Dark Love 2
Also habe ich auch etwas gegen dich in der Hand. Er blieb direkt vor mir stehen. Dich zu erpressen, ist aber nicht meine Absicht, Makayla, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass du genauso wenig wie ich auf Ramons Seite bist, oder habe ich etwa Unrecht?
Ich antwortete nicht.
Wir beide sind also auf der gleichen Seite. stellte er daraufhin fest und sah ziemlich erfreut aus Vielleicht werden Peter und Leah, wenn wir das alle heil überstehen, einwilligen, mich in der Familie aufzunehmen. Ich bin sogar bereit, von ihnen bestraft zu werden.
Diese Worte waren wirklich neu von ihm. Ich kannte diesen Jungen kaum, aber er klang so ehrlich, dass ich trotz aller Bemühungen keine Anzeichen einer Lüge finden konnte. Es war schließlich auch möglich, dass er von meinem Dad beauftragt worden war, mich auszuspionieren. Wer wusste schon, ob ich mich heute Morgen, als ich die Hand meiner Mom weggeschlagen hate, doch nicht verraten habe!
Ähm... Ich schluckte laut. Vielleicht könnte ich sein Vertrauen ja auf die Probe stellen. Du kannst dich uns anschließen, wenn du... mir dabei hilfst, an die Oberfläche zu kommen. Ich muss dort etwas Wichtiges erledigen.
Dann geh doch einfach. meinte er argwöhnisch, was mich völlig aus der Fassung brachte.
Meine Augen weiteten sich. Wie bitte?
Du bist doch keine Gefangene hier, Makayla. Es ist dir sehr wohl gestattet, jederzeit überall hinzugehen. Er lachte über meine Dummheit, sammelte sich aber schnell wieder, da ich nicht mit einstimmte und räusperte sich zweimal verlegen. Nun... darf ich wissen, was du so Dringendes erledigen musst?
Jetzt war es soweit. Ich könnte es ihm sagen und ihm somit mein Vertrauen schenken oder ihn im Dunkeln lassen und alleine gehen. Wie sollte ich mich bloß entscheiden? Was wäre, wenn Lawrence mich tatsächlich hintergeht? Es war schon ein bisschen merkwürdig, dass er so ganz plötzlich die Seiten wechselte. Ich war am Verzweifeln.
Allerdings könnte er mir vielleicht bei eingien Dingen gut weiterhelfen. Zum Beispiel könnten wir gemeinsam über Agatas Hinweis nachdenken, denn ich wurde überhaupt nicht schlau daraus.
Makayla, du kannst mir von nun an vertrauen. sagte er eindringlich Ich habe gut über meine Entscheidung nachgedacht. Ich will Rhea auf keinen Fall verlieren.
Also gut. Ich stöhnte niedergeschlagen. Es würde sich bestimmt zeigen, ob Lawrence mein Vertrauen verdiente oder nicht. Es wäre nicht gut für uns alle, wenn er es missbrauchen würde. Noch konnte ich aber kein Urteil über diesen jungen fällen. Ich musste es jetzt einfach wagen. Ich habe vor, Chaldene zu finden.
Kapitel 47
Ich sog die kalte Winterluft ein und lächelte breit. Heute war wirklich ein fantastischer Tag!
Lawrence hatte tatsächlich recht gehabt, als er behauptete, ich wäre frei wie ein Vogel. Ich musste bei der Erinnerung, wie ich ganz lässig meinen Eltern mitgeteilt hatte, mit Lawrence einkaufen zu gehen, grinsen. Sie haben vollkommen anders reagiert, als ich es zunächst erwartet hatte. Aber es freute mich natürlich sehr, die Schneeflocken vom Himmel fallen zu sehen und endlich mal wieder beschwerdelos durch Las Vegas laufen zu können.
Der lange Weg von der Innenstadt bis ins
Viertel der Reichen
hatte mir überraschenderweise nichts ausgemacht. Ich fühlte mich noch immer fit wie ein Turnschuh. Entweder lag das an der Aufregung in mir oder meine Verwandlung war weiter fortgeschritten. Ich überlegte schon die ganze Zeit, ob ich bald genauso schnell wie ein Vampir sein würde. Meine Mom hatte mir in den letzten zwei Wochen mehrmals angeboten, Genaueres über Kradaperia zu erzählen, aber ich habe immer wieder abgelehnt, da ich befürchtete, sie könnte irgendetwas Auffälliges an mir bemerken.
Lawrence hatte bisher kein Wort gesagt. Wir waren bereits über eine Stunde zu Fuß unterwegs. Ich hatte mich extra früh für den heutigen Tag fertig gemacht, damit wir gleich nach dem Frühstück losgehen konnten. Während ich mir einen Parka übergezogen hatte und noch immer leicht zitterte, weil es so kalt war, trug Lawrence nicht einmal Winterstiefel.
Er hatte eine hellblaue Regenjacke an, deren Kapuze er aufgesetzt hat und seine Schuhe bestanden aus abgenutzten schwarzen Sneakers. Ich hatte ihm mehrmals angeboten, neue Schuhe oder eine Winterjacke zu kaufen, aber er wollte sich einfach nicht dazu überreden lassen.
Natürlich fror er als Vampir nicht, aber er zog die Blicke der Menschen auf sich, die ihn mitleidend betrachteten und mir dann wütende
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