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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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sprechen, sie mitzunehmen.«
    »Nein, eigentlich nicht. Aber …« Okay, ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. »Sie mag mich.«
    Samedi sah mich nicht einmal an. »Na klar, du hast diese verdammte Uniform ja auch gar nicht mehr ausgezogen. Sogar ich war kurz davor, dir meine Liebe zu gestehen.«
    »Schon gut«, seufzte ich. »Wie auch immer, ich möchte, dass du dir ein Funkgerät schnappst und mit uns Kontakt hältst.«
    Samedi sah verwirrt aus. »Warum?«
    »Weil das hier sozusagen die Stunde null ist und wir Ren mitnehmen müssen. Vielleicht brauchen wir dich für den Informationsaustausch.«
    Samedi stand auf und nickte. »In Ordnung. Kanal achtundsechzig?«
    »Klingt gut.«
    Mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg zum Hof und reihte mich in die Formationen der schwarz gekleideten Untoten ein, die sich bereits dort versammelt hatten. Wolfe war in voller Aufmachung und bellte Befehle über unsere Köpfe hinweg. Ich blendete ihn aus und ließ meinen Blick schweifen. Ich erkannte Toms unverwechselbare Gestalt und neben ihm einen sehr mageren Soldaten – Ren. Von den anderen konnte ich keinen entdecken. Ich flüsterte ein paar ausgesuchte Schimpfworte.
    »Ihre oberste Priorität gilt der Eliminierung aller Untoten, die Sie visuell identifizieren können. Keine Zeit, die Guten von den Bösen zu unterscheiden«, sagte Wolfe, während ich weitersuchte. »Die Nachrichtendienste berichten, dass die meisten von ihnen die Elysischen Gefilde verlassen haben, also werden wir am Ostrand der Stadt landen und uns nach Westen vorarbeiten. Der Hafen bildet eine natürliche Brandschneise. Aber um ganz sicherzugehen, werden Sie auch das Wasser absuchen. Wir wollen schließlich nicht, dass das Problem nach ein paar Tagen zurückgeschwappt kommt. Betreten Sie keine Privathäuser. Suche und Bergung übernehmen die Lebenden. Und merken Sie sich eines: Ich will, dass jeder einzelne von Ihnen zu einer Killermaschine wird. Wenn jemand in Schwierigkeiten gerät, lassen Sie ihn zurück. Und jetzt: Rücken Sie aus!«
    Die Reihen drehten ab und marschierten in Reih und Glied zu den Toren hinaus. Ich wusste, dass die großen Truppentransportmittel am hinteren Ende des Fahrzeugparks auf sie warteten, denn ich hatte das alles schon mehrmals mitgemacht. Sobald meine Reihe durch die Tore geschritten war, setzte ich mich ab und rannte schnurstracks zur Alice hinüber.
    Nora war bereits dort. Sie trug wieder ihre Trainingsmontur und nahm meine Hand, als sie mich erkannte. Ich erwiderte ihren Griff, fest diesmal. »Hast du die anderen gefunden? Ren und ich haben Chas abgepasst.«
    Als ich das hörte, fühlte ich mich schon besser. »Und ich habe die anderen beiden, ja.«
    Nora ließ meine Hand los. Sie musterte mich einen Moment lang, als dächte sie darüber nach, noch etwas zu sagen, doch dann senkte sie den Blick wieder. Mehr als alles andere wünschte ich mir, ich könne sie an mich drücken und mich vergewissern, dass sie es ernst gemeint hatte, als sie sagte, sie hasse mich nicht. Aber ich wagte es nicht. Das hier war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort.
    Die anderen trafen innerhalb der nächsten Minuten ein. Renfield zog die Maske ab und verwuschelte seine Haare. »O Mann, das juckt. Wie um Himmels willen haltet ihr das nur aus?«
    »Wie wär’s mit etwas weniger Geflenne und etwas mehr Abhebung?«, schlug ich vor und zog die Gangway ein.
    »Das ist ja noch nicht mal ein richtiges Wort«, grummelte er. »Also los, alle unter Deck.«
    Nora sah sich um. »Bleibt man bei diesen Schiffen denn nicht an Deck?«
    Ren zog seine Brille aus der Tasche und setzte sie auf. »Nicht, wenn das Luftschiff einen Motor hat wie die zornigen Blitze des Zeus.«
    »Noch nicht«, meinte Coalhouse und blickte hinaus aufs Feld. »Wartet, bis der Transport abgefahren ist. Dann können wir loslegen.«
    »Das ist einfach phantastisch«, sagte Chas mit gesenkter Stimme.
    Wir alle duckten uns und warteten. Nach nur etwa zehn Minuten waren die anderen Soldaten unterwegs. Man würde sie wie immer zu den Schiffen bringen, die sie dann in den Norden schipperten. Diese Schiffe waren keine Lotterkähne. In nicht einmal zwei Stunden waren sie sicher bereits in New London.
    Wir würden allerdings schon in einer Stunde dort sein, jedenfalls, wenn wir den Flug überlebten.
    Sobald die Transporter außer Sicht waren, sprang Ren auf die Füße. »Ab unter Deck.« Wir folgten ihm in den Schiffsraum. Ren rannte zum Motor hinüber und hantierte daran herum,

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