Dark Love
noch ein schwarzes Gewand tragen müssen und ich hätte wahrscheinlich als Erstes geglaubt, er wäre die dicke Version vom Sensenmann.
Es wurde aber auch mal Zeit, dass du endlich aufwachst. Mit einem genervten Stöhnen trat er direkt ins Licht und legte zunächst den Kerzenständer gemeinsam mit dem Besen zur Seite, den er davor gehalten und mich deshalb so sehr erschreckt hatte, ehe er den Beutel schnell öffnete und ein kleines Medikament herausholte, das er öffnete und einen Esslöffel damit füllte, bevor es mir abrupt in den Mund geschoben wurde.
Da ich ihn beinahe in meinem Rachen spürte, schluckte ich die bittere Flüssigkeit einfach hinunter und warf Ares dann einen verwirrten Blick zu.
Wer ist das? wollte ich leise wissen, was ihn zum Lachen brachte.
Erinnerst du dich noch an den alten, miesgrämigen Mann, von dem ich dir erzählt hatte? Er deutete mit einer Hand auf ihn, nur um einen bösen Blick zu kassieren. Darf ich ihn dir vorstellen, Makayla? Das ist Phobos und er hat dir vor ein paar Tagen zum zweiten mal das Leben gerettet.
Oh! Jetzt wurde mir klar, weshalb ich mich nicht an ihn erinnern konnte. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Nachdem ich nach Unfall in meinem Bett aufgewacht war, hatte Ares mir nur erzählt, dass dieser Mann niemanden leiden konnte. Er war jeden Tag aufs Neue schlecht gelaunt und lächelte nur ganz selten.
Deswegen war er also so unfreundlich und hatte geklungen, als ob er mich endlich loswerden wollen würde.
Ares und ich hatten gewettet, dass nicht einmal ich es schaffen könnte ihm zu gefallen. Also beschloss ich, mir die größte Mühe zu geben, um nett zu sein. Es spielte keine Rolle, ob Ares unsere Wette bereits vergessen hatte oder nicht, denn ich wusste sie noch und dieses mal würde
ich
gewinnen. Wozu hatte Gott mir denn sonst den unwiderstehlichen Charme einer Frau gegeben? Wenn ich wollte, dann könnte mir kein Mann widerstehen - nicht einmal dieser Phobos.
Vielleicht steckte in mir ja doch eine Mischung aus Schlampe und Engel.
Da du ja nun wach bist, könnte Ares sich eigentlich weiterhin um dich bei ihm Zuhause kümmern. behauptete er, was in mir Panik auslöste. Ares würde mich bloß auf das Sofa legen und Nadja die ganze Arbeit mit dem Gesundpflegen überlassen. Wenn ich jedoch daran denke, dass er wie ein erbärmliches Kind auf die Knie gefallen ist, damit ich dich rette, übernehme ich das lieber selbst. Dieser Dummkopf scheint zu nichts zu gebrauchen zu sein!
Ich warf Ares einen kurzen Blick, doch das genügte, um zu sehen, wie er seine Wut so gut er konnte zu unterdrücken versuchte, indem er mehrmals hintereinander tief Lfut holte. Es freut mich ebenfalls dich kennenzulernen, Phobos. Vielen Dank dafür, dass du mir geholfen hast.
Anstatt etwas Nettes zu erwidern, rümpfte er bloß die Nase und reckte sein Kinn nach vorne. Ich hatte mir, ehrlich gesagt, gewünscht, dich nie wiederzusehen. Immerhin bist du Ramon Harsens Tochter und somit ebenfalls eine Schande für alle Wesen aus der Geisterwelt. Ich verstehe immer noch nicht, wie Ares es wagen konnte, dich hierher zu bringen. Von mir aus hättest du ruhig sterben können.
Er sprach wie ein eiskalter Killer und genau das war es, was mich so schockierte. Ares hatte recht gehabt. Dieser Mann schien die herzloseste Person auf Erden zu sein. Mir war noch nie eine solch unverschämte Person begegnet. Ich fühlte mich zurückgestoßen und beleidigt, setzte aber dennoch ein aufrichtiges Lächeln auf, um es zu verbergen.
Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie Ares zufrieden zu grinsen begann, was wohl bedeutete, dass er unsere Wette doch nicht vergessen hatte. Er sollte ja nicht denken, dass ich so leicht aufgeben würde!
Nun, ähm... Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte und Phobos ließ mir gar keine Zeit, um darüber nachzudenken, denn er packte die Medizin wieder ein und verstaute sie in einem der Regale, ehe er über seine Schulter ein weißes Tuch warf, das direkt auf Ares Gesicht landete. Dessen Lippen wurden augenblicklich schmal. Mit einem leisen Knurren riss er es herunter und kniff seine Augen böse zusammen.
Ich hätte ihn daraufhin am liebsten ausgelacht und gleichzeitig gefragt, warum er diesen Mann unverschont ließ, wenn dieser alles andere als höflich zu ihm war. Wenn ich es jemals wagte mit ihm so umzugehen, dann würde er mir bestimmt gnadenlos den Kopf abreißen oder mich so lange verprügeln, bis ich nicht mehr laufen kann.
Du bist die erste Sterbliche, die
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