Dark Love
gezogen.
Ares war bereits genauso wie Emilio seit vier Tagen nicht mehr hier aufgetaucht. Ich hasste es, wenn er von der Bildfläche verschwand, ohne Bescheid zu geben. Im letzten Monat hatte er mir einmal gesagt, dass viel Geschäftliches mit seiner Sekretärin Michelle zu erledigen hatte. Wenn ich ncith genau gewusst hätte, wie traditionell er war, dann hätte ich womöglich geglaubt, die beiden hätten eine Affäre. Früher hatte er mit vielen Frauen geschlafen, aber nur, um an Informationen zu kommen, doch Michelle gehörte als eine seiner engsten Vertrauten doch sowieso schon zu seiner Seite, also gäbe es keinen Grund für ihn mit ihr ins Bett zu steigen. Außerdem war er jetzt ein verheirateter Mann.
Ich brauchte mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen.
Die Eifersucht war ein wirklich schreckliches Gefühl.
Ich beschloss in die Küche zu gehen, wo ich mich statt des Alkohols für den Orangensaft entschied, denn ich wollte keineswegs wie die Personen werden, die sich nur aus Langeweile betranken. Trotzdem musste ich mir eingestehen, dass ich tatsächlich nicht wusste, was ich machen soll. Da Nadja gestern alles sauber gemacht hatte, war es nicht mehr nötig zu putzebn und im Fernsehen lief ohnehin nicht Ordentliches. Ich verspürte seit der Verbündung nicht einmal mehr das Hungergefühl. War das unnormal?
Ares sollte endlich zurückkommen. Wir mussten uns dringend unterhalten.
Hatte Emilio schon mit ihm geredet? Waren sie so lange fort, weil es einen Streit zwischen ihnen gegeben hatte? Hoffentlich war keiner von beiden dann verletzt worden.
Vorsichtig legte ich das Glas in die Spüle, nachdem ich es ausgetrunken hatte und begab mich in das Wohnzimmer.
Nadja hatte die Lappen, den Besen und all die anderen Putzsachen hier liegen lassen, weil sie meinte, die Zimmer im oberen Stock noch saubermachen zu wollen. Für einen Moment kam mir die Idee das für sie zu erledigen, doch dann wurde mir klar, dass es keinem von ihnen gefallen könnte, dass ich in ihren Zimmern gewesen bin. Es war wohl besser, wenn ich es bleiben ließ.
Ich machte drei Schritte nach vorne auf das Sofa zu, doch dann glitt mein Blick aus irgendeinem Grund wie von selbst zu dem Wohnzimmerschrank, in dem das grüne Licht in den Vitrinen wie immer brannte und die antiken Gegenstände beleuchtete.
Trotz der Tatsache, dass ich wusste, dass ich alleine war, sah ich mich kurz unauffällig um und ging danach zu dem Schrank, vor dem lächelnd stehenblieb und mir klar wurde, diese Situation ausnutzen zu können.
Warum hob Ares solche verrosteten Gegestände auf? Hatte er sie in den vergangenen Jahrhunderten selbst benutzt? War er ein Sammler oder waren dies boß Erinerungsstücke? Undenkbar wäre es jedenfalls nicht, denn ich erfuhr schließlich beinahe jeden Tag am eigenen Leibe, dass er mit der Vergangenheit nicht abschließen wollte.
So langsam wurde ich das Gefühl nicht mehr los, das er nicht Rache, sondern bloß Vergeltung wollte. Vielleicht hatte er vor, den grausamen Feind seiner Familie eigenhändig zu ermorden und benutzte mich nur als Köder dafür.
Kopf schüttelnd ging ich in die Knie und und öffnete ganz links die ersten beiden Schränke unter der Virtrine - in der Hoffnung, etwas Interessantes zu finden, aber ich wurde enttäuscht.
Hier drin befanden sich bloß vier Paar Schuhe, weiße Vasen, sieben aufeinander gestapelte Teller, in Plastik eingepackte Kleider und viele gewöhnliche, gefaltete Decken. Das waren keine besonderen Dinge, die meine spezielle Aufmerksamkeit erregen konnten. Ich hatte geglaubt, dass mir vielleicht etwas Nützliches oder Wertvolles in die Hände fallen würde, aber selbst, nachdem ich die vordere Reihe der Decken herausgenommen hatte, fand ich nichts, das mir ins Auge stach.
Ich seufzte und wollte gerade alles wieder ordentlich hineinlegen, doch als mir plötzlich ein leises Vibrieren in die Ohren drang hielt ich blinzelnd inne, denn das konnte nur Eines sein.
Ungeduldig schob ich die hinteren Decken beiseite und entdeckte gleich darauf etwas Kleines, Schwarzes, das nichts weiter als meine Handtasche war, wie ich feststellen durfte.
Strahlend zog ich sie hervor und lachte auf, bevor ich sie mir einmal an die Brust drückte, weil ich unglaublich froh darüber war, sie endlich gefunden zu haben.
Es befanden sich weder, noch andere Flecken auf ihr drauf, was kein Wunder war, denn chließlich war sie beinahe vier Monate unter all den Decken versteckt gewesen. Heute hatte ich sie gefunden.
Meine
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