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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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sein. Kyle begann mir aus dem Weg zu gehen. Er streunte alleine in der Gegend herum und baute sich am Strand aus altem Holz ein kleines Häuschen. Er hat dort auch geschlafen. Ich habe mir immer Sorgen um ihn gemacht und ihn von weitem heimlich beobachtet. Er hat es niemals bemerkt. Eines Tages kam Onkel John und hat unserem Vater angeboten, mich zu sich zu nehmen. Ich habe mich auf den Weg gemacht, um Kyle zu suchen, ich wollte ihn mitnehmen, aber er war wie vom Erdboden verschwunden. Tagelang. Als der Tag kam, an dem ich mit Onkel John das Haus unseres Vaters verließ, habe ich nach ihm gerufen, bis ich keine Stimme mehr hatte. Ich weiß nicht, wo er damals gesteckt hat. Es tat mir weh, ihn alleine zurückzulassen.«
    »Das ist aber traurig«, sagte Shelly tief berührt.
    »Wann habt ihr euch dann wieder gesehen?«
    »Erst als wir erwachsen waren. An dem Tag, als mein Vater Dayana geheiratet hat. Kyle hatte sich zu einem Ekel entwickelt. Wir hatten uns nichts mehr zu sagen.«
    »Vielleicht musste er so werden, um überleben zu können?«
    Riley blickte Shelly erstaunt an und nickte. »Vielleicht hast du recht.«
    »Aidan hat uns vorhin erzählt, dass es letzte Nacht wieder einen Toten in der Stadt gab.«
    Riley blickte interessiert auf. »Einen Toten?«
    »Ja, George Taylor glaubt, dass Kyle dahinter steckt.«
    »Man kann ihm das nicht verübeln«, sagte Riley. »Nach seinem letzten Auftritt würde ich dasselbe denken. Er hat vor allen damit gedroht, zurückzukehren und uns alle zu töten.«
    »Aber der Tote war kein MacLain«, warf Shelly ein und blickte auf Leah. Etwas stimmte nicht mit ihr. Sie saß teilnahmslos da und starrte in die Dunkelheit. Ihr Blick war leer. Der Beschützerinstinkt in Shelly erwachte und sie beschloss, in nächster Zeit ein waches Auge auf ihre Freundin zu haben.
    Währenddessen kreisten Rileys Gedanken um Kyle. Shellys Satz ging ihm nicht aus dem Kopf. Der Tote war kein MacLain.
    »Nein, der Tote war kein MacLain«, sagte er leise vor sich hin. Plötzlich hatte er das Gefühl zu ersticken. Er stand auf und suchte sich in der Dunkelheit einen ruhigeren Platz ein wenig abseits der Menge.

Kapitel 12

    G egen Mitternacht machte sich Shelly auf die Suche nach Riley. Sie war müde und wollte nach Hause. Fröstelnd zog sie ihre Jacke enger um sich.
    »Riley?«
    Als sie keine Antwort erhielt, verließ sie den Club und überquerte die Straße. Auf der anderen Seite suchte sie die vor ihr liegende Wiese ab. Als sie Riley entdeckte, atmete sie erleichtert auf. Sie lief auf ihn zu und setzte sich neben ihn.
    »Wenn du so in Gedanken bist, solltest du lieber in unserer Gesellschaft bleiben. Es ist gefährlich, wenn du alleine hier draußen sitzt und nicht achtgibst, was rund um dich geschieht.«
    Riley brauchte ein paar Augenblicke, um zu realisieren, was sie ihm damit sagen wollte.
    »Ich pass schon auf mich auf«, sagte er, »und es ist nun mal eine Tatsache, dass ich ein Vampir bin. Wer kann einem wie mir schon etwas anhaben. Bis jetzt wurden nur Menschen getötet.«
    »Das sagst du so«, erwiderte Shelly, »aber weißt du das genau?«
    »Ich gehe davon aus«, sagte Riley leise, »denn die Nachricht würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten, wenn einer der Mitglieder des Thornhill Clans vermisst würde.«
    »Da hast du wohl recht«, seufzte Shelly und setzte sich dicht an ihn heran. Mit einem zärtlichen Blick sah sie ihn an und streichelte sanft über sein Haar. Riley spürte ihre Wärme und zog sie in seine Arme.
    »Ich liebe dich, Shelly«, sagte er sanft und küsste sie auf den Mund.
    Mit einem Aufstöhnen schlang Shelly ihre Arme um Rileys Hals und schmiegte sich an ihn.
    »Ich liebe dich auch, Riley MacLain.«
    »Komm, wir gehen nach Hause«, flüsterte Riley ihr ins Ohr.
    Shelly schob ihre Hand in die seine und sagte leise: »Das ist eine gute Idee.«
    Ohne sich von den anderen zu verabschieden, machten sie sich auf den Weg. Am Ende der Hill Road bogen sie Richtung Stadtpark ab. Gleich dahinter, in der St. Andrew Road stand Rileys schwarzer GMC.
    Die Straße war menschenleer. Shelly drückte Rileys Hand, als sie spürte, dass sich ihnen jemand näherte.
    »Da kommt jemand«, flüsterte sie.
    Riley horchte in die Dunkelheit. Seine Sinne waren von einem auf den anderen Moment hellwach.
    Die zwei Gestalten, die sich ihnen von vorne näherten, waren in ein Gespräch vertieft und schienen rund um sich nichts wahrzunehmen.
    Die Frau hatte kurze rote Haare und trug eine knielange Wolljacke. Der

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