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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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Kathedrale der Heiligen Mutter. Meine Eltern sind in einem der Tresorräume der Kirche. Man hat uns gesagt, dass die Leute, die letzte Woche die EG überfallen und dich entführt haben, irgendeine Art von biologischer Waffe freigesetzt hätten, also wurde die Stadt unter Quarantäne gestellt und es wurden Truppen reingeschickt, aber … ehrlich gesagt, glaube ich, dass ein paar der Truppen inzwischen auch unter den Infizierten sind. Die Seuche hat sich ausgebreitet und … und Lord Ayles hat sie auch, er ist nur noch ein Skelett  …«
    »Was ist mit den EG ?«, fragte Nora in dem Versuch, Pam wieder zum Thema zu bringen.
    »Sie sind ausgebrochen. Alle dort drinnen müssen sich infiziert haben und jetzt sind sie ausgebrochen. Sie sind dort unten, in den Straßen. Ich meine, wir können sehen , wie sie in die Stadt strömen. Es sind Hunderte! Wie viele Menschen haben denn in den EG gelebt?«
    »Etwa dreihundert Familien?« Nora sah mich an, als könne sie selbst nicht fassen, was sie als Nächstes sagte. »Dann … könnten es mit den Truppen … fast eintausend sein.«
    »Eintausend«, wiederholte ich, einfach, weil das mehrmals gesagt werden musste.
    Eintausend. Verflucht noch mal.
    »Und ich habe eine umgebracht, Nora.« Pams Stimme wurde leicht schrill. »Ich habe eine von den Zombies umgebracht! Ich habe ihr einen Sonnenschirm durch den Kopf gerammt.«
    Diese Ankündigung verschlug selbst Nora die Sprache. Renfield war der erste, der seine Stimme wiederfand. »Ich weiß nicht, ob das jetzt das Inspirierendste ist, was ich jemals gehört habe, oder das Entsetzlichste.«
    »Geht mir genauso«, stimmte ich ihm zu. Das nannte ich mal einfallsreich.
    »Und wer ist das jetzt? Nora, mit wem bist du da zusammen?«
    Nora sah wieder mich an. »Bin gleich wieder dran, Pam. Bleib in der Leitung.«
    » Was? Wag es ja nicht!«
    »Miss Roe, ich sage es noch mal, geben Sie mir das Telefon«, ließ sich eine männliche Stimme vernehmen. Wer auch immer das war, er klang nicht besonders glücklich.
    Nora machte Ren ein Zeichen, er verstand und unterbrach den Anruf. »Okay, was soll ich ihr sagen?«
    Ich ließ die Hände sinken. »Was meinst du damit? Sag ihr einfach, was du musst.«
    Nora schien unentschlossen. »Aber … euer Geheimnis …«
    Moment mal, sie war besorgt, weil sie vielleicht unser Geheimnis preisgeben musste? Meine Gedanken folgten diesem Loyalitätsbeweis bis hin zu seinem unlogischen Kern.
    »Dann hasst du mich also nicht?«, platzte ich heraus. Wow.
    Nora schüttelte den Kopf. »Nein. Kein bisschen. Du hast nur getan, was du für richtig gehalten hast.« Sie beugte sich an Ren vorbei und piekte mir den Finger in die Brust. »Ich muss dich später zwar leider erschlagen – na ja, du weißt schon, wie ich das meine –, aber ich hasse dich nicht.«
    Es wäre wirklich unpassend gewesen, in dieser Situation zu tanzen. Ich verlagerte mein Gewicht gezielt auf die Fußballen, um nicht auf- und abzuhüpfen, und streckte einen Arm aus. »Ruf die Verbindung wieder auf, Ren.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte er sarkastisch und drückte auf den entsprechenden Knopf.
    »Hallo? Hallo?«, fragte Pam.
    »Wir sind hier«, antwortete ich.
    »Okay. Also jetzt du … mit wem bist du zusammen? Woher weißt du von den Gebissenen? Kannst du sehen, was hier passiert? Der ehemalige Premierminister, was zur Hölle auch immer mit ihm los ist, ist nämlich auf Sendung gegangen und hat uns von den … von den Zombies erzählt. Heißen die wirklich so? Und er hat gesagt, sie wären tot !«
    Nora lehnte sich an den Schreibtisch. »Tja, ich bin bei denen, die … gegen die bösen Toten kämpfen. Sie haben mich gerettet.«
    » Was?! «
    Nora sah uns an. »Hier, wollt ihr euch begrüßen? Sagt hallo.«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung blieb stumm, also ergriff ich das Wort. »Hi.«
    Renfield folgte meinem Beispiel. »Guten Abend, Miss.«
    »Ihr … ihr bekämpft diese Dinger? Aber wo seid ihr?«
    »Mit wem sprechen Sie da?«, ließ sich wieder die männliche Stimme vernehmen. Allmählich klang sie wütend.
    »Wir sind südlich von euch.« Ich tauschte einen schnellen Blick mit Ren. Trotz der ernsten Lage teilten wir einen Moment der Situationskomik. »Aber wir brechen jeden Moment nach Norden auf, um euch da rauszuholen.«
    »Wirklich? Mr.   Allister, Issy … im Ernst, ihr holt uns hier raus?«
    Nora richtete sich wieder auf. »Ja. Tun wir.« Sie legte ihre Hand auf einen der Lautsprecher, als könnte sie die Wärme ihrer Freundin durch

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