Dark Love
das Herz wieder zusammenflicken kann.<<
Er zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. >> Ihr seit unglaublich geheimnisvoll, Makayla. Das wirkt mehr als nur anziehend auf mich.<<
>> Ares...<<
Er trat einen Schritt vor und stand nun direkt vor mir. Wir sahen uns genau zwei Sekunden lang tief in die Augen, bevor er auch schon mit seinem Zeigefinger gen Himmel deutete und sich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen bildete. >> Sieh hoch.<<
Ich tat ohne zu zögern, was er verlangte, und blickte direkt zu den Sternen, die hell und klar die schwarzen Wolken gemeinsam mit dem Mond beleuchteten. Normalerweise zählte ich, wenn ich hinaufschaute, immer die Sterne, aber irgendwann hatte ich es doch aufgegeben, weil es unmöglich schien.
>> Habt Ihr Euch jemals gefragt, weshalb es Sterne gibt?<<
>> Dafür gibt es sicherlich wissenschaftliche Theorien.<< meinte ich Schultern zuckend >> Warum sollte ich mir darüber den Kopf zerbrechen?<<
>> Genau dasselbe habe ich früher auch gedacht.<< Sein Lächeln wurde breiter. >> Mein Vater war ein fantastischer Astrophysiker, der nie wirklich Beachtung für seine Theorien bekommen hat, bis sie sich schließlich doch bewahrheitet haben. Als ich noch ein kleiner Junge war, ist er mit mir oft in unseren Garten gegangen, wo wir uns auf die Wiese gelegt haben und er mir wunderschöne Dinge über das Universum erzählen konnte. Für mich nahm er sich immer Zeit.<<
Ich seufzte müde. >> Warum sagen Sie mir das?<<
>> Ich möchte Euch eines seiner Geschichten erzählen.<< meinte er, woraufhin ich ihn argwöhnisch betrachtete.
>> Vielleicht möchte ich das gar nicht wissen.<<
>> Ich werde es dennoch erzählen.<< beharrte er und kam noch näher an mich heran. Noch bevor ich es verhindern konnte hatte er einen Arm um meine Taille gelegt und mich sanft an sich gezogen.
Ein Schauer durchfuhr mich. Wieso tat er das? Wollte er mich absichtlich quälen?
>> Mein Vater behauptete, dass die Sterne der Grund seien, weshalb wir alle überhaupt existieren.<< Sein Blick richtete sich in die Ferne. >> Jeder einzelne Stern steht für ein Lebewesen. Sie sind sozusagen unsere Schutzengel. Am Tag kann man sie nicht sehen, weil die Sonne sie mit ihren magischen Strahlen vor dem Bösen mit ihrer Helligkeit verdeckt. Und dennoch wachen sie über uns.<<
>> Also glauben Sie, dass die Sterne Engel sind?<< fragte ich belustigt, woraufhin er nickte.
>> So ist es. Überlegt doch einmal. Jeder Stern ist einzigartig und jedes Lebewesen auch. Jeder von uns besitzt eine Seele.<<
>> Das kann möglich sein.<< murmelte ich.
>> Ihr seit auch einzigartig, Makayla, aber Ihr müsst nicht wie dieser Stern-<< Er deutete auf einen von ihnen, der abseits von den anderen stand, dafür aber am Hellsten leuchtete. >>-ganz alleine sein.<<
Ich senkte schmerzerfüllt meinen Blick, ehe ich ihn zu dem Grab meines Vaters gleiten ließ.
Was sollte ich nur tun? Ich hatte Angst. Meine Mutter hatte auch schon vor ein paar Tagen behauptet, dass ich wieder anfangen soll zu leben. Wollte ich das überhaupt? Konnte ich das oder würde mich alles wieder an die Vergangenheit erinnern? Würde ich zerbrechen?>> Ares...<<
>> Makayla.<<
Als ich aus den Augenwinkeln wahrnehmen konnte, dass er mich sehnsüchtig ansah, blieb mir nichts anderes überig, als meinen Blick von dem Grab abzuwenden, um in diese wunderschönen, silbernen Augen zu schauen.
>> Ihr müsst nicht alleine sein.<< wiederholte er sich, dieses mal aber flüsternd, und legte zum dritten mal seine freie Hand auf meine Wange. >> Ich bin da. Und ich lasse Euch erst los, wenn Ihr mir erlaubt, für Euch da zu sein.<<
Ich bekam augenblick das Gefühl, als würde die ganze Welt auf mich einstürzen. Wie kam er bloß darauf, so etwas von mir zu verlangen? Ich konnte es nicht verstehen. Wieso ließ er mich nicht einfach in Ruhe? Wollte er etwa wirklich etwas von mir? Konnte er sich vorstellen, dass aus uns etwas Ernstes wird, wenn ich es zuließ? Ich konte mich nicht bewegen. Das war alles zu viel. Ich wollte nach Hause in mein Bett, um nachzudenken, aber dazu würde er mir wohl keine Möglichkeit lassen, denn sein Gesichtsausdruck verriet mir nichts von Zeit. Er wollte jetzt, auf der Stelle, eine Antwort haben. Wenn ich mit jemandem reden wollte, dann hatte ich doch meinen besten Freund, Guztavol. Er kannte mich besser als jeder andere. Ich glaubte fest daran, dass er mich ständig mit seiner lebendigen Art von der Trauer ablenken will. Er passte auf mich auf und übernahm eigentlich alle Aufgaben eines
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