Dark Love
nein. antwortete ich irritiert und blickte an mir hinab Ansonsten hätte ich mich schon längst umgezogen.
Wenn ich gewusst hätte, dass er meine Unaufmerksamkeit ausnutzen würde, dann hätte ich garantiert besser aufgepasst.
Es war bloß gut, dass ich überraschenderweise doch gute Reflexe hatte und es irgendwie schaffte seinen Händen, mit denen er meine Arme packen wollten, auszuweichen.
Ich nahm mir vor über das Bett zu krabbeln, aber Ares ließ mich nur bis zur Mitte kommen, denndann warf er sich plötzlich auf mich, wobei mir so lange die Luft abgeschnürt wurde, bis er sich über mir aufrichtete und meinen Körper zu sich umdrehte, um mir gleichzeitig den Beutel zu entreißen.
Anstatt sich gleich darauf wieder von mir zu entfernen, blieb er in dieser Haltung und richtete seinen Blick fest auf die Stelle unter meines linken Auges. Sein Atem ging schnell, aber das wahrscheinlich nur daran, dass er verletzt war. Normalerweise reichte die Ausdauer eines Vampirs schließlich bis ins Unendliche.
Ich hätte in der silbernen Farbe seiner wunderschönen Augenversinken können, wäre sein Geischt meinem nicht auf einmal nähe gekommen. Ich wusste, dass er nicht zögern würde, mit mir zu schlafen, sobald seine Lippen auf meinen lagen. Obwohl mir klar war, dass er mir auf Grund seiner Lage sowieso nicht richtig weh tun könnte, so durchfuhr mich dennoch Panik. Mein Körper verlangte nach ihm und gleichzeitig stieß er ihn ab.
Ohne weiter nachzudenken hob ich meine Hand und drückte ihm damit so fest ich konnte gegen die Stelle des Verbandes, wo sich die Wunde seines herausgerissenen Herzens befand. Wenn ich ihm noch mehr Schmerzen zufügte, dann könnte er sich nicht mehr richtig auf mich konzentrieren.
Als Ares Augen zufielen, erwartete ich, dass er aufstöhnen und sich zur Seite werfen würde, doch dem war nicht so. Stattdessen erschlaffte auch sein Körper, sodass seine Arme nachgaben und er mit einem leisen Uh! bewusstlos auf mich fiel.
Er schien noch viel geschwächter gewesen zu sein, als ich gedacht hatte.
Kapitel 28
Zweifelnd blickte ich hinab in die runde, breite Öffnung in der nassen Erde, die mich zu dem Heim des Herrschers aller Vampire führen würde. Alle waren bereits hinuntergesprungen - nur ich traute mich nicht.
Keiner hatte mir schließlich sagen wolen, wie tief die Öffnung war. Vielleicht würde ich mit meinem Kopf irgendwo gegenstoßen und ohnmächtig werden! Ich war kein Superwesen, das nichts so leicht umhauen konnte.
Seufzend blickte ich mich in dem Wald um. Um mich herum standen nur hohe Bäume mit dichten, grünen Blättern, auf die es zur Zeit regnete. Ich trug zwar eine Jacke, aber die war bereits durchnässt und der laubige, schlammige Boden half meinen Sportschuhen auch nicht weiter. Wenn mir irgendjemand erzählt hätte, wie weit und wohin genau wir laufen müssten, dann hätte ich mich passender gekleidet. Jetzt hatte ich bloß eine enge Jeans und ein rotes Top darüber an.
Mir war schrecklich kalt und ich hatte Gänsehaut. Der moderne Reisebus, mit dem wir in den Norden Kanadas gefahren sind, war ebenfalls nicht sehr warm gewesen. Das stundenlange Laufen in den großen Wald hinein hatte mich genauso wenig zum Schwitzen gebracht. Obwohl es Sommer war, hatte ich das Gefühl, dass es hier jeden Augenblick anfangen könnte zu schneien.
Makayla, kommst du endlich? hörte ich Emilio aus der Dunkelheit fragen.
Wenn ich doch nur dort unten etwas erkennen könnte
, dachte ich seufzend und biss mir bibbernd auf die Unterlippe. Ich, äh... komme gleich!
Mein Herz raste, als ich mehrmals tief Luft holte und mir einzureden versuchte, das mir schon nichts passieren würde. Selbst wenn ich starb, würde mich niemand auf der Welt vermissen. Meine Mutter und mein Großvater wussten ja nicht einmal, dass ich gefangen gehalten wurde! Ich fragte mich ständig immer wieder, was Ares gemeint hatte, als er sagte, dass er mich recht bald erlösen würde.
Ich fasse es nicht, dass du sie mitgenommen hast, Ares. brachte Michelle genervt hervor Sie traut sich nicht einmal, diese zwei Meter hinunter zu springen! Menschen sind solche-
Sie kam nicht dazu zu Ende zu sprechen, denn kaum drangen mir die Worte Zwei Meter in die Ohren, da hätte ich mir am liebsten eine harte Ohrpfeige gegeben. Stattdessen aber schüttelte ich meinen Kopf, ging in die Knie und sprang in die Öffnung hinein - ohne zu wissen, ob sie das nur gesagt hatte, damit ich mich beeile oder damit ich mich selbst
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