Dark Love 2
ihr kein Leid zu und verehre sie wie deine allerheiligste Göttin.
Selbst in meinen Gedanken klang es wunderschön, doch der Nachteil war, dass es meine Sehnsucht nach Ares nur noch mehr verstärkte. Er hatte zwar dagegen verstoßen, weshalb ihm die Todesstrafe drohte, sobald er gefasst werden würde, aber ich liebe ihn noch immer so sehr, dass ich es nicht einmal in Worte fassen konnte.
Länger als zwei Wochen schon hoffte ich darauf, zu der Valerius-Familie zurückzukehren, aber heute hielt ich es nicht mehr aus. Schon am frühen Morgen hatte ich Lucy hinausgeschickt, weil ich mich alleine schön machen wollte.
Sie kam mir sehr aufdringlich vor und schien seit Tagen beinahe gar nicht mehr von meiner Seite zu weichen. Es gefiel mir nicht, dass sie mich drängte mit ihr meine Zeit zu verbringen, wo ich doch lieber alleine war. Ich hatte den Verdacht, dass mein Dad sie dazu beauftragt hatte. Es war schließlich schon seit Jahren ihr Auftrag, ein Auge auf mich zu haben. Sogar jetzt fühlte ich mich gestalkt.
Kopfschüttelnd schminkte ich mich fertig und zog danach einen schwarzen Kapuzenpullover mit einer engen, blauen Jeans darunter an, was mich ziemlich schlank zeigte. Ich hatte tatsächlich abgenommen, aber das war jetzt nicht von Belang. Ich wollte bei der Valerius-Familie sein, aber wenn die Kinder nicht dabei sind, wäre es auch okay.
Ich erhaschte einen kurzen Blick auf den grell beleuchteten Flur und war froh, dass dieser leer war, denn somit konnte ich ohne zu befürchten, dass mich jemand sieht, zu der Tür laufen, die mich hinunter in den Kerker führen würde.
Natürlich sträubte sich in mir ein Teil dagegen, weil die Folgen, wenn mich jemand erwischte, wahrscheinlich fatal sein würden, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich musste die beiden Gefangenen wiedersehen.
Lautlos schritt ich die einzelnen Stufen der steinernen Treppe hinunter und gelangte schließlich in den schwach beleuchteten Gang, wo ich erst einmal stehenblieb und laut schluckte. Gleich würde es soweit sein. Ich wusste genau, dass sie sich nur sieben Zellen von mir entfernt befanden. Das Gitter war verrostet (also leicht zu durchbrechen). Hätte kein Zauber auf ihnen gelegen, so wären die beiden sicherlich schon längst geflohen.
Mein Herz begann zu rasen, aber ich empfand keine Angst, während ich auf die Zelle zu ging, denn schließlich gehörte ich zu ihrer Familie. Ich war die Schwiegertochter der beiden Vampire, die wie schon beim ersten mal ihre Augen geschlossen hielten, als ich mich, ohne ein Geräusch zu machen, vor das Gitter stellte.
Ich musste leider zugeben, dass sie erbärmlich aussahen. Ares hatte mir oft erzählt, was für ein großer Mann sein Dad einmal gewesen war - und nun lag sein Kopf auf dem Schoß seiner Frau, die mit einer Hand sanft über sein Gesicht strich. Es spielte keine Rolle, wie dreckig ihre Haut und ihre Klamotten waren - Die bonde Frau mit dem ovalen Gesicht war noch immer wunderschön und der brünette Mann war wirklich gut aussehend.
Ich hatte ihre Augen gesehen. Sie waren Silber gewesen. Das hier mussten die Eltern von Ares und seinen Geschwistern sein. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Sie waren es.
Der Mann hatte sein beflecktes T-Shirt ausgezogen, sodass seine blutige Brust freilag und ich erkannte sogar eine einzige Träne, die gerade an seiner Wange hinunterlief, so als erlitt er gerade schreckliche Schmerzen.
Ich hasste diesen Anblick. Es war schrecklich sie beide so zu sehen.
Noch bevor ich es realisiert hatte, hatten sich meine Augen mit Tränen gefüllt, die ich mit meinem Ärmel sofort wegwischte, da ich jetzt stark bleiben musste.
Die vollen Lippen der Frau bewegten sich, aber war nichts aus ihrem Mund zu hören. Sie hatte passend zu ihren hellblonden Haare ziemlich lange, dichte Wimpern die ohne den Schmutz höchstwahrscheinlich so hell waren, das man sie kaum erkennen konnte. Es war erfreulich für mich, dass sie jetzt nicht mehr mit der Wolldecke zugedeckt waren, weil ich jetzt auch Leahs Körper einschätzen konnte, der zwar schlank, aber dennoch kräftiger zu sein schien, als ich in Erinnerung hatte. Auf dem Bild in Ares' Zimmer hatte sie zierlich wie ein Engel ausgesehen, doch nun verschwand der Glaube und ich sah vor mir eine gefallene Kämpferin, von der man niemals erwartet hätte, dass sie bloß eine Hausfrau sei und niemals zuvor ein Schwert in die Hand genommen hatte.
Sie strahlte etwas noch Gefährlicheres als ihr Mann aus, was sie sehr interessant für
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