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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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ihn hindurch spüren. »Oh, Pam, ich bin ja so glücklich, dass es dir gut geht. Wir kommen, in Ordnung? Bleibt einfach auf dem Dach, bis wir bei euch sind.«
    »Sie kommen uns holen! Ja! Okay, ja, wir werden da sein. Oh, glaub mir, wir gehen nirgendwo hin.«
    »Wir sind so schnell es geht bei euch. Lass dein Handy eingeschaltet.«
    »In Ordnung! Oh, Nora, allein deine Stimme zu hören ist es wert, dass ich meine Eltern allein in den Tresorraum habe gehen lassen.«
    Ich bedeutete Renfield, das Telefonat zu unterbrechen, und behielt Nora scharf im Auge. Sie vergrub die Finger im Stoff ihres Rocks und straffte die Schultern. Ich hatte sie schon zweimal spektakulär im Stich gelassen und ich würde es kein drittes Mal tun.
    »Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.« Ich zog die Jacke meiner Paradeuniform aus. »Aber ich mache es wieder gut.«
    »Wie?«, fragte Nora. Ich war erleichtert, keine Spur der Niedergeschlagenheit in ihrer Stimme zu hören, nur aufrichtige Neugierde.
    Ich warf mir die Jacke über die Schulter. »Indem ich noch einem ganzen Haufen anderer davon erzähle.«
    Genau in diesem Moment erscholl ein schrilles Trompetensignal. Nora fuhr hoch und suchte instinktiv nach der Ursache, bevor sie erkannte, dass es eine Sirene war.
    Renfields Kopf schoss zu mir herum. »Appell?«
    Ein Knurren bildete sich in meiner Kehle.
    »Was ist das?«, wollte Nora wissen.
    »Sie signalisieren den Truppen, dass sie sich fertig machen und im Hof sammeln sollen. Ich wette fünf Goldstücke, dass sie uns jetzt doch nach New London schicken. Wenn sie das gleich getan hätten, wären wir jetzt nicht in dieser Situation.«
    »Moment mal. Du hast mir doch erzählt, dass es eure Aufgabe ist, die bösen Toten …«
    »Und Wolfe hat uns trotzdem nicht noch einmal in die EG geschickt«, vervollständigte ich den Satz. »Weil er uns nicht traut. Mir nicht traut.«
    » Idiot «, keuchte sie.
    »Wem sagst du das.« Zeit zum Aufbruch. »Mach dich bereit, Ren.«
    »Aber ich bin noch nie …«
    »Tu’s einfach. Wenn ihr die anderen seht, dann richtet ihnen Folgendes aus: Sobald wir zu den Fahrzeugen geschickt werden, treffen wir uns auf der Black Alice .«

    Das Schrillen der Sirene verfolgte mich, während ich auf der Suche nach meinen Freunden durch den Stützpunkt rannte. Ich fand Coalhouse in der Waffenkammer und zerrte ihn weg von den Spielzeugen für große Jungs. Dann legte ich los. »Nachdem sie uns losgeschickt haben, steig nicht in einen der üblichen Transporter. Da draußen liegt ein Luftschiff. Geh dort an Bord.«
    »Warum?«
    »Weil wir eine Super-Spezial-Geheimmission zu erledigen haben?«, versuchte ich es. »Weil es dann fünf Zombies weniger auf Wolfes Seite gibt? Alles, was ich tun kann, um ihn der Schlachtbank näher zu bringen, ist in meinen Augen von nationaler Bedeutung.«
    Das schien ihm zu genügen und er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Verstanden.«
    Auf dem Weg nach draußen schnappte ich mir ein Gewehr. Ich konnte Chas nicht finden, erwischte aber Tom im Flur. Bevor ich jedoch auch nur ein Wort sagen konnte, beugte er sich schon zu mir und flüsterte »Luftschiff«.
    Ich nickte knapp und ging weiter in mein Zimmer. Ich bereitete mich wie immer vor und zog mir die schwarze Maske übers Gesicht. Bevor ich mich jedoch zu den anderen in den Hof gesellte, machte ich noch einen Abstecher in den Medizintrakt.
    Die Sirenen hatten auch die Lebenden aufgescheucht und die meisten waren dort versammelt. Einige rüsteten sich, um die Truppen zu begleiten.
    Uniformiert und maskiert, wie ich war, beachtete mich niemand. Es dauerte nicht lange, bis ich Samedi gefunden hatte, der sich sogar zu dieser Zeit einen weißen Laborkittel über den blaugestreiften Pyjama gezogen hatte.
    Ich winkte ihm, damit er mir in eines der leeren Labors folgte. Er tat es, erkannte mich, nachdem er einen Blick in meine Augen geworfen hatte, und schloss die Tür.
    »Was ist los, Bram?«
    »Mehrere hundert Zombies verwüsten New London, weil Wolfe ein Arschloch ist, das ist los.«
    Samedi fluchte ausgiebig und ließ sich in einen der Drehstühle sinken.
    »Die Crew und ich, wir nehmen eine … alternative Route nach Norden. Wir werden vor den anderen in New London sein. Jemand wartet dort auf uns.«
    Samedi hob die Brauen. »Und Nora?«
    »Sie kommt mit.«
    Der Doc knetete seine Stirn mit zwei Fingern. »Und ich schätze, du hast jetzt wirklich keine Zeit, um dir die vielen, vielen Gründe anzuhören, die dagegen

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