Dark Love
genügen.
Falls du es noch immer nicht bemerkt hast - wir haben Sofas, auf denen man sitzen kann.
Reflexartig hob ich meinen Kopf und blickte nach oben in zwei silber leuchtende Augen, die mein Herz augenblicklich - abgesehen von der Liebe - mit nackter Panik füllten. Unauffällig zog ich meinen Kopf ein, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte er meinen Arm gepackt und mich auf die Beine gezogen.
Na los, setz dich dort hin. Er deutete mit einer Hand auf die Sofas, aber ich dachte gar nicht daran auf ihn zu hören, sondern riss mich einfach los und schritt mit verschränkten Armen auf den Flur, um mich im Badezimmer einzusperren, wozu ich jedoch gar nicht kam.
Komm her! brüllte er plötzlich, wobei seine Stimme so bedrohlich klang, dass ich nicht anders konnte, als wieder zu ihm zu gehen, um seinen Wunsch zu erfüllen. Er hörte sich immer so an, als würde er nicht davor zurückschrecken mir die Knöchel zu brechen, wenn ich nicht das täte, was er will. Vielleicht würde er, wenn ich so weitermachte wie bis jetzt, es tatsächlich tun. Mich könnte schließlich keiner von außen hören. Er könnte mich, wenn er wollte, sogar zerstückeln und es würde niemandem auffallen. Es war zu schade, dass er es nicht vorhatte, sondern mich stattdessen dazu treiben wollte, meinem Leben selbst ein Ende zu setzen.
Ares war der Meinung, dass ich es nicht mehr lange aushalten würde. Er hatte sogar schon ein scharfes, langes Messer auf den kleinen Tisch, um den die Sofas standen, gelegt, weil er nur darauf zu warten schien. Aber so leicht würde ich nicht aufgeben - nicht, solange ich hier in diesem Apartment war. Ich hatte mir fest vorgenommen, nicht hier zu sterben. Wenn, dann nur Zuhause in meinem Zimmer oder auf dem Friedhof am Grab meines Vaters.
Mach den Fernseher an. verlangte er auf einmal, was mich ziemlich verwirrte, denn er selbst las gerade eine der Zeitschriften, die ich nicht anfassen durfte.
Ich möchte nicht-
Makayla. Seine Stimme wurde lauter. Mach den Fernseher an.
Ich knirschte mit den Zähnen und tat es dann, ohne auch nur einmal hinzusehen. Mich hatte dies noch nie interessiert, also verstand ich nicht, weshalb er mich zu solch etwas zwingen wollte. Ich hatte keine Lust, überhaupt etwas zu machen. Mir tat alles weh, ich hatte schrecklichen Hunger und konnte kaum noch meine Augen offen halten. Seit über drei Tagen hatte ich nicht mehr richtig schlafen können.
Ich wurde weder zugedeckt oder auf etwas Weiches gelegt, noch ließ Ares mir die Möglichkeit, mehr als vier Stunden am Tag zu schlafen. Ich wurde beinahe jede Nacht von ihm wachgehalten und konnte nicht anders, als ihn sich an meinem Körper vergreifen zu lassen. Er machte sich nicht einmal Mühe meine Hände festzuhalten, denn ich hatte sowieso nicht die Kraft, um ihn von mir wegzudrücken. Seine unerschöpfliche Ausdauer wäre der Traum einer jeden Frau gewesen, würde er dabei sanfter sein und nicht das wahre Monster in ihm herauslassen.
Ich presste die Lippen zusammen, als mein Magen plötzlich laut knurrte und legte eine Hand verlegen auf meinen Bauch. Es war schon schlimm genug, dass ich seit zwei Wochen dieselben, engen Anziehsachen tragen musste, aber noch schlimmer war es, dass ich am Tag nur ein Glas Wasser zu trinken und bis zu drei trockene Brötchen zu essen bekam.
Ares hatte nie auf das Knurren meines Magens reagiert, obwohl er es oft genug gehört hatte, aber jetzt hob er ganz kurz seinen Blick von der Zeitschrift, ehe er sich dem darin Geschriebenen wieder zuwandte.
Mein Magen knurrte noch einmal. Schnell biss ich in das bereits durch meine Spucke weich gewordene Brötchen in meiner Hand, konnte es jedoch nicht verhindern einmal aufzuwürgen. Es schmeckte schleimig und somit einfach nur ekelhaft. Angewidert verzog ich das Gesicht.
Zum zweiten mal hob Ares seinen Blick. Er ließ ihn ein paar mal umher schweifen, so, als würde er mit sich selbst rangen, ehe er sich dann erhob und das Wohnzimmer für eine ganze Weile verließ.
Ich starrte ausdruckslos auf den Flur hinaus und wartete, bis er zurückkam.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mich argwöhnisch betrachten und sich danach einfach wieder neben mir niederlassen würde, aber ich irrte mich gewaltig dabei.
Er trug in seinen Händen ein weißes Tablett, das er langsam vor mir auf den Tisch stellte. Seine Lippen hatten sich verzogen, weil es ihm sicherlich widerstrebte, etwas für mich zu tun. Dennoch hatte er es getan.
Blinzelnd starrte ich auf das
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