Dark Love
gesagt, da wurde ich auch schon rot. Meine Wangen erhitzten sich und gegen meinen Willen musste ich verlegen lächeln. Er hatte Recht gehabt. Ich war buchstäblich auf Wolke sieben gewesen. Warum existierte die Magie nicht bei Menschen? Dann würden Hochzeiten und Sex für alle noch schöner sein.
Nun- Ich hielt verblüfft inne, als mein Blick zu seiner rechten Schulter glitt und ich zum ersten mal in meinem Leben dort ein merkwürdiges Tier entdeckte, das aussah wie ein Feuer spaltender Drache - allerdings war der Kopf nicht da. War dies die Stelle, die der grausame Feind seiner Familie entfernt hatte? Sie war rot und unter der Haut hatte sich so etwas wie ein schwarzer Fleck gebildet. Tut es weh? fragte ich neugierig und deutete mit meinem Kinn darauf.
Ich nehme die Schmerzen kaum noch wahr. Ohne hinzusehen schüttelte er seinen Kopf und verzog dann sein Gesicht. Nur die Wunde an meiner Brust fühlt sich oft unerträglich an.
Schnell setzte ich mich auf, weil ich wusste, dass das eine indirekte Bitte gewesen war. Es wunderte mich jedoch, dass das gelbe Licht trotz seines fehlenden Herzes von dort hervor geschossen kam. Vielleicht war das Zeichen einer Person mit dieser Stelle verbunden oder das Herz seiner Seele befand sich noch immer dort. er hatte schließlich auch einmal behauptet, dass die Liebe nicht aus dem Herz stammen konnte, weil er mich als Herzloser sonst niemals hätte lieben können.
Nimm jetzt meine Hand. forderte er mich plötzlich auf, was ich ohne zu fragen sofort tat, denn ich ahnte bereits, dass er vorhatte uns irgendwie in die Geisterwelt zu bringen. Anscheinend war das merkwürdige Kommunikationsgerät noch zu viel mehr gut, als ich gedacht hatte. Ares drückte auf den kleinen, roten Knopf und schloss dann seine Augen, was ich jedoch nicht tat und deshalb voller Erstaunen sehen konnte, wie die Möbel und auch die Wand um uns herum verschwammen und ganz langsam begannen sich in Luft aufzulösen.
Nach nur wenigen Augenblicken waren wir gemeinsam im Weißen Nichts gelandet. Der Boden erinerte mich stark an Watte oder an Wolken, aber das konnte unmöglich wahr sein. Wir mussten uns in eienr anderen Dimension, nicht im Himmel befinden.
Ich kniff angestrengt meine Augen zusammen und versuchte irgendetwas zu erkennen, aber abgesehen von einem Nistelzweig, unter dem wir lagen, war nichts Farbiges zu erkennen. Der Boden war genauso weiß wie die Weite und der Himmel.
Es duftete nach nichts Bestimmtem. Der Feruch in der Luft war neutral, sehr sauber und unglaublich frisch. Ich hatte noch nie solch eine gute Luft eingeatmet. In Las Vegas konnte man nur davon träumen.
Hieß es nicht, dass hier Dämonen, Hexen und viele weitere Wesen lebten? Warum konnte ich niemanden außer uns beiden erkennen? Ich hatte erwartet, dass hier alles prachtvoll glänzte und genau das Gegenteil von der menschlichen Welt war, aber wie es aussieht, habe ich mich gewaltig geirrt. Hier war nichts.
War dies wirklich die Geisterwelt?
Ares streckte sich einmal genüsslich wischte sich dann mit einem Tuch aus seiner Hosentasche das Blut an den Mundwinkeln und an seinem Zeichen weg, bevor er mich säuberte.
Ich wollte ihm gerade die erste Frage stelen, ehe auf einmal aus dem Boden zwei dunkle Gestalten schossen, die zunächst wie reine Schatten aussahen, dann aber ihre richtigen, blassen Gestalten annahmen.
Die rechte Person bekam gewellte, hellbraune Haare, die ihr sanft über die Schultern fielen. Sie trug ein bodenlanges, himmelblaues Kleid und einen Blumenkranz an der Stirn. Mit ihren runden, braunen Augen blickte sie mich genauso glücklich an wie der junge, braun haarige Mann mit den ozeanblauen Augen neben ihr, der niemand anderer als der Herrscher war. Dieser hatte zu meiner großen Überraschung bloß eine Jeans und einen engen Pullover an und trug dennoch seine goldene Krone auf dem Kopf, die jetzt ein bisschen merkwürdig an ihm aussah, weil sie überhaupt nicht dazu passte.
Was hat das zu bedeuten? fragte ich leise, als Ares mit mir aufstand und sich verbeugte.
Wir sind am Rande der Geisterwelt. erklärte mir Darren strahlend und breitete die Arme aus Das Tor befindet sich zwei Meilen entfernt von hier.
Ich hatte mir bereits gedacht, dass wir nicht in der Geisterwelt waren und ich hatte richtig gelegen. Was jedoch war der Rand? Das weiße Nichts? Ging es bis ins Unendliche oder endete irgendwann?
Hatte Ares nicht gesagt, wir würden der Geisterwelt einen Besuch abstatten? Warum waren wir nun hier und nicht
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