Dark Love
unseren Augen ein Schleier befindet. Und dieser Schleier verdeckte uns die Realität. Wer wusste schließlich schon, ob Hexen, Elfen und andere Fabelwesen auf dieser Welt existierten? Die Personen, die behaupteten Gestalten zu sehen, wurden für verrückt gehalten oder sogar eingesperrt. An so etwas glaubten heutzutage nur noch die Wenigsten Menschen. Und ich gehörte zu ihnen.
Ich atmete einmal tief durch.
Würde es tatsächlich Vorteile geben, wenn meine Mutter und ich nicht mehr unter einem Dach leben? Ich konnte esmir beim besten Willen nicht vorstellen. Niemand würde mir Nerven gehen, sodass ich meine Frust woanders herauslassen müsste. In meiner eigenen Wohnung wäre ich diejenige, die für alles aufkommen muss, falls irgendetwas kapputtgeht. Ich müsste alles selber aufräumen und ständig putzen. Ich müsste immer dafür sorgen, dass der Kühlschrank voll ist, was bedeuten würde, dass ich dann erst recht aufpassen muss, meinen Job nicht zu verlieren. Als Arbeitslose hätte ich niemals eine Chance in dieser Stadt zu überleben, es sei denn, ich würde eine Stripperin oder eine Nutte werden, die den Männern das Geld aus der Hose stiehlt.
Das Grauen durchfuhr mich. Allein der Gedanke daran, mich von unzähligen Männern hintereinander ficken lassen zu müssen, nur um an ein bisschen Geld zu gelangen, gab mir das Gefühl, dass sich mein Magen jeden Augenblick umdrehen könnte.
Ich bekam Panik. Solch ein elendes Leben war das Letzte, was ich wolte. Ich wollte hier in diesem Apartment bleiben, um keine große Verantwortung übernehmen zu müssen. Sonst würde ich den Verstand verlieren. Da war ich mir ziemlich sicher.
Kapitel 3
Eine Träne stahl sich aus meinem Auge, während ich in die Knie ging, um die zarte, rote Rose in meiner Hand auf die trockene Erde zu legen. Ich hatte sie bei der Arbeit einfach eingesteckt, als niemand zu mir gesehen hat. Es würde ganz bestimmt niemandem auffallen, wenn eine Pflanze im Club fehlt.
Der Friedhof war mal wieder völlig menschenlos und seelenruhig. Nur der Wind wehte ein paar mal meine Haare durcheinander, sodass ich beschloss, sie von nun an immer nach hinten zu binden. Sie sahen jetzt einfach nur unmöglich aus. Aus irgendeinem Grund leuchteten heute Nacht die Laternen nicht. Sie waren allesamt erloschen. Deshalb nahm ich an, dass da wohl jemand ziemlich Strom sparen wollte. Nur der Mond, der hoch oben an dem dunklen Himmel stand, erhellte das Grab meines Vaters ein bisschen.
Ich holte ein Feuerzeug aus meiner Handtasche, um die kleine Duftkerze anzuzünden. Qualm stieg empor und drang in meine Nase, was mich zum Husten brachte. Der Geschmack von Vanille ging dabei völlig unter.
>> Du blödes Ding.<< murmelte ich sauer und erhob mich. Der Tag war schon schlecht genug verlaufen.
Meine Mutter nervte mich bereits seit vier Tagen damit, dass ich über das Ausziehen nachdenken soll, was ich jedoch nicht tun würde. Das konnte sie sich aus dem Kopf schlagen. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum mich alle loswerden wollten. Guztavol meldete sich normalerweise mindestens einmal am Tag, doch seit unserer letzten Begegnung schien er spurlos verschwunden zu sein. Er ging weder ans Telefon, noch war er zuhause gewesen, als ich ihn besuchen wollte. Stattdessen behauptete Tanja bloß, dass er bei seinem Freund übernachtete. Ich kaufte ihr das jedoch nicht ab, weil ich ganz genau wusste, dass mein bester Freund mir von einer Beziehung als Erstes erzählt hätte. Wir hatten keine Geheimnisse voreinander. Guztavol würde mich niemals anlügen oder mir irgendetwas verheimlichen. Dafür kannte ich ihn zu gut. Solch jemand war er nicht. Er würde niemals seine Liebsten hintergehen.
Ich überlegte kurz, ob ihm etwas Schreckliches passiert war. Was, wenn man ihn entführt hatte und nun grausam folterte? Was, wenn er erstochen und seine LEiche verbrannt wurde?
Würde mir Tanja so etwas verheimlichen? Das klang total unlogisch. Es konnte bestimmt nicht wahr sein. Ich musste langsam wirklich aufhören immer das Schlimmste zu befürchten. Es machte mich noch verrückt.
>> Hallo, Makayla.<< erklang plötzlich eine erleichterte, raue Stimme hinter mir, die mich zusammenzucken ließ.
Mein Herz machte solch einen großen Brust in meiner Brust, dass ich mir schnell ans Herz griff und mich umdrehte, um gleich darauf in zwei silberne Augen zu schauen, die mich augenblicklich in ihren Bann zogen. Ihre Farbe war tatsächlich Silber. Sie strahlten in ihrer vollen Pracht. Wie konnte so etwas
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