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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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ich sie schnell weg, doch meine Mutter hatte es leider gesehen, denn ihre Wundwinkel zuckten nach oben.
    Willst du, dass ich wieder
so
mit dir spreche?
    Ich konnte nicht antworten, weil sich ein schmerzender Kloß in meinem Hals bildete. Wird unser Verhältnis dann wieder wie damals sein, Makayla? Sie holte tief Luft. Ich weiß zwar nicht, weshalb du mich abgrundtief hassen tust, aber ich möchte nicht, dass dein Großvater irgendetwas von unserem angespannten Verhältnis mitbekommt. Das könnte ihm schaden.
    Ich hasse dich nicht. Während ich dies sagte, sah ich sie nicht an. Es war merkwürdig mit ihr über Gefühle zu sprechen, weil wir das so lange nicht mehr gemacht hatten.
    Ach, nein? Sie klang nicht überzeugt. Weshalb weist du mich dann ständig zurück, hm? Habe ich irgendetwas getan, dass dich wütend gemacht hat?
    Daran liegt es nicht.
    Woran dann, Makayla? fragte sie nun drängender und ergriff zu meiner großen Überraschung meine beiden Hände. Die Wärme, die augenblicklich von ihrem Körper aus in meinen schoss und sich dort auf der Stelle breitmachte, ließ mich erschaudern. Mit solch einem wohligen Gefühl hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Es war mir mit der Zeit tatsächlich fremd geworden.
    Ich bin noch nicht über Papa hinweg. gab ich nach einigen Sekunden des Schweigens stöhnend zu und zog meine Hände weg, um sie zurück auf meinen Schoß zu legen. Bist du jetzt zufrieden oder soll ich dir all meine Gefühle nun ausschütten? Willst du, bis mein Großvater da ist, die Psychologin für mich spielen?
    Schon wieder klingst du so, als wärst du sauer auf mich. meinte sie traurig, woraufhin ich ihr Gesagtes mit meinen Lippen nachahmte. Das beeindruckte sie jedoch nicht. Das hatte es nie.
    Makayla, ich meine es ernst. Was ist los mit dir? Wo ist mein liebes, kleines Mäd-
    Es existiert nicht mehr! unterbrach ich sie aufgebracht Verdammt! Ich bin nicht mehr klein. Ich bin eine erwachsene Frau, die ganz gut alleine klar kommt.
    Weshalb lebst du dann noch hier?
    Diese Frage brachte mich zum Stutzen. Ich hatte nicht damit gerechnet und wusste deswegen nicht so recht, was ich antworten soll. Ich... na ja... ich habe hier alles, was ich zum Leben brauche. Warum sollte ich mein Zimmer, den immer vollen Kühlschrank und all die Erinnerungen an Papa einfach aufgeben?
    Weil es vielleicht besser so wäre. antwortete sie einfach.
    Ich konnte nicht glauben, was sie da sagte. Mir wurde jetzt schlagartig bewusst, was diese Sitzung mit ihr hier soll.
    Mein Schätzchen, ich möchte doch bloß, dass du wieder die Alte wirst. Du sollst lachen, mit mir wieder schöne Dinge unternehmen und... wieder zu dir selbst finden. Kopfschüttelnd lehnte sie sich zurück. Das hier bist nicht du. So kenne ich meine Tochter nicht.
    Du willst, dass ich ausziehe. stellte ich fest und starrte sie fassungslos an.
    Makayla...
    Du möchtest mich loswerden! Dieses mal war ich diejenige, die auf die Beine sprang und einen Zeigefinger hob. He, wenn du ein Problem mit meinem Ich hast, dann geh mir doch einfach aus dem Weg und hör auf mich ständig zu nerven! Mit diesen Worten schritt ich auf die Tür zu und rannte praktisch hinaus auf den Flur, nachdem ich sie hinter mir laut zugeworfen hatte.
    Mit meiner Mutter konnte irgendetwas nicht in Ordnung sein. Hatte sie Alkohol getrunken? Ich wusste, dass sie - genauso wie ich - ständig von ihrem Boss, einem bulligen, hitzköpfigen Argentiner, angemacht wurde. Hatte er ihre Laune mit seinen Belästigungen so dermaßen verdorben, dass sie sogar ihre eigene Tochter aus dem Haus haben will, um allein zu sein? War sie, kurz bevor ich gekommen bin, auch erst Zuhause angelangt? Könnte dies möglich sein? War sie durch all die Arbeit in dem Casino, in dem sie arbeitete, total gestresst geworden? Hatte man ihr Druck gemacht? Sie hatte mir so etwas Verletzendes noch nie direkt ins Gesicht gesagt. Ich wollte das nicht wahrhaben. Ich würde auf keinen Fall ausziehen! Nicht, weil ich dann einen großen Teil meines Gehaltes für die Miete und all die anderen Sachen ausgeben müsste, sondern, weil ich ihr diesen Gefallen nicht tun würde. Von mir aus konnte sie ruhig weiter darauf hoffen. Ich erstarrte. Was, wenn meine Mutter einen anderen Mann kennengelernt hatte und nun glaubt, dass ich nicht damit klarkommen könnte? Ich war ein absoluter Dummkopf. Wieso hatte ich ihr bloß erzählt, dass ich noch immer trauere? Am liebsten hätte ich mich geohrpfeigt.
    Makayla? hörte ich meine Mutter vorsichtig aus

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