Dark Love
trug noch immer dieselben Klamotten wie bevor er mir einen elektrischen Schlag verpasst hatte. Er schien wirklich verzweifelt zu sein.
Ich räusperte mich leise, woraufhin er sofort seinen Kopf hob und dann meine Hand ergriff, die er einmal sanft drückte.
Du bist wach. sagte er erleichtert und lächelte breit, doch das verging ihm, als ich meinen Blick von ihm abwendete. Er hatte mir zwar nicht direkt in die Augen gesehen, es aber dennoch bemerkt. Warum tat er so, als würde ihm mein Leben unglaublich viel bedeuten? Wenn er mich nicht mehr brauchte, würde er mich sicherlich auf der Stelle töten. Das hatte er ganz bestimmt damit gemeint, als er einmal sagte, er würde mich erlösen. Eine andere Möglichkeit kam mir nicht in den Sinn.
Ich fühlte mich noch so schwach, dass ich es nicht einmal schaffte meinen Körper von ihm ebenfalls wegzudrehen.
Ich erwarte nicht, dass du mir das verzeihst, Makayla. seufzte er mit einer Traurigkeit in der Stimme, die herzzerreißend klang. Ich musste mich zwingen die Tränen hinunter zu schlucken, um nicht anzufangen zu weinen. Er sollte sehen, dass ich wütend bin und nicht, dass er mich dabei seelisch sehr verletzt hatte. Du... du solltest aber wissen, dass ich das nicht absichtlich getan habe. Ich hätte diese Kraft in mir niemals einen Menschen freiwillig spüren lassen. Das habe ich ehrlich nicht gewollt.
Mein Herz wurde schon wieder weich bei seinen Worten, aber ich musste stark bleiben. Sobald er herausgefunden hätte, was ich für ihn noch immer empfand, würde er es auf der Stelle ausnutzen. Das durfte nicht passieren. Na ja, ich lebe noch. meinte ich kühl Tu das aber bitte nie wieder, Ares.
Bitte.
Es hat so weh getan... Gegen meinen Willen brach meine Stimme. Ich musste tief Luft holen, um den Kloß sich nicht in meinem Hals bilden zu lassen.
Ich verspreche es, Makayla. Zum zweiten mal drückte er meine Hand und aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm. Er hatte zwar schon mehrere Versprechen gebrochen, die er mir gegeben hatte, aber irgendetwas in mir war der Meinung, dass es ihm tatsächlich leid tat.
Als ich einen kurzen Blick in sein Gesicht erhaschte, bemerkte ich, dass er große Augenringe hatte.
Ich wollte ihn fragen, ob er wegen mir etwa geweint hatte, doch dann entschied ich mich anders. Wann hast du das letzte mal geschlafen?
Er erstarrte augenblicklich und biss sich auf die Unterlippe, ehe er begann mit seinem Daumen über meinen Handrücken zu streicheln. Anscheinend hatte ich die richtige Frage gestellt. Es schien ihm unangenehm geworden zu sein. Daher war ich froh, als er mir doch - wenn auch widerwillig - eine Antwort gab. Vor vier Tagen.
War das sein Ernst? Warum hatte er das getan? Ich erschrak, als ich es hörte, versuchte aber so gelassen wie möglich zu bleiben. Hmm. Deswegen siehst du also scheußlich aus.
Vielen Dank. erwiderte er trocken und zögerte für einen Monent, bevor er weitersprach. Dein... dein Herz wäre beinahe stehengeblieben. Als wir Emilio stabilisiert hatten, konnte er den Rest an an seinem Körper selbst übernehmen und mit einem einzigen Zauber alles wieder hinbiegen, aber er war noch nicht in der Lage gewesen dein Leben zu retten. Also musste ich dich mal wieder zu Phobos bringen.
Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass es Emilio wieder gut ging. Ich hatte mir ebenfalls wahnsinnige Sorgen gemacht, als ich ihn mit dem zerfleischtem Brustkorb gesehen hatte.
Was jedoch meinte Ares mit
mal wieder
? War ich schon einmal bei diesem Mann gewesen? Während ich mich versuchte zu erinnern, wie er aussah, da ging plötzlich die Tür neben dem Telefon auf und eine kräftig gebaute Person mit langen, lockigen, grauen Haaren stampfte in seinen gelben Gummistiefeln herein, die den Boden noch nasser werden ließen, als er ohnehin schon war. Seine Haut war unrein und die Klamotten, die er trug, waren alles andere als für das Regenwetter gedacht. Er trug eine karierte Caprihose und darüber ein dunkelgrünes Hemd, das darin steckte. Der glänzende Gürtel, an dem ein Edelstein befestigt worden war, stach als einziges Ding an ihm heraus. Es passte nicht zu seinem Körper, daher nahm ich an, dass Ares es ihm wohl als Dankeschön gekauft hatte.
Während er aus der Dunkelheit in den schwach beleuchteten, kleinen Raum hineintrat wirkte er wie ein unheimlicher Riese. Die Tatsache, dass er einen kleinen Beutel in seiner linken Hand und etwas, großes Spitzes in seiner rechten Hand trug machte es für mich nicht besser. Jetzt hätte er nur
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