Dark Love
schließlich mein gutes Recht dies zu erfahren.
Ich traute mich nicht sein Zimmer zu durchsuchen, denn eine leise Stimme in mir war der Meinung, dass er es womöglich herausfinden und furchtbar wütend werden würde, sobald er zurück war.
Wo war er überhaupt in aller Herrgottsfrühe hingegangen? Ich wusste genau, dass ich nicht schnarchte. Hatte er mich neben sich bloß nicht länger ertragen können?
Warum hatte er den ersten Morgen nicht bei seiner Frau verbringen wollen? Warum hatten wir uns in der gestrigen Nacht, sobald wir zurück gewesen waren, zum Schlafen gelegt, anstatt die Hochzeitsnacht zu genießen?
Ich wollte mich nicht fragen, ob wir sie nachholen würden, aber dann tat ich es doch und musste enttäuscht seufzen. Da diese Ehe nicht aus gegenseitiger Liebe bestand, empfand Ares so etwas bestimmt nicht als nötig.
Ich hatte mir das alles immer ganz anders vorgestellt. Ich wollte mit meinem Mann morgens im Bett aufwachen und Abens ihn seinen Armen wieder einschlafen. Ares jedoch war genau das Gegenteil von meinem Traummann.
Er war ein Vampir und somit ein Mörder, er nahm Drogen ein und er war kriminell! Mein bester Freund Guztavol hatte mich zu recht vor ihm gewarnt. Ich wünschte, ich hätte sofort auf ihn gehört und wäre damals doch nach Hause gegangen, anstatt weitergearbeitet zu haben. Dann wäre ich sicherlich nicht mit Ares zusammengekommen und mir wäre so viel Leid erspart geblieben. Andererseits war das Schicksal unberechenbar. Vielleicht hätten wir uns an einem anderen Tag wieder gesehen und wären dann ein Paar geworden. Immerhin waren wir Seelenverwandte. Wir gehörten zusammen und das Schicksal hatte dafür gesorgt, dass ich mich in ihn verliebte und mich jetzt nicht mehr
ent
lieben konnte.
Verflucht seist du!
, dachte ich gereizt und stampfte hinaus auf den breiten Flur, um mich auf die Treppe zu zu bewegen.
Wie lange hatte Ares eigentlich vor, die Heirat vor unserer gesamten Familie geheim zu halten? Irgendwann würden sie es doch ganz bestimmt erfahren.
Ich blieb mit geweiteten Augen stehen und fasste mir an den Kopf, weil ich gerade
unsere gesamte Familie
gedacht hatte. Das
unser
war das Wort, das mir solch einen Schreck eingejagt hatte.
Im Grund genommen war nichts falsch daran es zu benutzen. Als Ares' Ehefrau und Verbündete gehörte ich doch jetzt vollständig zu ihnen. Ich war von nun an ein Teil der Valerius-Familie. Mein Name war Makayla Valerius, was gar nicht mal so schlecht klang.
Vielleicht war Phase 2 nun vorüber und Phase 3 hatte begonnen. Schließlich konnte Ares mich nicht mehr verletzen, ohne dabei selbst Schmerzen zu erleiden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich das antun wollte.
Ich umfasste das Geländer und stieg leise hinunter, doch als ich Emilio und Rhea auf dem Podium entdeckte, blieb ich abrupt stehen und überlegte, ob ich nicht doch wieder nach oben gehen sollte.
Das Wohnzimmer war verdunkelt, weil die Vorhänge noch nicht zur Seite geschoben worden waren.
Emilio hatte bloß eine Jogginghose und ein weißes Hemd an, das seine Muskeln besonders zum Vorschein brachte und er sah alles andere als glücklich darüber aus, was Rhea ihm zu sagen schien. Sie stand mit verschränkten Armen in ihrem Nachtkleid mit dem Rücken zu mir und hatte ihren Kopf zur Seite geneigt.
Worüber unterhielten sich die beiden?
Bitte! flehte sie ihn plötzlich an, sodass ich mich beinahe umgedreht und wieder zurück in Ares' Zimmer gegangen wäre, um sie nicht zu stören, doch genau in dem Moment hob Emilio seinen Blick und sah mich ausdruckslos an.
Ich wollte mich fortbewegen, aber irgendetwas hinderte mich nun daran. Meine Füße schienen wie festgeklebt zu sein. Ich konnte meinen gesamten Körper bewegen, nur sie nicht. War er das? Zauberte er gerade? Warum wollte er mich nicht gehen lassen? Handelte das Gespräch von mir? War es so wichtig, dass ich es hören sollte?
Du musst etwas unternehmen, Emilio. Rhea schüttelte langsam ihren Kopf. Mein Bruder ist nicht mehr wiederzuerkennen! Er macht mir Angst!
Ich war mir sicher, dass sie von Ares sprach, aber warum tat sie das? Wollte sie, dass Emilio ihn wieder änderte?
Er senkte seinen Blick und kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Stirn. Rhea, ich kann nichts für dich tun. Du weißt, dass Ares unglaublich stur ist. wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es so lange durch, bis er sein Ziel erreicht hat.
Dann findest du es also okay, dass Makayla so leiden muss? Sie stieß einen
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