Dark Lord
sie sich um. Für einen kurzen Augenblick nahm sie eine vermummte Gestalt hinter sich wahr, aber schon im nächsten Moment war diese wieder hinter einem großen Van verschwunden.
»Wir müssen ins Haus«, sagte sie und setzte sich in Bewegung.
Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, atmete sie erleichtert auf.
»Das war bestimmt diese Hexe, die Shelly getötet hat«, flüsterte Leah, »sie will auch mich töten.«
»Ich weiß«, antwortete der Dark Lord, »aber hier in diesem Haus kann sie dir nichts anhaben. Dafür hat Shannon gesorgt.«
»Shannon?«, fragte Leah.
»Ja, Shannon Gordon. Sie ist eine gute Freundin von mir.«
»Sie hat mir geholfen, von der Fabrik wegzukommen«, erzählte Leah.
»Ich weiß.«
»Hast du sie nach Shadow Fields geholt? …«
Für einige Augenblicke stand er vor ihr und starrte sie an. Mit einem charmanten Grinsen im Gesicht trat er näher an sie heran.
Leah sah es in seinen Augen funkeln. Es zog sie magisch zu ihm hin. Sie vergaß augenblicklich die Gefahr, die draußen lauerte und ging nahe an ihn heran.
Wortlos blickte sie ihn an. Sie wollte etwas sagen, aber sie brachte kein Wort heraus. Sie begriff, dass sie ihn liebte. Es war ihr egal, was oder wer er war. Ein Mensch oder ein Vampir. Sie wollte und sie brauchte ihn.
»Ich spüre, wie dein Herzschlag schneller wird«, sagte er leise.
»Ich weiß«, flüsterte sie und lächelte zu ihm hoch, »aber ich kann es nicht ändern.«
Ihre Worte hallten in seinem Kopf. Als er begriff, was sie bedeuteten, griffen seine großen Hände nach ihr und zogen sie an sich. Ohne etwas zu sagen, legte er schützend seine Arme um sie und küsste sie auf die Stirn. Als er sanft über ihre Wangen strich, spürte er, wie Wärme in seinen Körper strömte. Er hatte das Gefühl, wieder lebendig zu sein.
Leahs Körper begann zu zittern, als sie sich an ihn drückte.
»Pscht«, murmelte er und zog sie zärtlich an sich.
Leah schloss die Augen und ließ sich in ihre Gefühle fallen.
»Hallo Leah, hast du meine Einladung nun doch angenommen«, hörte sie Shannons Stimme.
Leah blickte hinter den Dark Lord und sah, wie Shannon Gordon die Treppe herunterkam.
»Ich …, ja, ich möchte mit dir über meine, noch immer verborgenen, Fähigkeiten sprechen«, stotterte Leah.
Kapitel 26
D er Dark Lord stellte eine Flasche Wein auf den Tisch. Mit einem zärtlichen Blick streifte er Leahs Erscheinung.
Shannon blickte lächelnd zwischen den beiden hin und her.
»Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, schmunzelte sie.
»Hast du das zu mir gesagt?«, fragte Leah.
Shannon nickte. »Deine Mutter hat auch einen Vampir geliebt. Er war dein Vater …«
Leah lehnte sich verwirrt zurück. »Das muss ein Irrtum sein. Meine Eltern leben hier in Shadow Fields. Meine Mutter heißt …«
»Warte einen Moment«, unterbrach Shannon Leah. »Arwen hatte eine Freundin, die mit ihr nach Frankreich ging. Sie hieß Olivia Ashwin …«
Leah wurde blass. »Olivia Ashwin?«, stotterte sie. »Meine Mutter heißt so.«
Sie lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen.
»Ich habe ein Schmetterlingsmal über dem Bauchnabel«, flüsterte sie.
»Ich weiß«, sagte Shannon, »deswegen bin ich hier.«
»Woher weißt du das?«, schimpfte Leah los, »hat dich meine Mutter, ich meine Olivia hierher geholt?«
Shannon schüttelte den Kopf und blickte auf den Dark Lord.
»Ich habe sie gebeten, hierher zu kommen«, sagte er, »nachdem ich dein Mal gesehen habe …«
»Wann hast du mein Mal gesehen?«
»Ich habe dich vor ein paar Tagen besucht. Du hast geschlafen und dein Nachthemd …«
»… habe ich ausgezogen«, beendete sie seinen Satz.
Der Dark Lord nickte.
»Dann war es also kein Traum«, sagte sie und sah ihm in die Augen.
»Nein, es war kein Traum«, knurrte er verlegen.
Leah sah ihm verwirrt in die Augen. Dann, völlig unerwartet, beugte er sich zu ihr herab und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen.
»Es tut mir leid«, flüsterte er, »aber ich hatte solche Sehnsucht nach dir.«
Leah war derart überrascht über seine Worte, dass sie einen Moment lang sprachlos war.
Shannon hüstelte leicht, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
»Entschuldige«, sagte der Dark Lord und setzte sich Leah gegenüber auf das Sofa.
Shannon blickte zwischen ihrem Boss und Leah hin und her.
»Deine Mutter war viele Jahre lang meine Freundin«, begann sie. »Sie hat in San Francisco eine Organisation gegründet. Viele gleichgesinnte Hexen
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