Dark Love
nicht den Namen meines Vaters erwähnt, oder? Hatte ich mir das bloß eingebildet? Ich blinzelte benommen.
Ares atmete aufgebracht aus. Nadja! Er sah mich mit einem merkwürdigen Ausdruck im Gesicht an, sodass mich ungutes Gefühl überkam. Nein - Sie hatte nicht
seinen
Namen genannt! Das konnte nicht wahr sein. Ich wollte es nicht glauben.
Mein Vater war tot. Ich hatte mich gerade erst damit abgefunden aufgehört, über ihn zu trauern. Ich war bei dem Autounfall selbst dabei gewesen! Er war vor meinen Augen gestorben.
Mein Herz fing an zu rasen, als Deimos fassungslos seine Arme verschränkte. Sag mal, soll das ein Scherz sein? Bin ich etwa im falschen Film gelandet?
Du hast alles vermasselt, Nadja! stieß Ares mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
In meinem Hals bildete sich ein schmerzender Kloß, weil das alles hier auf etwas hinauslief, das ich nicht hören wollte.
Ich glaube das einfach nicht! rief Deimos Ihr habt ihr nicht die Wahrheit gesagt? Findet ihr nicht, dass es ihr Recht ist, dies zu erfahren?
Ares hat es uns verboten. murmelte Rhea und zog ihren Kopf ein, als ihr Bruder ihr einen bösen Blick zuwarf.
Welche Wahrheit? fragte ich jetzt doch atemlos. Ich wollte es mit meinen eigenen Ohren hören, obwohl ich es bereits ahnte. Mir wurde schwummrig im Kopf. Ich musste mich dringend an etwas festhalten, denn schon im nächsten Augenblick fingen die Möbel hier im Wohnzimmer an sich zu drehen.
Ich übernehme gerne den Part. behauptete Emilio, was jedoch kein bisschen so klang. Sein Ausdruck war viel eher zweifelnd und vorsichtig. Niemand widersprach ihm. Nun... du bezeichnest den Feind unserer Familie doch als den
grausamen Mann
, nicht wahr?
Ich nickte einmal knapp. Den nächsten Satz sagte er so langsam, als würde er einem kleinen Kind etwas Schwieriges erklären, sodass ich schon zu befürchten begann, dass es etwas sein würde, womit ich niemals zuvor gerechnet hätte.
Das... Er holte tief Luft und straffte seine Schultern. Makayla, dieser grausame Mann ist Ramon Harsen.
Dein Vater ist noch am Leben. fügte Ares mit einem lauten Stöhnen hinzu und bedeckte sich dann mit beiden Händen das Gesicht.
Ich fühlte mich plötzlich wie an den Kopf geschlagen. Wahrscheinlich war dies der Grund, weshalb meine Beine nachgaben und mir, noch bevor ich irgendetwas erwidern konnte, schwarz vor Augen wurde.
Das war wohl zu viel für meinen Körper gewesen.
Kapitel 38
Nadja schlief seelenruhig neben mir. Da sie als Vampirin nicht frieren konnte, machte es ihr nichts aus, wenn ich die Decke nahm. Die Luft in unserem Zimmer war furchtbar kalt und, was auch der Grund dafür war, dass ich Gänsehaut bekam. Das Licht in unserem Zimmer war natürlich aus, denn es war, was mir die Dunkelheit durch das Fenster zeigte, Nacht.
Wie war ich hierher gekommen? Warum erinnerte mich nicht daran, wie ich schlafen gegangen war? War ich in Ohnmacht gefallen?
Kaum hatte ich mich das gefragt, da fiel mir auch schon alles schlagartig wieder ein.
Deimos wusste von allem Bescheid, was Ares mir angetan hatte. Er hat seinen großen Bruder auf frischer Tat ertappt, nachdem Emilio ihn verraten hatte.
Was war geschehen, sobald ich das Bewusstsein verloren hatte? Hatten sie sich gemeinsam hingesetzt und über die Zukunft geredet? Ddurfte ich etwa am Morgen gehen?Wieso hatte Nadja behauptet, dass mein Vater am Leben sei? Sie wusste doch, wie sehr mich dieses Thema schmerzte. Ich hasste es, wenn alte Wunden in meiner Brust aufgerissen wurden.
Ich setzte mich langsam auf und schaffte es aufzustehen, ohne dass das Bett zu quietschen begann, um dann zu dem Fenster zu schleichen, wo ich einen guten Ausblick auf die ganze Stadt hatte. Las Vegas fing erst in der Nacht an richtig zu leben. Von überall her stachen mir bunte Lichter in die Augen, doch Menschen konnte ich nicht erkennen, weil das Apartment zu weit oben lag.
Mein Schädel dröhnte noch immer. Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen. Weshalb hatte Ares gesagt, Nadja hätte alles vermaselt? Meinte er damit seinen Plan?
Ich fasste mir mit einer Hand an den Kopf und hätte gerne geseufzt, was ich jedoch unterdrückte, damit Nadja nicht wach werden konnte. Nur, weil ich nicht mehr müde war, musste sie nicht auch wach werden.
Wenn mein Vater tatsächlich am Leben war – wieso hatte mich jeder dann im Glauben gelassen, er wäre bei dem Autounfall im letzten Jahr ums Leben gekommen? Wie hatte er das überleben können? Hatte er mir seinen Tod bloß vorgespielt? Warum hatte meine
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