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Dark Lord

Dark Lord

Titel: Dark Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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daran erinnern«, flüsterte er.
    »Schade«, sagte George und starrte böse vor sich hin. In seinem Kopf spukte ein Gesicht herum. Das Gesicht des verdammten Vampirs, der schon einmal den Tod nach Shadow Fields gebracht hatte. Und der Ilysa entführt und gedroht hatte, sie zu töten, wenn sie nicht tat, was er verlangte.
    Aufgebracht sprang er auf.
    »Dieser verdammte Ring«, fluchte George. Vielleicht sollte Ilysa ihm diesen Ring anfertigen, den er unbedingt haben wollte … Alles war besser, als diese Angst …
    Hastig griff er an seine Krawatte und lockerte sie. Er brauchte ein wenig frische Luft.
    »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte er aufgekratzt und verließ das Vernehmungszimmer. Mit großen Schritten ging er in sein Büro, riss das Fenster auf und atmete tief die kühle Luft ein.
    Es gab offensichtlich wieder mehr als nur einen von diesen Monstern in der Stadt. Die Gedanken jagten durch seinen Kopf.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Sein Kollege Andrew Baird war am Apparat.
    »Joseph Landers ist soeben gestorben, er hat sich mit seinem Ledergürtel erhängt«, berichtete er.
    »Joseph Landers?«, fragte George.
    »Dein Zeuge.«
    »Ich komme sofort«, sagte George und lief im Eilschritt in das Vernehmungszimmer. Wieder hing der Schatten des Todes über ihm, wie eine Unheil bringende schwarze Wolke.

Kapitel 10

    D ie Nacht war wolkenlos und die Straße vor seinem Haus menschenleer. Der Dark Lord dachte an Leah. Ihr Muttermal in Schmetterlingsform ging ihm nicht aus dem Kopf. Wenn dieses Mal echt war, konnte es nur bedeuten, dass Leah Kräfte in sich hatte, von deren Ausmaß sie keine Ahnung hatte. Und wenn irgendjemand dahinterkam, wer Leah wirklich war, schwebte sie in großer Gefahr. Er musste sie beschützen, vor den Vampiren und vor den Hexen der SIVA. Wenn sie erfahren, dass Arwen einer Tochter das Leben geschenkt hatte, bevor sie sie töteten, würden sie das Mädchen jagen und aus dem Weg räumen.
    Es gab nur einen Weg herauszufinden, ob Leah Arwens Tochter war. Er musste Shannon kontaktieren. Sie war Arwens beste Freundin gewesen und sie war eine außergewöhnlich begabte Hexe. Ohne auf die späte Uhrzeit zu achten, griff er zum Telefon und rief seine alte Freundin und Angestellte in San Francisco an. Sie war sicher noch in der Firma.
    Bereits nach dem zweiten Klingelton war sie am Apparat.
    »Dark Enterprises, Shannon Gordon«, meldete sie sich.
    »Hallo Shannon, ich brauche deine Hilfe.«
    »Was kann ich für dich tun?«
    Ohne Umschweife erzählte er ihr von Leahs Muttermal.
    »Wir müssen in dieser Sache sehr vorsichtig sein. Ich fahre jetzt nach Hause und rufe dich dann von dort zurück. Die Telefonleitung hier ist nicht sicher.«
    Dreißig Minuten später rief Shannon aufgeregt zurück.
    »Ich steige in das nächste Flugzeug und komme zu dir«, sagte sie mit Freude in der Stimme. »Wenn diese junge Frau Arwens Tochter ist, erkenne ich das sofort.«
    »Darauf habe ich gehofft«, sagte der Dark Lord und legte auf.
    Am nächsten Tag gegen Mittag traf Shannon in der York Street ein.
    Der Dark Lord hielt die Fenster seines alten Hauses mit Rollos dicht verschlossen. Als Shannon den Salon betrat, roch es einladend nach Kaffee. Kyle lächelte und stellte eine dampfende Tasse vor sie hin.
    »Hast du schon etwas gegessen?«, fragte er.
    »Nein«, lächelte sie und griff nach der Tasse vor sich, »aber ich habe keinen Hunger.«
    »Du willst jetzt sicher genau wissen, wie ich zu einem Mädchen mit Schmetterlingsmal komme«, lachte er und sah sie fröhlich an.
    »Ich habe mich das tatsächlich gefragt«, gab sie zurück. »Und wenn ich sehe, wie du strahlst, glaube ich beinahe, du hast dein kaltes Herz verloren.«
    »Deine Sorge ist berechtigt«, schmunzelte er, setzte sich Shannon gegenüber und erzählte ihr von der Begegnung mit Leah.
    »Ich habe mich auf Anhieb in sie verliebt und habe sie manches Mal nachts, wenn sie schlief, besucht. Ich war auch als Krähe da und habe mir von ihr meinen kleinen Kopf kraulen lassen. Sie hatte keine Angst vor mir …«
    »Sie hätte dir ganz leicht den kleinen Hals umdrehen können«, sagte Shannon, »hattest du soviel Vertrauen zu ihr?«
    »Ich war verletzt, meine Krallen bluteten«, erzählte Kyle, »sie hat mich mit sanften Worten zu sich gelockt und über meine Federn und meine Verletzung gestreichelt. Dabei hat sie einen Zauberspruch gemurmelt, um die Heilung voranzutreiben. Sie hätte mir niemals Schmerzen zugefügt. Sie hat ein Herz für Tiere …

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