Dark Love

empörten Laut aus, was mich zusammenzucken ließ.
    Sie versuchte doch nicht gerade etwa mir zu helfen! Das war aussichtslos. Wieso sollte Emilio auf sie hören? Er war immerhin auf Ares' Seite. Er hatte meinen Vater ermordet und mich hierher gebracht. In diesem Zauberer steckte kaum Gutes. Er würde seine andere Seite ganz bestimmt nicht für mich in Erscheinung treten lassen. Dafür musste ich ihm viel zu wenig bedeuten.
    Sie hat uns nichts getan. meinte Rhea, die sich nun beruhigt hatte und seufzte einmal.
    Emilio verdrehte daraufhin - wie ich schon erwartet hatte - bloß seine Augen. Mir tut sie doch auch leid, aber ich bin machtlos.
    Du hast es doch nicht einmal versucht.
    Das stimmte zwar, aber sie musste doch ebenfalls wissen, dass es für mich keine Chance zu entkommen gab. Egal, wohin ich fliehe - Ares würde mich immer finden können.
    Außerdem wunderte es mich, dass sie sich für mich einsetzte. All die Monate lang hatte sie mich kaum beachtet und dann hatten wir uns bloß einmal lange unterhalten, wo ich von meinem wahren Wesen erfahren hatte, aber dass sie mich so schnell in ihr Herz geschlossen hat, hätte ich nicht erwartet.
    Vielleicht aber wollte sie mich bloß loswerden, weil ihre Angst immer größer wurde, dass ich einen von ihnen angreifen könnte. Im Augenblick verspürte ich jedoch keinen Hunger auf Vampirblut. Ich hatte in der gestrigen Nacht genug von Ares getrunken. Mein Magen fühlte sich noch immer voll.
    Oh nein! Mit gehobenen Händen trat Emilio verzweifelt zwei Schritte zurück und stieß dabei gegen die Wand. Rhea, sieh mich bitte nicht so an.
    Ich hätte gern ihren Gesichtsausdruck gesehen, aber die Tatsache, dass sie ihre Hände nach vorne hob, bewies mir, dass sie sie gefaltet hatte und sicherlich ihre hübschen Rehaugen zum Einsatz brachte, so wie sie es ständig tat, wenn sie irgendetwas von Ares haben wollte. Ich habe meinen Bruder heute beim Verlassen des Apartments gesehen. Er hatte eine tiefe Bisswunde an seinem Zeichen, was bedeutet, dass er sich mit Makayla verbündet hat... Ihre Stimme brach.
    Ich hob verblüfft meine Augenbrauen und fragte mich, ob das gespielt oder echt war. Die ganze Familie schien ja unglaublich gut im Schauspielern zu sein.
    Die Ärmste muss sich schrecklich fühlen. schluchzte sie. Hatte sie mich wirklich noch nicht hier an der Treppe bemerkt? Konnte das möglich sein? Ihre Sinne mussten sie doch alarmiert haben.
    Ich musste zugeben, dass ich nicht besonders gerne verheiratet war, aber das Gefühl während der Verbündung war mehr als nur überwältigend gewesen. Ich hätte alles getan, um es noch einmal zu spüren und Ares' Blut durch meine Adern pulsieren zu lassen.
    Zu meiner großen Überraschung begann Emilio auf einmal zu zögern. Hatte Rhea bei ihm einen schwachen Nerv getroffen? war er gerade dabei seine Meinung zu ändern? Würde er mich retten? Ich kann doch nicht einfach meinen besten Freund verraten, Rhea. Das würde er mir niemals verzeihen.
    Doch, das würde er. widersprach sie ihm eindringlich. Eines Tages wird Ares dir dafür über alles dankbar sein. Ich weiß, dass du Makayla ebenfalls helfen willst, Emilio. Mir sind deine schmerzhaften Blicke aufgefallen, wenn du ihre Verletzungen siehst. Du findest es auch nicht richtig, sie hier zu quälen.
    Ich kann dir nicht helfen. erwiderte er, woraufhin sie einmal schnaubte, ehe ich hörte wie sie irgendetwas Genervtes davon murmelte, dass sie noch nie so tief gesunken war, bevor sie sich plötzlich vor ihm hinkniete und wieder ihre Finger ineinander verschränkte. Du lässt mir keine andere Wahl, Emilio.
    Bitte, tu das nicht, Rhea. Verzweifelt fuhr er sich beiden Händen durch die lockigen Haare, doch das hielt Rhea nicht davon ab weiterhin zu betteln.
    Ich muss es für meine neue Schwägerin tun. Sie machte eine kurze Pause. Ich flehe dich an. Ares zeigt mit seinem Verhalten richtig, dass er herzlos ist.
    Er verzog das Gesicht und blickte mich dann wieder an. Allerdings sah er jetzt gequält aus, so als müsste er eine Entscheidung treffen. Rhea... Kopf schüttelnd trat er einen Schritt zur Seite und machte einen Schritt nach vorne, um fortzugehen, aber Rhea krabbelte ihm eilig hinterher und ergriff seine Hand, sodass er stehenbleiben musste.
    Ares ist bloß verzweifelt. sagte sie traurig und leise Er braucht dringend Hilfe. Du bist der Einzige von uns allen, der einen gewissen Einfluss auf ihn hat. Auf dich wird er ganz bestimmt hören. Du musst nur überzeugend genug sein.
    Das ist nicht