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Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition)

Titel: Dark Lord. Immer auf die Kleinen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Thomson
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waren, fand sich in dem Schrank nicht viel Brauchbares.
    »Das geht aber nicht. Von den Dingern kann ich keines anziehen. Gibt es da drin denn keine Kleider?«, überlegte sie laut. Wie aufs Stichwort schossen diesmal zwei Hände aus dem Schrank hervor, jede mit einer Hand voll Kleidern. Suus konnte ihr Glück kaum fassen und verbrachte gut eine Stunde damit, sich ein Outfit aus dem magischen Kleiderschrank zusammenzustellen.
    Am Ende entschied sie sich für ein mit schwarzer Spitze abgesetztes mehrlagiges Kleid aus fließender schwarzer Seide mit eingewebten Mondsilberfäden. Aus dem Schrank kam noch eine passende Mondsilber-Tiara mit glitzernden Onyxsteinen zum Vorschein. Ein schwarzer Schleier verbarg ihr Gesicht, dazu trug sie hohe schwarze Lederstiefel mit klotzigen Absätzen und Ziernähten aus Mondsilberfäden. Beste Gothic-Stiefel!
    Bei jedem Schritt schimmerte das Mondsilber in ihrem Haar, das dunkle Leuchten des Mondes umstrahlte sie.
    Eine komplett neu eingekleidete Suus schwebte aus dem Allerunheiligsten in den Großen Saal der Finsternis – ihren EngelGalle-Rucksack unter dem weiten Umhang verborgen. Als Gargon ihr entgegeneilte, klappte vor Staunen sein mächtiger Kiefer herunter. Der gehörnte Dämon mit seinen Fledermausflügeln und den fürchterlichen Fangzähnen starrte sie einen Moment nur sprachlos an.
    »Du bist Königin geworden!«, stammelte er schließlich. Eine große Königin, eine Dunkle Königin – nein, jetzt weiß Gargon es, du bist die Mondkönigin geworden!« Er verneigte sich vor ihr.
    »Die Mondkönigin. Das gefällt mir, Gargon, das gefällt mir«, antwortete Suus.
    Später stellten sich Suus, Gargon und Agrasch aus der Speisekammer des Eisernen Turms ein beeindruckendes Abendessen zusammen, nachdem Suus auch diesen Raum mithilfe des Großen Rings geöffnet hatte. Dort gab es einen unendlichen Vorrat an Lebensmitteln, die auf magische Weise frisch gehalten wurden. Danach überkam Suus eine tiefe Müdigkeit. Die reine Erschöpfung. So vieles war geschehen. Sie zog sich in ihre Gemächer zurück. Was allerdings eine zweischneidige Angelegenheit war, wie sich herausstellte: Sicher, die Ausstattung war echt gothic und ganz nach ihrem Geschmack und die Seidenlaken waren fantastisch. Aber gleichzeitig war ihr neues Schlafzimmer auch ganz schön gruselig. Doch schon bald war sie in Gedanken ganz woanders, bei ihrer Mum und was sie wohl gerade machte. Wahrscheinlich war sie mittlerweile ganz krank vor Sorge. Wenn sie ihr doch nur sagen könnte, dass es ihr gut ging. Sogar ziemlich gut. Die kleine Suus aus Weißschilding war jetzt eine Königin. Ihre Mum würde stolz auf sie sein! Bei dem Gedanken musste sie lächeln.
    Doch dann dachte sie an ihr eigenes Zimmer zu Hause und sie fing an zu weinen. Wie sie Mum und die Sicherheit und Wärme zu Hause vermisste! Sie war eben doch keine echte Königin. Nur ein kleines Mädchen, das endlich wieder nach Hause wollte. Sie nahm sich fest vor, nie mehr hässlich zu ihrer Mum zu sein, wenn sie sie wenigstens noch ein letztes Mal sehen könnte.
    Kurz bevor sie in einen tiefen dunklen Schlaf fiel, dachte sie an Dirk. Wo war er? Würde er kommen und sie retten?

HYPNOTISIERT
    Zu Hause bei seiner Pflegefamilie angekommen, riss Dirk die Eingangstür auf und stürmte ins Haus. Wieder war einer dieser sinnlosen Schultage zu Ende. Geschafft! Im nächsten Moment erblickte er Mrs. Purjoy. Nicht allein, sondern in Gesellschaft einer fremden Person, die er nicht erkannte… einer eigenartigen Person. Es sah ganz so aus, als warteten die beiden auf ihn.
    Die Fremde hatte große Ähnlichkeit mit dieser Figur aus dem grauenhaft schnulzigen Film, den Christopher und er irgendwann angesehen hatten, weil Mrs. Purjoy sie dazu gezwungen hatte. Wie hieß er noch gleich? Ach ja, Mary Poppins. Nur dass die seltsame Frau neben seiner Pflegemutter weiß und nicht schwarz gekleidet war.
    Ihr Haar war ebenfalls vollkommen weiß und fiel wie ein glatter Vorhang über ihre Schultern. Sie hatte bleiche, makellose Alabasterhaut, von der sich ihre farblosen Lippen kaum abhoben. Über ihren hellgrauen, schon fast weißen Augen waren keine Augenbrauen zu erkennen.
    »Dirk, Liebster, du hast Besuch! Das ist dein neues Kindermädchen, Miss Dumm, Dolly Dumm«, begrüßte ihn Mrs Purjoy. Sie sprach wie hypnotisiert.
    »Pah, was für ein lächerlicher Name! Den hat sie sich bestimmt ausgedacht«, erwiderte Dirk.
    »Aber, aber, jetzt sei nicht unhöflich, benimm dich. Fang bitte nicht

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