm tief in die Augen. Sie erinnerten mich an das Meer. So wie sie leuchteten... und trotzdem wurde sein Gesicht plötzlich entsetzt.
Du hast Alkohol getrunken?
! Spinnst du? Mädchen, du bist minderjährig!!
Sag mal, was war sein Problem? Du hast mich aber sozusagen gezwungen, Arschloch! Ich wollte nicht in diesen Nachtclub gehen! Müde fielen mir ganz kurz die Augen zu.
Was? Ich soll dich gezwungen haben, Alkohol zu trinken? Bist du sicher?
Klar, du Schlaumeier. Hast du etwa auch getrunken? Oder wo ist dein Gehirn hingerannt?
Hihi. Das war witzig.
Verdammt. murmelte Ducki und presste die Lippen zusammen. Dabei sah er sodermaßen heiß aus, dass ich mir auf die Unterlippe beißen musste. Gott, und diese Brust... konnte er sein T-Shirt mit der Lederjacke nicht mal ausziehen? Ein heftiges Kribbeln fuhr durch meinen ganzen Körper, während mein Blick hoch zu diesen vollen, perfekten Lippen glitt und an ihnen hängen blieb.
Warum schaust du mich so an? Darrens Augen waren misstrauisch zusammengekniffen. Mein Herz schlug immer schneller. Langsam trat ich näher an ihn
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