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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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packte James mit einem festen Griff und stemmte ihn mit einem Ruck in die Höhe. In seinem wutverzerrten Gesicht leuchteten die Augen wie wildes Feuer.
    »Wiederhole das noch einmal«, forderte Roger seinen Butler auf.
    »Ohne sie wäre ich längst tot. Sie hat mir das … Kostbarste geschenkt«, stammelte James kläglich, »… sie schenkte mir das ewige Leben.«
    Mit einem wilden Schrei flog James durch die Luft und landete an einem alten Baumstrunk ein paar Meter entfernt.
    »Drücke dich das nächste Mal gefälligst klarer aus«, sagte Roger mit einem gefährlichen Unterton.
    James stand schwer atmend auf und näherte sich schweigend wieder seinem Herrn. Er hatte Roger noch nie leiden können. Er war ein eiskalter ungebildeter Möchtegernlordvampir. Nur Dayana zuliebe war er als Butler bei der Familie geblieben. Wortlos setzten die beiden sich wieder in Bewegung.
    Ein kühler Nachtwind stob dem schwarzen Raben durch die Federn. Das Gespräch der beiden zeigte ihm, dass die beiden Vampire nicht unbedingt Freunde waren. Während er den beiden folgte, hing er seinen Gedanken nach.
    Das abgehackte Sprechen seines Vaters holte den Dark Lord in die Gegenwart zurück.
    »Hier bleiben wir.«
    Unter sich sah er die verfallene Ruine eines alten Herrenhauses, das von dichten Ranken und alten, verwilderten Bäumen umgeben war. Die beiden Vampire bewegten sich durch das dichte Gestrüpp und fanden eine Stiege, die in ein Kellergewölbe führte. Als ihnen eine schwere Eisentür den Weg versperrte, fackelte Roger nicht lange und riss sie mit bloßen Händen aus den Angeln.
    Es graute bereits der Morgen, als die Krähe die Flügel ausbreitete und sich auf den Weg zurück in die Stadt machte.

Kapitel 9

    D er Mann vor ihm wirkte auf eine unheimliche Weise unbeteiligt.
    »Sie haben gesehen, wie dieser junge Mann in der Folsom Street zu Tode kam?«, fragte George.
    Der Mann nickte. George spürte, dass der Mann dem Wahnsinn nahe war.
    »Ich habe miterlebt, wie der Mann starb«, sagte der Mann noch immer geschockt. »Unmittelbar vor seinem Tod, hat er mich hinter den Büschen entdeckt und mich flehend angesehen … Aber ich konnte ihm nicht helfen. Also starrte ich nur stillschweigend zurück und schloss dann bedauernd die Augen.«
    »Und der Täter? Wie hat er ausgesehen?«, fragte George.
    »Er war groß, … und er trug einen langen Mantel mit Kapuze. Aber diese war heruntergerutscht und ich sah schulterlanges grau-weißes Haar. Das Gesicht war das eines alten Mannes und er hatte … Fangzähne«, flüsterte der Zeuge. »Mir stockte der Atem, als ich sah, wie er diese in den Hals des armen Mannes stieß und dann … daran saugte«, stammelte er. »Solange, bis das Gesicht des Opfers bleich wurde und seine Augen … flatterten.«
    »Und dann? Was passierte dann?«
    Der Mann vor ihm begann zu zittern und in seinem Gesicht stand Angst.
    »Dann kam ein zweiter Mann aus dem Schatten hervor. Er war ebenfalls groß, hatte graue Haare und … auch er hatte Vampirzähne …«
    George ließ sich auf die Rückenlehne seines Stuhles zurückfallen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Die momentane Situation in Shadow Fields und die Sorge um seine Frau brachten ihn nahe an den Wahnsinn.
    »Sind Sie sicher, dass Sie zwei Männer gesehen haben?«
    Der Mann nickte.
    »Und was tat dieser zweite Mann?«
    »Er sagte, verschwinde jetzt, der letzte Tropfen gehört mir … Er stieß den anderen beiseite und zog den bewusstlosen jungen Mann grob zu sich heran. Seine Augen glühten rot, als sich seine Fänge in dessen Fleisch bohrten. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann ließ er von dem Mann ab und stieß einen genüsslichen Seufzer aus, ehe er den Mann achtlos auf den Boden fallen ließ.«
    »Was geschah danach?«
    »Plötzlich waren Stimmen zu hören. Eine Gruppe von Menschen kam die Folsom Street entlang. Die beiden schwarzgekleideten Männer sahen sich an und verschwanden so schnell aus meinem Blickfeld, dass mir kurz der Gedanke durch den Kopf ging, ich hätte mir alles nur eingebildet. Es war alles so irreal … Ich schloss kurz die Augen und schüttelte meinen Kopf. Als ich meine Augen dann wieder öffnete, wurde mir klar, dass es keine Einbildung gewesen war, denn vor mir lag der Mann mit gebrochenen Augen …«
    »Haben die beiden Mörder sich beim Namen genannt?«, bohrte George nach.
    Irritiert blickte der Mann vor ihm vor sich hin und schwieg ein paar Augenblicke. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Tut mir leid, ich kann mich nicht mehr

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