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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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meinen Geschmack«, dachte sie noch und klappte den Spiegel zu. Aber gar nicht so schlecht!
    Sie ging weiter – wieder flammte eine Lampe auf. Und dann sah sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Sie kam von einer anderen Statue, aus der Nische einer anderen Säule – und sie bewegte sich! Als Suus näher kam, griff die Statue in ihre steinernen Gewänder, zog ein Streichholz hervor, riss es an und entzündete das Ende ihres Stabs. Sobald die Flamme erschien, erstarrte die Figur wieder. Bei genauerem Hinsehen bemerkte Suus, dass die Statuen alle gleich aussahen: bärtige alte Zauberer mit einem Stab in der Hand, aus weißem Marmor gehauen.
    »Scherz vom Dunklen Lord«, erklärte Gargon. »Statuen von Weißem Zauberer, ›Hasdruban-Leuchten‹ nennt er sie.«
    Suus grinste. Das klang ganz nach Dirk. Sie sah, wie Agrasch hinter ihr ein Buch aus seinem Lederbeutel zog und mit einem schmuddeligen, vergilbten Gänsekiel etwas hineinschrieb.
    »Du kannst ja schreiben! Ich hätte nicht gedacht, dass Wichtel schreiben können«, staunte Suus.
    Agrasch nickte selbstgefällig. »Oh ja, ich kann schreiben. Aber die meisten Wichtel können es nicht. Dazu fehlt ihnen der Grips, im Gegensatz zu mir.«
    Agrasch legte den Kopf schief, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen. »Ich frage mich, ob Gargon schreiben kann«, sagte er spitzbübisch.
    Der andere schnaubte nur. »Gargon kann nicht schreiben, das ist wahr. Dafür kann Gargon mickrige Wichtel in einer halben Sekunde in Stücke reißen!«
    Agrasch schluckte geräuschvoll und seine grünliche Gesichtsfarbe verblasste ein wenig.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Suus den großen Saal der Finsternis der Länge nach durchschritten hatte. Auf einem schwarzen Marmorpodest am äußersten Ende des Raumes erhob sich ein mächtiger Thron. Er war aus Hunderten von Totenschädeln zusammengesetzt.
    »Totenschädelthron«, erklärte Gargon ehrerbietig.
    Suus ging näher heran, um besser sehen zu können, aus welchem Material die Schädel geformt waren. Doch je genauer sie hinsah, desto echter erschienen sie ihr. Dann dämmerte es ihr.
    »Igitt, die sind ja echt!«, kreischte sie.
    »Aber selbstverständlich, Herrin. Sind sie nicht wunderbar?«, sagte Gargon.
    Und als wollten sie ihm antworten, stimmten die Totenschädel ein furchtbares Geheul an. Es klang wie der Klagegesang verlorener Seelen, einsam und alleingelassen in der ewigen Finsternis.
    Suus und Agrasch machten vor Schreck einen Satz nach hinten. Gargon kicherte. »Keine Sorge, Herrin, das machen sie manchmal. Man gewöhnt sich dran.«
    Auf Suus fragenden Blick hin, wies er mit einem Kopfnicken auf den Thron. »Ihr müsst Euch auf den Thron setzen, Herrin.«
    »Warum das? Er ist ekelhaft. Ich bin zwar ein Goth, aber das ist echt zu viel. Ich meine, diese ganzen Schädel – sie sind echt! Du liebe Güte, aber sie sind ja nicht mal richtig tot!«
    »Ich verstehe Euch ja, Dunkle Königin Suus! Aber Güte hat damit nichts zu tun. Ihr müsst dem Turm und uns, Eurem Volk, Eure Herrschaft aufzwingen. Das bedeutet, Ihr müsst auf dem Thron sitzen«, erklärte Agrasch.
    Gargon nickte. »Wie Agrasch sagt.«
    Angewidert verzog Suus das Gesicht. »Na gut, wenn es sein muss. Aber wenn ich erst mal an der Macht bin, wird Güte durchaus eine Rolle spielen. Hier wird sich einiges ändern müssen!«, sagte sie und stampfte fest mit dem Fuß auf.
    Agrasch zog eine schnodderverschmierte Augenbraue hoch. »Güte, soso. Na dann, viel Glück, so etwas ist nicht so unser Ding.«
    Gargon fuhr ihn an: »Das klingt, als ob Agrasch Herrin etwa nicht zustimmt! Wohl als ob du Befehlen nicht gehorchst«, sagte er und beugte sich mit finsterem Blick über ihn.
    Agrasch wich erschrocken zurück. »Nein, nein, natürlich nicht. Ich will damit nur sagen… Du weißt schon… ich meine… ich würde niemals… es ist nur… es wird nur nicht so einfach sein, das wollte ich sagen.«
    Gargon knurrte argwöhnisch. »Vergiss nicht – unsere Herrin ist Königin. Wir Gehorsam geschworen!«
    »Schon gut, in Ordnung, reg dich wieder ab«, erwiderte Agrasch. »Du meinst also, wir sollten tun, was man uns sagt, auch wenn das bedeutet, dass wir… wie soll ich sagen… lieb sein müssen?«
    Gargon zwinkerte kurz verunsichert. »Nun… nun ja, ich nehme an, das sollten wir.«
    »Na gut, in Ordnung, solange wir uns da ganz sicher sein können«, sagte Agrasch mit einem zweifelnden Blick auf Suus.
    Die starrte immer noch den Thron an. Sie hatte interessiert die Ohren

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