Dark Love
Nachricht von ihm bekam, die ich mir sofort durchlas. Meine Erleichterung verschwand jedoch gleich wieder, denn er schien mir nicht zu glauben.
Das kann jeder behaupten. Warum sollte ich dir glauben?
Ich stöhnte. Das war nur Ares' Schuld.
Na schön. Frage mich irgendetwas, das nur die echte Makayla weiß.
Mir war klar, dass ich ihn wohl anrufen musste, wenn er mir etwas stellte, das ich nicht mehr beantworten kann. Ich konnte bloß hoffen, dass es eine leichte Frage sein würde - und das war sie auch.
Warum habe ich mich mit dir angefreundet?
Kaum hatte ich das gelsen, da schüttelte ich auch schon lächelnd meinen Kopf. Ich hatte mit allen möglichen Fragen gerechnet und er stellte mir ausgerechnet diese! Sie war mehr als nur leicht zu beantworten. Ich erinnerte mich an diesen Teil meiner Kindheit so gut, als wäre es erst gestern gewesen.
Ich war eine Außenseiterin und keiner der Kinder wollte anfangs mit mir spielen. Ich hatte ständig auf der Schaukel gesesses und euch im Sandkasten beobachtet. Du hast ständig zu mir gesehen und genau an meinem vierten Geburtstag hast du dich trotz der prallen Sonne neben mich gesetzt und mir drei Gänseblümchen geschenkt, indem du dich vorgestellt hast. Ich wusste, dass du anders als die anderen Kinder warst. Für mich bist du schon immer mein bester Freund gewesen. Du hast dich zwar nur aus Mitleid und wegen deines guten Herzes mit mir angefreundet, indem du mich allen anderen danach zunächst als deine entfernte Cousine vorgestellt hattest, damit sie mich akzeptieren, aber ich bin froh, dass du mich nach einer Weile wirklich angefangen hast zu mögen, Guztavol.
Ich biss mir fest auf die Unterlippe und wartete auf seiner Erwiderung, die nur wenige Sekunden später kam und mich zum Strahlen brachte.
Du kannst nur Makayla sein, denn Ares hätte sich nicht die Mühe gemacht, jede Einzelheit zu schreiben. Du bist mein Schätzchen.
Ich hätte ihm so gerne noch geschrieben, was ich damalsempfunden hatte und was genau heute er mir bedeutet. Ich wollte ihm sagen, dass ich es bereute nicht auf ihn gehört zu haben und dass es allein meine Schuld war, hier gefangen gehalten zu werden. Er sollte erfahren, dass ich, sobald ich frei war, immer auf ihn hören würde, doch bevor ich ihm antworten konte, da kam auch schon die nächste Nachricht von ihm, die mich ein wenig erschütterte.
Wir haben nicht viel Zeit, Makayla. Du wirst mir jetzt auf der Stelle verraten, wo du dich gerade befindest. Ich werde schnell kommen und dich da rausholen!
Ein merkwürdiges Gefühl überkam mich bei diesen drei Sätzen. Sie klangen so eindringlich, dass ich jetzt zu glauben begann, er würde mich nicht nur retten wollen. Er hatte ganz bestimmt vor mit anderen Vampiren gemeinsam das Apartment zu stürmen und die gesamte Valerius-Familie zu töten.
Ich durchsuchte die älteren gesendeten Nachrichten, doch ich konnte keine einzige finden, in der stand, dass Ares und ich uns verbündet hatten, was bedeuten musste, dass er davon noch gar nicht wusste. Wenn Ares starb, dann würde ich ebenfalls mein Leben verlieren.
Versprich, es niemandem zu sagen, Guztavol. Du musst es unbedingt für dich behalten.
Nenne mir die verdammte Adresse, Makayla!
Obwohl es bloß eine geschriebene Nachricht war, zuckte ich zusammen. Warum versprach er es nicht einfach? Hatte er tatsächlich etwas Böses vor?
Ein wenig zweifelnd schrieb ich die Adresse auf, zögerte aber dann doch und überlegte, ob es die richtige Entscheidung wäre sie zu verraten. Ich hatte Deimos und Nadja in mein Herz geschlossen und Rhea ebenfalls, da diese gezeigt hatte, dass sie doch ein weichherziger Teenager ist, indem sie Emilio angefleht hatte mir zu helfen. Der Zauberer hatte meinen Vater auf dem Gewissen und er war derjenige, der mich hierher gebracht hatte - deshalb konnte ich ihn nicht gernhaben, aber ich fand ihn trotzdem manchmal sympatisch. Ab und zu war er mir ganz nett vorgekommen. Derjenige, der die Todesstrafe jedoch verdiente, war ausgerechnet der Vampir, den ich liebte und mit dem ich verbündet und verheiratet war. Ich wollte, dass er Buße trug, aber nicht, dass er dabei ums Leben kam. Selbst wenn ich dann weiterleben würde, könte ich dies nicht ertragen. Allein der Gedanke machte sich schon unendlich traurig.
Ich würde Guztavol anflehen, die Adresse nicht weiterzugeben und ihm notfalls drohen, dass unsere längjährige Freundschaft sonst für immer beendet wäre. Dann würde sich zeigen, ob er ein wahrhaftig bester
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