Dark Love
bloß möglich sein? Trug er etwa Kontaktlinsen? Dies war auf keinen Fall normal. Ein Mensch konnte viele gewöhnliche Augenfarben haben, aber nicht dieses helle Glänzen, das mich eine nagelneue Kette erinnerte. Es war, als ob in ihnen ein Diamant stecken würde. Ein unsichtbarer Diamant, der verzaubernd schön war.
Als mir klar wurde, das er die Augenbrauen gehoben hatte und mich abwartend ansah, da musste ich mir innerlich einen harten Ruck geben, um wieder ganz zu mir zu kommen. >> Guten Abend, Ares.<<
Er trug, genauso wie bei unserem ersten Treffen, eine dunkle Jeans und darüber ein weißes T-Shirt unter der schwarzen Lederjacke. Es waren aber sicherlich nicht dieselben Anziehsachen. Seine Haare standen mal wieder in alle Richtungen ab, was so verdammt sexy an ihm aussah. Ich konnte es nicht anders beschreiben.
>> Ich habe jeden Tag darauf gewartet, dass Ihr mich endlich besuchen kommt.<<
Kaum hatte er dies gesagt, da erinnerte ich mich auch schon an das, was Guztavol mir geraten hatte. Ich sollte auf keinen Fall zugeben, dass ich wegen ihm hierher gekommen sei. Wenn ich ehrlich war, dann musste ich zugeben, dass dies sogar stimmte. Ich war wegen meinem Vater auf diesem Friedhof und hätte sich Ares Valerius nicht gezeigt, so hätte ich wahrscheinlich nicht einmal an ihn gedacht. Und dennoch war ich jetzt froh darüber, ihm zu begegnen.
>> Na ja, dieses Grab hat es wirklich nötig mal wieder gepflegt zu werden.<<
>> Das stimmt.<< Sein Blick folgte meinem. >> Habt Ihr schon für Ramon Harsen gebetet?<<
>> Nein.<<
>> Warum nicht?<<
>> Ich bete nicht.<< antwortete ich schnell und senkte meinen Blick >> Wenn Gott existieren würde, dann hätte er ihn nicht schon so früh zu sich genommen.<<
>> Der Tod ist doch etwas Normales.<< Zu meiner Verblüffung legte er eine Hand auf meine Wange, sodass ich erschauderte. Er war ziemlich warm. >> Makayla, er wird uns alle eines Tages einholen. Wir können nicht vor ihm davonlaufen.<<
Seufzend ging ich zu dem großen Stein, der ein paar Meter neben uns lag, und ließ mich darauf nieder. Meine Knie fühlten sich aus irgendeinem Grund plötzlich wie Wackelpudding an, als er sich zu mir gesellte.
>> Ihr scheint ein sehr trauriger Mensch zu sein.<<
Ich erschrak über seine Erkenntnis. >> Wie bitte? Was meinen Sie damit?<<
>> Na, dass sich sehr viel Kummer in Eurem Herz befindet.<< Er neigte lächelnd seinen Kopf zur Seite und ließ sich dann auf dem Gras vor mir nieder. >> Oder habe ich etwa Unrecht?<<
Er schien eine richtig neugierige Person zu sein, die alles über andere herausfinden wollte. Mich interessierte brennend, wie groß sein Wille sein könnte, wenn er unbedingt etwas wissen will. Würde er die Menschen sogar erpressen oder ihnen gar etwas antun?
Ich hätte beinahe nach Luft geschnappt, als mir auffiel, wie schlecht ich über ihn dachte.
Himmel, ich kannte diesen Mann doch kaum!
Was fiel mir bloß ein, irgendein Urteil über ihn zu fällen? Dazu hatte ich noch gar kein Recht.
>> Ich gebe zu, dass ich nicht gerade der glücklichste Mensch auf Erden bin.<<
>> Hat es etwas mit dem Tod dieses Mannes zu tun?<<
>> Stellen Sie immer so viele Fragen?<< platzte es empört aus mir heraus, woraufhin ich merkte, dass es mir ganz und gar nicht gefiel mit meinem neuen Bekannten schon über so innige und private Dinge zu reden.
Er zog seinen Kopf ein wenig ein und hob beide Hände in die Luft. >> Entschuldigung. Es ist vollkommen okay, wenn Ihr mich zu aufdringlich findet. Ihr müsst es nur sagen. Ich kann auch ganz gut meinen Mund halten.<<
>> Ach?<< Ich hob eine Augenbraue. >> Sie sind nicht sauer, weil ich es Ihnen ins Gesicht gesagt habe?<<
>> Nein, natürlich nicht.<< meinte er sanft >> Ich habe ehrliche Frauen sehr gern.<<
Ich spürte, wie mir die Schamesröte ins Gesicht schoss und genau das war bewunderndswert. Mich hatte noch nie ein Mann so schnell verlegen gemacht. Generell setzte ich mich mit Männern auch nicht irgendwohin, um besser reden zu können. Wie stellte er das also an?
>> Ähm...<< Ich kratzte mich am Hinterkopf.
>> Ihr scheint eine wirklich interessante Person für mich zu sein, Makayla.<< gab er plötzlich zu >> Ich kenne Euch zwar nicht richtig, aber irgendetwas hat mich sofort an Euch fasziniert.<<
>> Wirklich?<< Noch bevor ich es verhindern konnte, strahlte ich bereits.
>> Ja.<< Er nickte grinsend. >> Vielleicht liegt es daran, dass Ihr eine enge Verbindung zu Ramon Harsen hattet.<<
>> Ihr kanntet ihn?<< wollte ich überrascht wissen, woraufhin er sofort
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