Dark Love
das Gesicht verzog.
>> Nun...<< Er wirkte plötzlich mehr als überfordert. Auf seiner Stirn bildete sich für einen Moment sogar eine kleine Falte. >> Wer kannte ihn denn schon nicht? Er war sehr berühmt. Ich hörte, dass seine Firma ziemlich erfolgreich gewesen sein soll.<<
>> Ja, das war sie.<< sagte ich stolz und musste mir wieder die Tränen unterdrücken. Ares hatte mich bereits Weinen sehen. Ein weiteres mal musste ich unbedingt verhindern. Das wäre mir viel zu peinlich und unangenehm.
>> Ihr scheint ja eine Menge darüber zu wissen.<<
>> Nein, eigentlich weiß nichts allzu Genaues über seine Firma.<< Ich überlegte, wie das Thema so schnell wie möglich gewechselt werden könnte, denn aus irgendeinem Grund wollte ich Ares nicht erzählen, dass ich Ramon Harsens Tochter bin. Mein Herz wusste, dass es besser so war. Trotz seines überaus guten Aussehens strahlte er etwas aus, dass mir unwohl im Bauch werden ließ. >> Können Sie mir vielleicht sagen, weshalb die Laternen heute Nacht aus sind? Man kann kaum etwas sehen.<<
>> Um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, müsstet Ihr schon beim Rathaus anrufen. Ich glaube, die sind für solche Angelegenheiten zuständig.<<
>> Und Sie nicht?<< Das überraschte mich. >> Der Friedhof gehört doch Ihnen. Es muss Ihre Pflicht sein, dass alles perfekt ausgestattet ist.<<
>> Ich bitte Euch!<< rief er auf einmal lachend >> Ihr seit die einzige Person, die ich kenne, die nachts auf den Friedhof kommt, um jemanden zu besuchen.<<
>> Ich muss viel arbeiten.<< sagte ich leise >> Ich habe nur nachts Zeit.<<
>> Andere Frauen in Eurem Alter verschwenden ihre Zeit aber nicht auf Friedhöfen. Schließlich leben wir in einer der größten Casinostädte der Welt!<<
Hörbar atmete ich aus. >> Wollen Sie damit sagen, dass ich nicht normal bin?<<
>> Wir beide sind vollkommen verrückt.<< schmunzelte er, was ich gegen meinen Willen total lustig fand.
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. >> Solange ich nicht die Einzige bin, ist ja alles gut.<<
Er lachte in sich hinein und schüttelte ein paar mal seinen Kopf.
Ich hätte ihn zu gerne richtig lachen gehört. Es würde wahrscheinlich wunderschön und gleichzeitig unglaublich düster klingen, weil seine Stimme so tief und rau war. Langsam senkte ich meinen Blick. Sein Anblick ließ mein Herz höher schlagen. Ich konnte mir einfach nicht erklären, was das zu bedeuten haben könnte. Trotzdem musste ich zugeben, dass mir dieses Gefühl gefiel. Ich hatte mich nachts, wenn ich draußen war, noch nie so wohl und sicher gefühlt wie jetzt. Dabei wusste ich überhaupt nicht, ob ich doch in Gefahr schwebe. Ares Valerius sah wie ein ziemlich kräftiger Mann aus, gegen den ich wahrscheinlich nicht einmal mit meinem Pfefferspray eine Chance hätte. Vielleicht aber spürte mein Inneres, dass er mir nichts antun würde, und war deshalb so ruhig. Abgesehen von meinem höher schlagenden Herz ging nur mein Atem ein ein bisschen flacher. Ich befürchtete zu hyperventillieren, wenn er mich noch einmal berührte.
>> Ihr wohnt doch bestimmt wie die meisten Menschen in einem dieser großen Hochhäuser, oder?<<
>> Das stimmt.<< platzte es aus Versehen aus mir heraus, woraufhin ich mir schnell auf die Zunge biss. Warum hatte ich nicht meinen Mund gehalten und ihm gesagt, dass das niemanden anginge? Schließlich wusste ich nicht, ob er vielleicht doch ein Serienkiller war und sich deshalb als Verrückter bezeichnete. Ich konnte bloß hoffen, dass er nicht nach meiner Adresse fragen würde.
>> Ich wohne ebenfalls in einem Apartment.<< meinte Ares >> Allerdings bin ich der Meinung, dass zwei große Stockwerke, vier Schlafzimmer und eine Dachterasse viel zu viel für mich sind.<<
Ich keuchte. >> Wie bitte? Sie leben in einem Luxusapartment?<<
>> Ich besitze es.<< Er grinste breit, während ich eine Augenbraue hob. Jetzt verstand ich, was er vorhatte. Er wollte mich beeindrucken, doch ich hatte ihn sofort erwischt. Trotzdem versuchte ich mir jedoch nichts anmerken zu lassen, sondern erhob mich kurz, um mich gleich darauf neben ihm auf dem kalten Boden niederzulassen. Dann schob ich meine Lippen vor und setzte einen verführerischen Blick auf. >> Haben Sie so viel Geld, dass Sie sich das leisten können?<<
Sein verwirrter Gesichtsausdruck hellte plötzlich auf. Er zog seine Beine an die Brust und schlang die Arme darum, ehe er seinen Kopf zur Seite neigte und mich anschaute. >> Würde es Euch gefallen?<<
>> Welche Frau liebt Geld nicht?<< stellte ich ihm eine
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