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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lia Habel
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in seine Arme.
    »Oh!«, platzte ich heraus und hatte plötzlich Angst um sie.
    Doch er tat ihr nichts an. Er drückte sie an seine Brust und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Es tut mir so leid, Beryl. Es tut mir so leid.«
    »Ist schon gut.« Auch sie schien unsicher, ob sie Angst haben sollte, doch sie umarmte ihn nur umso fester. Sie trug ein langes Nachthemd und ihre Haare waren zerzaust. » Mir tut es leid … mir tut es leid. Beruhig dich. Es ist alles in Ordnung. Du bist keine Bestie, du bist kein Killer. Du musstest es tun. Ist schon gut. Beruhig dich nur.«
    »Was ist da passiert?«, brachte Bram schließlich heraus. Er wirkte noch immer erschüttert. »Was war denn nur da unten los?«
    Salvez erschien vor der Kamera. » Wolfe war los. Er ist vor einer Weile zum Stützpunkt zurückgekehrt, doch wir wussten inzwischen, dass er ein Doppelagent war. Als wir ihn damit konfrontiert haben, ist er auf uns losgegangen. Samedi hat versucht, ihn aufzuhalten und … Sie haben ja gesehen, was dann passiert ist.«
    »Woher wussten Sie es?«, fragte ich.
    »Weil Ihr Vater nur ein paar Minuten zuvor mit uns in Kontakt getreten ist.« Salvez legte sich beide Hände auf die Brust. Sein Herz schien zu klopfen wie ein Dampfhammer. »Er lebt, Miss Dearly. Er befindet sich auf einem Punkstützpunkt in Bolivien und wird von einem Mann namens Averne gefangen gehalten. Er lebt … und wir haben die Koordinaten. Sie können ihn sofort holen.«
    »Wir müssen erst die übrigen Mitglieder der Kompanie Z in Sicherheit bringen«, wurde Bram klar. »Wenn der Befehl rausgegeben wurde, sie umzubringen …«
    »Nicht vor 0600«, sagte Salvez. »Fliegen Sie. Holen Sie sie ab. Ich werde sie anweisen, sich wieder zurück an die Docks zu begeben. Und … er hat es geschafft.« Er lächelte tatsächlich. »Wir haben den Impfstoff. Wir wissen noch nicht genau, ob er auch wirken wird … kein Impfstoff ist zu hundert Prozent effektiv. Aber zumindest sollte er sicher sein. Wir können bereits mit den Tests anfangen. Ich werde mit der Armee in Kontakt treten. Vielleicht können wir ein weiteres Unglück noch verhindern.«
    Ein Freudengeheul erhob sich im Luftschiff. Ich drehte mich um, fiel Bram um den Hals und er drückte mich so fest an sich wie noch nie zuvor. Er war stark, und mir blieb glatt die Luft weg.
    Es gefiel mir.
    Auf dem Bildschirm sah man, wie Beryl hinter Salvez sich von Baldwin löste und zu Wolfe hinüberging. Sie tastete an seinem Hals nach einem Puls und sie musste einen gefunden haben. »Er lebt!«, rief sie. »Wir müssen ihn irgendwo hinbringen, wo er gefahrlos wiedererwachen kann!«
    »Ich schätze, so was nennt man ausgleichende Gerechtigkeit, was?«, fragte Salvez an Samedi gewandt. Er klang erleichtert.
    Samedi lachte und sank dann auf den blutigen Fliesenboden. Sofort war Beryl wieder an seiner Seite und schlang die Arme um seinen Hals. Er ließ seinen Kopf an ihre Schulter sinken.
    »Es tut mir so leid, dass du das mit ansehen musstest«, raunte er bedauernd. »Du kannst mir den Kopf abnehmen, wenn du willst.«
    »Baldwin …« Sie hob eine Hand zu seinem fehlenden Ohr und zeichnete das Loch nach. Ihre Finger zitterten. »Als er dich in seiner Gewalt hatte … glaubst du denn, ich hätte ihm weniger angetan, wenn ich ihn nur in die Finger bekommen hätte? Nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben?«
    Wieder lachte Samedi. »Ich wusste doch, dass es einen Grund gibt, warum ich dich immer geliebt habe. Außer deiner Figur, meine ich.«
    Beryl versetzte ihm einen zarten Klaps gegen den Kopf und ließ dann ihre Stirn an seine Wange sinken.
    Bram zog den Ärmel meiner Bluse wieder hinauf und ich erhaschte einen Blick auf meine Schulter. Dafür, dass sie so schmerzte, sah die Wunde, die er soeben wieder bedeckte, trügerisch klein aus. Sie blutete zwar noch immer, doch es war nichts, worum man sich Sorgen machen musste.
    »Entschuldige«, flüsterte er.
    »Ich habe dich doch darum gebeten.« Ich ließ meine Finger über seine gleiten, um den Stoff selbst auf die Wunde zu drücken. »Und ich muss euch um noch etwas bitten …«
    »Nicht nötig«, erklärte er und hob die Stimme. »Okay, Jungs. Auf zu den Docks.«

Ich kämpfte mich auf die Füße. »Nora«, brachte ich heraus. Das Schiff schlingerte und ich schwankte auf der Stelle.
    Sie wandte sich zu mir um und sah mich an. In ihren Augen lag keine Angst.
    Sie war gerade von einem Zombie gebissen worden. Warum hat sie keine Angst?
    »Du bist gebissen worden!«,

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