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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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verloren. Es war zu schade, dass ich mich so sehr vor dem Tod fürchtete. Wenn ich wüsste, was danach auf mich zukäme, dann hätte ich mir vielleicht schon längst ein Messer ins Herz gerammt. Allein die Vorstellung, endlich von all diesen quälenden Schmerzen befreit zu sein, ließ mich aufseufzen.
    Makayla! rief meine Mutter auf einmal und riss mich somit unsanft aus den Gedanken. Strahlend stürzte sie zu mir ins Wohnzimmer herein. Ich habe gerade erfahren, dass dein Großvater in zwei Wochen zu uns kommen wird!
    Die Eltern meiner Mutter waren seit fünf Jahren nicht mehr am Leben. Es hieß, dass sie während ihrer Kreuzfahrt, die sie nur wenige Tage vor ihrem goldenen Hochzeitstag gemacht hatten, vom Pazifischen Meer verschluckt worden seien. Ich war die Einzige, die es bis heute nicht ganz glauben konnte, weil mir das viel zu unrealistisch vorkam. Dennoch konnte ich nichts machen. Sie waren fort und würden höchstwahrscheinlich nie wieder zu uns zurückkehren.
    Deshalb konnte es nur der Vater meines verstorbenen Vaters sein. Seine Mutter war noch vor meiner Geburt an Krebs gestorben, aber mein Großvater war sehr stark im Nehmen. Ich hatte ihn seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen (er war nur ganz kurz auf der Beedrigung meines Vaters aufgetaucht) und war deswegen ziemlich überrascht darüber, dass er endlich mal wieder Kontakt zu uns aufnahm. Ein kleiner Teil in mir hatte schon gedacht, er würde meine Mutter und mich absichtlich meiden, um den Tod meines Vaters besser verkraften zu können. Wie es aussah, war er wohl darüber hinweg. Das ist wundervoll! meinte ich erfreut und klatschte begeistert in meine Hände. Ich habe ihn wirklich furchtbar vermisst.
    Meine Mutter sah kurz sehnsüchtig zu Boden. Ja, ich auch.
    Wie lange will er bleiben?
    Also, eben gerade am Telefon behauptete er, dass er eine ganze Weile nicht mehr fortgehen will.
    Gerade, als ich meinen Mund öffnen wollte, um noch etwas zu fragen, da wurde mir auch schon klar, was sie gesagt hat.
Eine ganze Weile
. Mein Großvater war, wenn ich mich nicht irrte, dreiundachtzig Jahre alt. Wenn er tatsächlich eine ganze Weile bei uns, bei seiner einzigen Familie bleiben will, dann konnte dies nur eines bedeuten, und zwar, dass er bloß seine letzten Tage mit uns verbringen will.
    Meine Freude sank. Ich wollte auf keinen Fall so schnell wieder eine geliebte Person verlieren. Mama... ist Großvater krank?
    Ihr Lächeln wurde schlagartig verkrampft. Na ja... weißt du, er ist ein alter Mann. Sein Haus ist zu groß für eine einzige Person, die nicht einmal in der Lage ist sich ordentlich darum zu kümmern. Er hat seine Villa verkauft, weil er...
    Rede weiter. verlangte ich und hörte sie laut schlucken.
    Nun, er möchte nicht ganz alleine sein, wenn sein Herz aufhört zu schlagen.
    Mein Atem wurde augenblicklich flacher. Also ist er doch krank.
    Er ist alt. sagte sie Schultern zuckend und ließ sich auf dem Sofar gegenüber der Couch nieder. Ich verstehe ihn, obwohl es schwer für uns werden wird, weil wir somit immer an Ramon denken werden.
    Hmm. Ich hatte eigentlich vorgehabt das Zimmer zu verlassen, doch dann tat meine Mutter plötzlich etwas, das sie seit über einem Jahr nicht mehr getan hatte. Sie hob warnend ihren Zeigefinger, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Die Mutter in ihr kam zum Vorschein.
    Miss Harsen, du bleibst jetzt hier.
    Ich erstarrte und sah sie blinzelnd an. Es machte mich furchtbar wütend, dass sie mir Befehle geben und mich herumkommandieren wollte, aber irgendwie fühlte ich mich für einen ganz kurzen Moment wieder vollkommen. Sie hatte gerade gezeigt, wer hier im Haus das Sagen hatte. Sie hat mit nur einer einzigen Bewegung ihrer Hand in mein zerbrochenes Herz Freude getankt. Ich bekam den Drang ihr zu danken. Ich wollte auf die Knie fallen und sagen, dass ich sie mehr als alles andere verehrte und dass sie immer so befehlshaberisch klingen sollte. Ich wünschte mir schließlich nichts sehnlicher als mein altes Leben zurück, wozu auch meine
sturköpfige
Mutter gehörte und nicht die Frau, die mir alles gewährte und sich nicht gegen ihre Tochter verteidigen konnte.
    Ich will nicht. sagte ich heiser, um zu sehen, wie sie reagieren würde.
    Hinsetzen! Sie deutete auf die Couch. Ihr Blick zeigte mir klar und deutlich, dass sie keinen Widerspruch duldete.
    Was war los mit ihr?
    Ohne noch einmal zu widersprechen tat ich, was sie verlangte und merkte, wie sich eine Träne aus meinem Auge stahl. Erschrocken wischte

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